Niels Freundin Anna hat MS. Sie sagt, es ist eine lebenslange Erkrankung des zentralen Nervensystems. Niels versteht nicht. Was ist MS?
Anna erklärt dass …
… fehlprogrammierte Immunzellen, die uns normalerweise vor fremden Eindringlingen in unseren Körper schützen, bei MS fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreifen.
Sie gelangen ins Gehirn, wo sie eigentlich nicht hingehören, und greifen dort die Isolierschicht der Nervenfasern an. Es kommt zu einer Entzündung.
Dadurch können Nervenimpulse nicht mehr schnell genug weitergeleitet werden.
Entzündungen können in unterschiedlichen Bereichen des Gehirns entstehen.
Sie verursachen verschiedene Symptome im ganzen Körper. Z.B.
- Sehstörungen,
- Sprachstörungen,
- Empfindungsstörungen
- Koordinationsstörungen
- Blasenstörungen
- Abnorme Erschöpfbarkeit bzw. chronische Müdigkeit, auch als Fatigue bekannt
Die MS kann ganz unterschiedlich verlaufen. Am häufigsten ist der schubförmige Verlauf.
Niels mag Anna sehr. Jetzt ist er besorgt und viele Fragen gehen ihm durch den Kopf.
- Wird Anna irgendwann einen Rollstuhl benötigen?
- Ist MS eigentlich ansteckend?
- Kann man MS vererben?
Anna beruhigt ihn und sagt, dass man das so nicht sagen kann..
MS ist zwar nicht heilbar, aber behandelbar!
Es gibt medikamentöse und nicht-medikamentöse Möglichkeiten, einen Schub, den Verlauf der Erkrankung und MS-bedingte Symptome zu behandeln.
Zusätzlich können auch Entspannungsmethoden, Bewegung und komplementäre Verfahren im Umgang mit der Erkrankung hilfreich sein.
Niels ist beeindruckt. Anna wirkt so selbstbewusst und glücklich trotz MS.
Anna erzählt, …
- dass die Diagnose ein Schock war und sie viel Zeit brauchte, sich in ihrem Leben neu zu orientieren
- dass ein umfangreiches Wissen über die Krankheit bei Arztbesuchen hilft
- dass sie weiterhin in ihrem Beruf arbeitet, denn er macht ihr Spaß und gibt Anerkennung sowie finanzielle Sicherheit
- dass sie sich entschieden hat, offen über MS zu reden und der Austausch mit anderen Erkrankten wichtig ist
- und dass Freunde und Familie sie unterstützen, wenn sie dies möchte.
Am wichtigsten ist jedoch, sich mit der Erkrankung auseinander zu setzen und sie als einen Teil des Lebens zu akzeptieren, findet Anna!
Redaktion: AMSEL e.V., 31.01.2017