Langlauf

Leidenschaft in der Loipe – so beschreiben passionierte Langläufer häufig ihren Sport. Unter den vielen Wintersportarten ist Langlauf vermutlich die Sportart mit den meisten positiven Effekten: 95 Prozent aller Muskeln des Körpers sind im Einsatz. Das gleichmäßige, sanfte Gleiten durch den Schnee hat fast meditativen Charakter und macht den Kopf frei.

Ausdauer und Muskelkraft

Langlauf ist ein Ausdauersport, bei dem MS-Erkrankte vorhandene Schwächen in den Beinen durch ihren Oberkörpereinsatz kompensieren können. Im Gegensatz zum Nordic Walking laufen die Füße nicht, sondern gleiten, und das Bein braucht nicht gehoben zu werden. Die wichtigste Technik ist der Diagonalschritt. Dabei schwingen die Arme diagonal zur Abstoßbewegung der Beine. Während die Arme kraftvoll die Skistöcke vorwärtsstoßen, stabilisiert der Rumpf den Körper. Dieser Bewegungsablauf trainiert den Hüftbeuger und vor allem den Oberkörper. Herz, Kreislauf und Durchblutung kommen sanft in Schwung. Das Verletzungsrisiko ist im Vergleich zum Ski Alpin eher gering. Weitere Pluspunkte: Eine Langlaufausrüstung wiegt nur etwa drei Kilogramm (eine alpine Skiausrüstung bis zu zehn Kilogramm) und ist in der Anschaffung preisgünstiger. Zudem fallen beim Langlauf keine weiteren Kosten an, etwa für Skipässe.

Worauf Sie achten sollten

Langläufer sollten das Jahr über langsam Kondition aufbauen, zum Beispiel durch Nordic Walking. Wenn Sie Anfänger sind, lassen Sie sich die ersten Schritte in einem Kurs für Einsteiger erklären, damit Ihnen der richtige Bewegungsablauf rasch in Fleisch und Blut übergeht. Wenn möglich, fahren Sie anfangs mit Cruising-Skiern, denn diese sind etwas breiter, geben mehr Stabilität und sind auch für Tiefschnee geeignet. Als MS-Erkrankter sollten Sie vorzugsweise in Begleitung fahren und die Strecke nach Ihrem eigenen Ermessen planen, was Länge, Steigungen und Höhenunterschiede betrifft. Suchen Sie gegebenenfalls Routen aus, die eine Einkehrmöglichkeit zum Durchatmen bieten.

In der Regel fahren Langläufer in einer Loipe mit jeweils drei oder vier Spuren. Meistens sind das Rundloipen in unterschiedlicher Länge und mit abgestuftem Schwierigkeitsgrad. Bei mehrspurigen Loipen gilt: Immer die rechte Spur benutzen. Einige Loipen sind als Einbahnstraßen angelegt, schauen Sie deshalb vorab auf den Loipenplan, um zu sehen, in welche Richtung Sie starten dürfen. Ein besonderes Bonbon ist Langlauf in der freien Natur ohne Piste. Das sollten Sie allerdings nur in Begleitung wagen und wenn Sie sich gut auskennen und fit fühlen, denn Langlauf in tiefem Schnee ist extrem anstrengend.

So fahren Sie sicher und sorglos

  • Wenn Sie Anfänger sind, fangen Sie langsam an und steigern sich dann stetig, denn auch für Ungeübte kann Skifahren bereits auf sanften Hängen sehr anstrengend sein. In einem Skikurs erlernen Sie die wichtigsten Grundlagen und beugen somit Stürzen und Verletzungen vor.
  • Lassen Sie Ihre Skier vor der Saison überprüfen, die Kanten schleifen und die Bindung auf Rost testen.
  • Wärmen Sie Ihre Muskeln zu Beginn gut auf und dehnen Sie sich. Dazu können Sie sich auch auf einer flachen Piste langsam einfahren.
  • Fahren Sie möglichst nur bei gutem Wetter.
  • Planen Sie Pausen ein und wählen Sie die Schwierigkeitsstufe Ihres Skigebietes nach Ihren eigenen Fähigkeiten aus.
  • Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vorher nach geeigneten Schutzhütten für eine Rast. Notfalls können Sie sich aber auch mal in den Schnee setzen.
  • Halten Sie sich das ganze Jahr über fürs Skifahren fit, zum Beispiel mit Walken oder Radfahren.

 

Bildquelle: Fotolia.com | A. Rochau

Letzte Änderung: 27.11.2017