Ski Alpin

Skifahren ist Erlebnis und Sport in einem. Bei schönem Wetter in den Bergen zu sein, ist Balsam für die Seele. Sie sind stundenlang draußen, in enger Verbindung zur Natur, der Blick schweift über die Gipfel, und der Schnee glitzert.

Wer einmal mit dem alpinen Skilaufvirus infiziert ist, wird ihn in der Regel ein Leben lang nicht mehr los. Skifahren macht glücklich und süchtig zugleich und kann – auch mit der Diagnose MS – bis ins hohe Alter Freude machen, vorausgesetzt Sie beachten einige grundlegende Dinge.

Fit auf den Brettern ins Tal

Ski Alpin hat viele positive gesundheitliche Effekte. Es fördert Kraft, Gleichgewicht und Ausdauer, stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert die Koordination, kräftigt die Bein-, Rumpf- und Armmuskulatur und wirkt positiv auf die Psyche. Das Stehen auf den Skiern und das Ausgleichen der Unebenheiten der Piste stärkt vor allem die Oberschenkelmuskulatur, weil der Fahrer ständig seine Körperposition den Geländegegebenheiten anpassen muss. Ein wichtiger Effekt für MS-Erkrankte mit leichten Beinschwächen: Das dauernde Drehen beim Richtungswechsel und die unterschiedliche Belastung fördern die Kräftigung des Rumpfes und bieten Erholung für das jeweils nicht belastete Bein.

Vorbereitet und sicher auf der Piste

Wichtig ist eine intensive Vorbereitung auf das Skifahren. Das gilt nicht nur für Menschen mit MS. Üben Sie richtiges Fallen sowie Aufstehstrategien, bauen Sie Kondition durch Ausdauersport auf und trainieren Sie Ihre Beweglichkeit mit Gymnastik. Auch wenn Sie bereits ein erfahrener Skifahrer sind, sollten Sie trotzdem immer zu zweit unterwegs sein, damit zum Beispiel im Notfall Hilfe beim Aufstehen gewährleistet ist. Es empfiehlt sich auch, dass MS-Erkrankte vor dem Partner fahren. Auf jeden Fall sollte ständiger Sichtkontakt bestehen. Wer stark vom Uhthoff-Syndrom betroffen ist, könnte die mit dem Syndrom einhergehenden Einschränkungen auch beim Skifahren haben. Allerdings lässt sich dieses bei den kalten Temperaturen meistens rasch in den Griff bekommen.

Ski-Alternativen

Auch MS-Erkrankte mit stärkerer Symptomatik müssen auf das Skifahren nicht verzichten. Es gibt eine Reihe von Alternativen, die den Spaß auf der Piste auch mit körperlichen Einschränkungen ermöglichen:

Krückenskier/Stabilos: Dies sind Stöcke, die mit kleinen Skiern am unteren Ende ausgerüstet sind. Sie sind bei starken Gleichgewichtsproblemen empfehlenswert.

Ski-Bob/Snowbike: Zwei Einzelskier sind hintereinander montiert, der Sportler sitzt wie auf einem Fahrrad und lenkt mit dem vorderen Ski.

Bi-Ski: MS-Erkrankte, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können im Bi-Ski wie in einem Stuhl sitzen und sich vom Partner (der ein sicherer Skifahrer sein sollte) schieben lassen.

Es gibt auch spezielle Skikurse für Menschen mit Handicap. Informationen zum barrierefreien Reisen finden Sie auf der Internetseite des gemeinnützigen Vereins FreizeitPSO (Para-Special-Outdoorsports) unter www.freizeit-pso.com

Die richtige Ausrüstung:

Lassen Sie sich vom Fachhandel beraten, wenn Sie eine Skiausrüstung brauchen. Qualität und gute Passform sorgen für Sicherheit auf der Piste.

  • Tragen Sie nur Skischuhe, die perfekt passen. Das können auch Mietstiefel sein, aber diese sollten individuell eingestellt werden.
  • Für Anfänger sind Carving-Skier empfehlenswert, weil sie das Kurvenfahren erleichtern. Achten Sie bei Skistöcken auf die richtige Größe.
  • Gute Funktionskleidung ist wichtig, um auf der Piste weder übermäßig zu schwitzen noch auszukühlen.
  • Fahren Sie zur eigenen Sicherheit immer mit Helm.
  • Ein Rückenschutzschild (Protektor) ist vor allem beim sportlichen Skifahren sinnvoll.
  • Denken Sie an wasserdichte Handschuhe und eine Skibrille.

 

Bildquelle: Fotolia.com | M. Durinik

Letzte Änderung: 27.11.2017