Welches Mittel kostet wenig, kann individuell dosiert werden und trägt zu einem besseren Gesundheitszustand bei? Ganz einfach: regelmäßige Bewegung!
Sie denken, das ist bei einer MS-Erkrankung sinnlos oder zu anstrengend?
Im Gegenteil: Studien zeigen, wer regelmäßig körperlich aktiv ist, profitiert in mehrfacher Hinsicht. Bewegung:
- verbessert die Mobilität,
- wirkt positiv bei Fatigue, Stress und Depressionen
- und unterstützt die Alltagsbewältigung.
Wichtig zu wissen: Körperliche Aktivität löst nachweislich keinen Schub aus.
Dabei müssen Sie keine sportlichen Höchstleistungen erbringen. Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, sich zu bewegen. Schon regelmäßige Garten- und Hausarbeit bringt Vorteile.
Ohne körperliche Beeinträchtigungen können Sie jeden Sport ausüben, der Ihnen Spaß macht.
Mit Beeinträchtigungen hilft ein gezieltes Training den MS bedingten Beschwerden entgegenzuwirken.
Sportarten wie Yoga oder Tai Chi fördern allgemein Koordination und Gleichgewicht und können individuell angepasst werden. Liegt eine Muskelschwäche vor, ist gezieltes Krafttraining sinnvoll. Z.B. bei der MS typischen Fußheberschwäche. Schmerzhafte Bewegungs-einschränkungen, z.B. bei Spastiken, können durch Bewegen, Krafttraining und Dehnübungen gebessert werden. Sogar mit starken Beeinträchtigungen lohnt es sich zu trainieren, um z.B. die Gehfähigkeit zu erhalten.
Nicht mehr gehfähige Erkrankte sollten täglich im Stehtrainer stehen. Das stärkt das Gleichgewicht, fördert die Beweglichkeit und regt den Herz-Kreislauf, die Atmung und die Verdauung an.
Bei Fatigue hat sich ein Intervall-Ausdauertraining, wie z.B. Gehen oder Radfahren bewährt.
Viele Übungen können Sie einfach und zuhause durchführen.
Dabei gilt: Regelmäßigkeit zählt! Lieber öfter kurz trainieren als gar nicht.
Damit ein Training wirkt, darf es anstrengend sein und schrittweise gesteigert werden. Achten Sie aber auf Ihr eigenes Empfinden und regelmäßige Pausen. Im Zweifel berät Sie bei allen Übungen Ihr Therapeut oder Trainer.
Im Falle einer akuten Infektion sollten Sie besser pausieren. Auch während eines Schubes ist es ratsam die Belastung herunterzufahren.
Ändert sich der körperliche Zustand, kann man viele Sportarten daran anpassen.
Und den inneren Schweinehund kennt wahrscheinlich jeder. Lassen Sie ihn nicht zu oft gewinnen, und bleiben Sie aktiv – es lohnt sich!
Redaktion: AMSEL e.V., 30.01.2017