Immunglobuline

Wirkstoff:

Intravenöse Immunglobuline (IVIg) sind ein Gemisch von Antikörpern, die aus dem Serum Tausender gesunder Spender gewonnen werden.

Handelsname:

Diverse

Indikation:

RRMS, milde/moderate Erkrankung, Off-label-use

IVIg sind für die Therapie der MS nicht zugelassen. Off-label-use ist in Einzelfällen bei schubförmig remittierender MS (RRMS) mit milder/moderater Verlaufsform möglich. IVIg können als Ausweichpräparat bei Nichtwirksamkeit und/oder Unverträglichkeit anderer Substanzen eingesetzt werden. Aufgrund der zunehmenden Zahl anderer zugelassener Therapien wird diese Situation jedoch in der Praxis sehr selten auftreten. Eine entsprechende Stellungnahme des Off-label-Ausschusses des BfArM liegt vor (21.06.2010, www.bfarm.de).

Zulassung:

für die MS nicht zugelassen, nur off-label-use

Verabreichungsform:

Infusion

Infusion alle vier Wochen.

Wirkweise:

IVIg greifen modulierend ins Immunsystem ein. Klinische Studien bei der MS kommen zu widersprüchlichen Ergebnissen bezüglich der Wirksamkeit.

Nicht geeignet bei/für:

IgA-Mangel muss vor der Behandlung ausgeschlossen werden.

Nebenwirkungen:

IVIg sind in aller Regel gut verträglich.

Wissenswertes:

IVIg können nicht in beliebiger Menge synthetisch oder gentechnisch hergestellt werden – sie sind sehr knapp und daher entsprechend teuer.

Wichtig:

IVIg sind in Deutschland nicht zur Therapie der MS zugelassen; die Behandlung erfolgt „off-label“. Dies bedeutet, dass die Krankenkasse in den seltensten Fällen die erheblichen Kosten zahlt. In letzter Instanz hat sogar das Bundessozialgericht entschieden, dass die Krankenkassen eine Behandlung mit IVIg bei MS nicht bezahlen müssen (AZ: B 1 KR 15/07 R).

Letzte Änderung: 21.01.2021