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Wie finde ich eine
passende Therapie
für mich?

Jede Multiple Sklerose ist anders, daher ist es gut, dass es zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten gibt. Das verwirrt aber auch und du fragst dich, wie du dir einen Überblick verschaffen kannst und welche Kriterien für eine Therapieentscheidung wichtig sind? Und vielleicht fragst du dich auch, was du selber tun kannst und wie du mit auftretenden Einschränkungen umgehen kannst.

Aida und Chiara wussten anfangs nicht, welche Therapiemöglichkeiten es eigentlich gibt.
Hör dir hier an, welche Erfahrungen sie gemacht haben.

Aida

Diagnose mit 22 Jahren

Chiara

Diagnose mit 25 Jahren

Eine gute Beratung durch einen MS-Experten und eigenes Wissen über die Behandlungsmöglichkeiten unterstützen dich, eine Therapie zu finden, mit der du zufrieden bist. Der Wegweiser kann dir dabei helfen.

Habe Geduld, denn eine Therapie braucht eine gewisse Zeit, bis sie wirkt und Einschränkungen und Begleiterscheinung bei der Behandlung sind normal.

Wenn Du Fragen dazu hast, kannst Du uns gerne anrufen.

0711 69 78 60

Welche Therapie
ist für mich
richtig?

Der Wegweiser zeigt dir, welche Behandlungsformen es gibt und welche Faktoren du bei der Wahl einer geeigneten Therapie berücksichtigen solltest.

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Ein guter Einstieg ins Thema ist der Film „Mein Weg zur passenden Therapie“. Er gibt einen ersten Überblick und Tipps, welche Fragen du dir vor Behandlungsbeginn stellen solltest.

 

Für die Behandlung der MS stehen derzeit drei wissenschaftlich anerkannte Therapieformen – die drei Säulen der Therapie – zur Verfügung.

Schubtherapie

Kortison-Stoß-Therapie

Bei einem akuten Schub wird die Hüllschicht der Nervenfasern durch körpereigene Immunzellen angegriffen. Mit hochdosiertem Kortison als Infusion oder Tablette kann dieser Entzündungsprozess im Gehirn und Rückenmark in der Regel schnell gestoppt werden. 

Kortison hat starke Nebenwirkungen und es ist nicht ungewöhnlich, dass es dir nach einer Kortisonbehandlung erst einmal schlechter geht / du dich schlechter fühltst.

Blutwäsche

Verbessern sich die Symptome innerhalb von 14 Tagen nicht ausreichend, kann eine weitere Kortison-Stoß-Therapie oder eine „Blutwäsche“ helfen.

Zwei Verfahren stehen hierfür zur Verfügung:

  1. Mithilfe der Immunadsorption werden die Antikörper, die am Entzündungsprozess beteiligt sind, aus dem Blut entfernt.
     
  2. Bei der Plasmapherese wird das gesamte Blutplasma mitsamt der autoreaktiven Antikörper getauscht.

Beide Verfahren werden nur in speziellen Situationen durchgeführt, denn sie sind aufwendig, unter Umständen auch riskant und erfordern mindestens fünf Tage Krankenhausaufenthalt.

Verlaufsmodifizierende Therapie

Um das Nervensystem vor den Angriffen des fehlgesteuerten Immunsystems zu schützen, wird vorbeugend eine langfristige Immuntherapie empfohlen.

Die Schwere und Häufigkeit von Schüben und das Auftreten neuer Entzündungen im Gehirn und Rückenmark lässt sich so beeinflussen.

Je nach Verlauf und Schwere der MS sind verschiedene Medikamente, eingeteilt in drei Wirkstärken, verfügbar. Dabei gilt: je höher die Wirkstärke, desto wirkungsvoller sind  das Medikament, aber auch mögliche Nebenwirkungen. Alle Medikamente inklusive Wirkstoffklasseneinteilung und eine Übersicht, für welche Verlaufsform sie empfohlen werden, findest du hier.

Wenn Du wissen möchtest, welche Faktoren bei der Wahl eines passenden Medikaments eine Rolle spielen, schau dir dieses Video an.

Weitere ausführliche Informationen rund um die Einteilung der Immuntherapie findest du hier (PDF).

Eine verlaufsmodifizierende Therapie soll das Fortschreiten der MS verlangsamen. Bestehende Symptome der MS verbessert sie jedoch nicht!
Bis ein Medikament wirkt, dauert es in etwa 6 Monate.

Da die Entzündungsaktivität zu Beginn der Erkrankung hoch ist und die meisten Therapien in dieser Phase besonders wirksam sind, sollte frühzeitig mit der Therapie begonnen werden.

Symptomatische Therapie und Rehabilitation

Während die beiden erstgenannten, ausschließlich medikamentösen Therapieformen den Entzündungsprozess eindämmen und das Immunsystem regulieren sollen, werden mit der symptomatischen Therapie die vielfältigen Krankheitszeichen wie Fatigue, Sensibilitäts- und Bewegungsstörungen oder Schmerzen behandelt. Hier ist eine Auswahl der möglichen MS-Symptome.

Bei einer Rehabilitationsmaßnahme werden die individuellen Symptome mit verschiedenen, vor allem nicht-medikamentösen Therapie wie Ergotherapie, Physiotherapie, neuropsychologische Therapie behandelt. Ärzte und Therapeuten arbeiten hierbei zusammen. Durch die Kombination und intensiven Therapien lernt das Gehirn MS bedingte Einschränkungen auszugleichen und körperliche und geistige Fähigkeiten wiederherzustellen oder zu erhalten.

Wichtig ist, dass du
die Therapie findest,
hinter der du stehst

Die Multiple Sklerose ist nicht heilbar, aber es gibt zunehmend Möglichkeiten, das Fortschreiten der Erkrankung zu beeinflussen, Symptome zu behandeln und mit Rehabilitation MS-bedingte Einschränkungen auszugleichen.
Habe Geduld und sprich mit deinem Neurologen über deine Wünsche und Ängste.

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