Symptombeschreibung:
Gangstörungen und Mobilitätseinschränkungen verringern Alltagsaktivitäten und die berufliche Leistungsfähigkeit. Sie werden von MS-Erkrankten als äußerst bedeutsames Problem der MS bezeichnet.
Ziel der Therapie:
Steigerung der Gehfähigkeit und -geschwindigkeit, Ausdauer, Gangsicherheit und Balance, Verringerung des Sturzrisikos sowie Verbesserung von Alltagsaktivitäten und Lebensqualität. Für die Therapie von Gangstörungen und Mobilität stehen nicht-medikamentöse und medikamentöse Therapien zur Verfügung.
Neben den therapeutisch geleiteten Übungen sollen Patienten im Alltag zur eigenständigen körperlichen Aktivität, soweit möglich, motiviert werden.
Nicht-medikamentöse Therapie:
Unter den nicht-medikamentösen Therapiemaßnahmen von Gangstörungen ist das regelmäßige, therapeutisch angeleitete Gangtraining, unterstützt von einem gezielten Krafttraining spezieller Muskelgruppen, die erfolgreichste Therapiemethode. Es kann - abhängig von den individuellen Möglichkeiten - entweder als konventionelles Gangtraining oder auf dem Laufband durchgeführt werden. Schwerer Betroffene profitieren vom Roboter-assistierten Laufbandtraining. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist eine genaue Befundung. Spezielles Gleichgewichtstraining, ggf. ergänzt durch Tai Chi, dient der Verbesserung der Balance.
Medikamentöse Therapie:
Zur medikamentösen Behandlung von Gangstörungen ist seit Juli 2011 Fampridin zugelassen. Es kann vor allem bei eingeschränkter, aber noch vorhandener Gehfähigkeit zusätzlich zum Gangtraining eingesetzt werden.
Letzte Änderung: 21.01.2021