Boule ist ein Spiel, das zunächst einfach zu erlernen ist, aber – je länger man spielt – Taktik und Technik erfordert. Es kann auf verschiedenen Untergründen gespielt werden, wobei ebenerdige aus Sand-Feinkiesel-Mischungen oder festgetretenem Lehm besonders geeignet sind. Im Vordergrund stehen die Bewegung an der frischen Luft, Geselligkeit und Spaß unter Gleichgesinnten.
Boule trainiert Konzentration, Körperbeherrschung und die Hand-Augen-Koordination. Der ständige Wechsel von Bücken und Aufrichten stärkt die koordinativen Fähigkeiten und kann besonders für MS-Erkrankte auch therapeutische Effekte haben. Selbst im Rollstuhl ist das Boule-Spiel gut möglich, sofern der Spieler die Kugeln angereicht bekommt. Ob im Sportverein, öffentlich oder privat – Boule können Sie an vielen Orten mit jedermann spielen. Ein Boule-Set mit sechs Metall- und einer Zielkugel aus Holz ist keine große Investition. So können Sie jederzeit – mit oder ohne Baskenmütze, Baguette und Bordeaux – die Kugeln rollen lassen!
Indiaca – Spaß aus Südamerika
Ein echter Geheimtipp für abwechslungsreiche Bewegung und Spaß ist Indiaca, ein dynamisches Rückschlagspiel mit südamerikanischen Wurzeln. Indiaca ist dem Federball ähnlich, aber statt mit Schlägern wird mit der flachen Hand gespielt. Als Ball dient ein Gummiball mit Federschmuck obendrauf, die gleichnamige Indiaca oder der Indiacaball. Dieser ist etwa 20 Zentimeter groß, passt bei Bedarf ins Reisegepäck und lässt sich auch bei Wind draußen gut spielen. Das ist besonders am Strand ideal.
Großer Pluspunkt ist die Vielseitigkeit des Spiels: Man kann sowohl in größeren Gruppen als Mannschaft gegeneinander spielen als sich auch zu zweit die Indiaca gegenseitig zuspielen. MS-Erkrankte stärken Koordination, Reaktionsfähigkeit, Kondition und Beweglichkeit. Ataxiebeschwerden lassen sich beim Indiaca noch leichter kompensieren als beim Federball. Das Spiel im Rollstuhl ist ebenfalls möglich, wenn die Spieler sich die Indiaca gezielt zuwerfen. Indiaca als Freizeit-Spiel ist ohne feste Regeln, gesellig, funktioniert überall und kostet wenig Geld. Wer sich für den Wettkampfsport interessiert, erwirbt balltechnische Fertigkeiten, die eher denen des Volleyballspiels ähneln: Aufschlag, Zuspiel, Schmettern und Blocken in einem zweigeteilten Feld über ein Netz hinweg. Ausführliche Informationen finden Sie auf der Homepage des Deutschen Turnerbundes unter www.dtb-online.de/portal/sportarten/indiaca.
Boule – Die Grundregeln
Es spielen immer zwei Mannschaften gegeneinander, die aus jeweils ein bis vier Spielern bestehen und die gleiche Anzahl Kugeln haben. Ziel ist es, mit den eigenen Kugeln möglichst nah an eine Zielkugel („Schweinchen“) zu gelangen. Die Spieler dürfen dabei auch die gegnerischen Kugeln und die Zielkugel wegschießen.
Zu Beginn wählt ein Spieler den ersten Abspielpunkt und zeichnet dort einen Abwurfkreis auf den Boden (Durchmesser >35 cm und <50 cm). Dann wirft er die Zielkugel in einer Entfernung zwischen 6 und 10 m vom Wurfkreis aus. Ein Spieler derselben Mannschaft spielt anschließend eine seiner Metallkugeln möglichst nah an die Zielkugel heran. Danach ist ein beliebiger Spieler der gegnerischen Mannschaft an der Reihe. In der Folge darf immer diejenige Mannschaft den nächsten Abwurf tätigen, die zuletzt der Zielkugel am nächsten gekommen ist. Hat eine Mannschaft keine Kugeln mehr, spielt der Gegner seine restlichen Kugeln aus. Am Ende erhält nur eine Mannschaft Punkte und zwar so viele, wie eigene Kugeln besser liegen als die bestplatzierte Kugel des Gegners. Die Mannschaft, die gepunktet hat, wirft als nächstes die Zielkugel aus. Der neue Abwurfkreis wird dort gezogen, wo am Ende des vorherigen Durchgangs die Zielkugel lag. Das Spiel endet, wenn eine Mannschaft 13 Punkte erreicht hat. Ein ausführliches Regelwerk finden Sie im Download-Bereich des deutschen Pétanque-Verbandes unter www.petanque-dpv.de.
Letzte Änderung: 27.11.2017