Symptomatische MS-Therapie
Kaum eine andere Erkrankung von Hirn und Rückenmark äußert sich in so vielen verschiedenen Beschwerden wie die MS. Die Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten; es können im Laufe der Jahre neue hinzukommen und bestehende verschwinden.
Die Behandlung von MS-Symptomen ist neben der langfristigen, verlaufsmodifizierenden Therapie daher ein wichtiger Baustein der Behandlung und Betreuung MS-Erkrankter. Hierfür stehen medikamentöse und vor allem nicht-medikamentöse Maßnahmen zur Verfügung. Dazu gehören z.B. Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychotherapie und neuropsychologische Therapie, die Neuromodulation, Hilfsmittelversorgung, die multimodale Rehabilitation und die Palliativversorgung.
Im Gegensatz zur Immuntherapie, für die es umfangreiche nach standardisierten Kriterien angelegte und durchgeführte Studien gibt, sind Studien zur symptomatischen Therapie selten. Oftmals werden sie von einzelnen Untersuchern geplant und durchgeführt, betrachten nur einen relativ kurzen Zeitraum und schließen nur eine vergleichsweise geringe Anzahl an Erkrankten ein. Auch eine Verblindung insbesondere für nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Hippotherapie ist manches Mal nur schwer möglich.
Dennoch sind in den letzten Jahren eine wachsende Zahl randomisierter, kontrollierter Studien, systematischer Übersichtsarbeiten und Metaanalysen veröffentlicht worden, die in Verbindung mit Expertenmeinungen eine umfangreiche Datenbasis bilden.
Die symptomatische Therapie der MS erfolgt zum großen Teil ambulant über Fachärzte, Therapeuten oder eine ambulante Rehabilitation. In komplexen Situationen können aber auch eine stationäre Akutbehandlung oder eine stationäre Rehabilitation erforderlich sein.
Letzte Änderung: 21.01.2021