Multiple Sklerose äußert sich bei jedem Menschen anders, und keiner kann voraussehen, wie sich die Krankheit individuell entwickelt. Weil ihre Symptome und ihr Verlauf sehr unterschiedlich sein können, nennt man die MS auch „die „Krankheit der 1.000 Gesichter“. Es gibt eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, um: …
- den Verlauf zu beeinflussen,
- die Symptome zu verringern und
- die Lebensqualität zu verbessern.
Welche Therapien im individuellen Fall am besten geeignet sind, muss jeder Erkrankte selbst herausfinden.
Nur Mut – Sie finden Ihren Weg!
Nehmen Sie sich nach der Diagnose Zeit zur Orientierung und informieren Sie sich gründlich bei fachkundigen und gesicherten Quellen.
Stellen Sie sich selbst ein paar Fragen, beispielsweise:
- Was ist mir im Leben wichtig?
- Wie kann oder muss ich mein Leben verändern?
- Wie stehe ich zu Medikamenten, insbesondere zu langjährigen verlaufsbeeinflussenden Immunbehandlungen?
Suchen Sie sich einen MS-erfahrenen Neurologen, der oder die zu Ihnen passt, und legen Sie Wert auf eine gute Kommunikation.
Ein Tipp: Notieren Sie sich Fragen vorab und führen Sie ein Symptomtagebuch.
Treffen Sie die Entscheidung für ein Medikament gemeinsam mit Ihrem Arzt.
Die Balance zwischen Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Verträglichkeit muss für Sie stimmen.
Scheuen Sie sich nicht, im Zweifel eine zweite ärztliche Meinung einzuholen. Vor allem Immuntherapien brauchen oft Zeit, bis die Wirkung eintritt. Besprechen Sie auftretende Probleme immer mit Ihrem Arzt! Doch nicht nur medikamentöse, sondern gerade auch symptomatische Therapien können Symptome lindern. Darüber hinaus gibt es ergänzende Möglichkeiten, wie z.B. Entspannungstechniken. Berücksichtigen Sie dabei Ihre persönlichen Vorlieben.
Jede Erkrankung kennt Höhen und Tiefen. In der Gegenwart zu leben und sich selbst positiv gegenüberzustehen, das spart Energie. Wenn Sie aber das Gefühl haben, nicht mehr klarzukommen, dann suchen Sie Rat und Hilfe in der Familie, bei Freunden, einer Selbsthilfegruppe oder bei einem professionellen Berater der AMSEL.
Denken Sie daran: Es ist Ihr Leben. Gehen Sie möglichst selbstbestimmt und aktiv mit den Auswirkungen der MS um. Gehen Sie kleine, für Sie machbare, Schritte im Alltag. So können Sie beispielsweise mit gesunder Ernährung und Bewegung die Krankheitszeichen und -aktivität verringern.Sie sehen: Der Weg zur passenden Therapie besteht aus vielen bewussten Entscheidungen.
Nehmen Sie sich Zeit, um Ihren eigenen Weg im Umgang mit der Erkrankung zu finden.
Redaktion: AMSEL e.V., 26.01.2017