Störungen der Sexualität

Symptombeschreibung:

Sexuelle Störungen bei MS treten bei bis zu 50 % der MS-Kranken auf. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Männer leiden an einer verminderten Libido, unter einer erektilen Dysfunktion, der nicht ausreichenden Steifheit des Penis. Auch die Ejakulationsfähigkeit kann herabgesetzt sein. Bei Frauen können Libido- und Orgasmusfähigkeit, Empfindungsstörungen und Schmerzen im Genitalbereich Ausdruck von Störungen der Sexualität sein.

Sie können eine direkte Folge der MS sein – Ursache sind meist Schädigungen des Rückenmarks – oder aber sekundär auftreten als Folge anderer MS-Symptome (zum Beispiel Spastik, Muskelschwäche, Fatigue, Blasenstörungen). Psychische Probleme und Partnerschaftskonflikte können das Sexualleben erschweren.

Ziel der Therapie:

Ein erfülltes Sexualleben und damit eine Steigerung des Selbstbewusstseins und der Lebensfreude für MS-Erkrankte und ihre Partner. Die Therapie umfasst nicht-medikamentöse und medikamentöse Maßnahmen.

Nicht-medikamentöse Therapie:

Gesprächs- und Paartherapien, um partnerschaftliche Konflikte zu lösen, falsche Erwartungen zu korrigieren, Ängste abzubauen.

Medikamentöse Therapie:

Regelmäßig eingenommene Medikamente, die sexuelle Funktionen negativ beeinflussen (darunter zum Beispiel Psychopharmaka, blutdrucksenkende Mittel) können überprüft und eventuell ausgetauscht werden. MS-Symptome, die eine erfüllte Sexualität behindern – zum Beispiel Spastik und Blasenstörungen – müssen konsequent behandelt werden. Bei verminderter Libido kann ein Hormonpräparat erwogen werden.

Letzte Änderung: 21.01.2021