Ozanimod

Wirkstoff:

Ozanimod ist ein selektives Immunsuppressivum und wie Fingolimod und Siponimod ein selektiver Sphingosin-1-Phosphat (S1P1)-Rezeptor-Agonist.

Handelsname:

Zeposia®

Indikation:

RRMS, aktiver Verlauf

Ozanimod ist für erwachsene Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) und aktiver Erkrankung (definiert durch klinische oder bildgebende Befunde) zugelassen.

Zulassung:

2020

Wirksamkeitskategorie:

2

Verabreichungsform:

Hartkapsel, oral

Die zugelassene Dosis von Ozanimod ist 0,92 mg pro Tag (enthalten in einer Hartkapsel mit 1 mg Ozanimodhydrochlorid). Ozanimod wird über sieben Tage eindosiert (4 Tage 0,23 mg/Tag, 3 Tage 0,46 mg/Tag).

Wirkweise:

Ozanimod ist ein selektives Immunsuppressivum und wie Fingolimod und Siponimod ein selektiver Sphingosin-1-Phosphat (S1P1)-Rezeptor-Agonist. Durch Bindung an die Rezeptor-Subtypen 1 und 5 bewirkt es eine Rückhaltung von Lymphozyten (Immunzellen) in den Lymphknoten und reduziert somit den Eintritt von Lymphozyten ins Zentrale Nervensystem. Der genaue Wirkmechanismus bei MS ist unbekannt.

Nicht geeignet bei/für:

Allergie gegen den Wirkstoff oder einen Bestandteil des Arzneimittels, Patienten mit schweren Lebererkrankungen, schweren aktiven Infekten (z.B. Hepatitis oder Tuberkulose), Krebs oder geschwächtem Immunsystem. Außerdem kontraindiziert bei Herzinfarkt, Angina pectoris oder Schlaganfall in den letzten 6 Monaten, bestimmten Herzrhythmusstörungen, Schwangerschaft und Stillzeit oder Frauen in gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.

Nebenwirkungen:

Entzündung von Nase und Rachen (Nasopharyngitis), erhöhte Leberenzymspiegel, Lymphopenie, Bluthochdruck, Harnwegsinfektionen, Gürtelrose, Makulaödem (verschwommenes Sehen), allergische Reaktionen (Ausschlag)

Wissenswertes:

In den USA ist Ozanimod für alle aktiven Formen der MS zugelassen, d.h. für schubförmige MS, klinisch isoliertes Syndrom und aktive sekundär progrediente MS.
Bei Ozanimod besteht wahrscheinlich nach Absetzen das Risiko für eine überschießend wiederkehrende Krankheitsaktivität (Rebound) wie bei Fingolimod.
In zwei Phase-III-Studien (RADIANCE und SUNBEAM) konnte Ozanimod gegenüber Interferon-beta-1a eine signifikante Reduktion der jährlichen Schubrate bewirken.

Letzte Änderung: 21.01.2021