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Vitamin D und MS-Symptome?

05.01.10 (aktualisiert) - Das flüchtige Prohormon reduziert möglicherweise die Schubrate deutlich, so australische Forscher. Ein schottisches Team sieht ein erhöhtes MS-Risiko bei Aprilgeborenen.

Als Risikofaktor für MS ist Vitamin D schon lange im Gespräch, wenngleich eindeutige Beweise für einen ursächlichen Zusammenhang fehlen. Auch einen leichten Einfluss auf den Behinderungsgrad haben holländische Forscher 2009 bereits vermutet.

Nun hat eine Studie mit rund 150 Personen in Tasmanien (einer Insel südöstliche von Australien)ergeben, dass der Vitamin-D-Spiegel und MS-Symptome in Zusammenhang stehen könnten. Genauer, dass Vitamin D die Schubrate möglicherweise reduziert. Je höher der Vitamin-D-Level, desto geringer das Schubrisiko, lassen sich die Ergebnisse zusammenfassen. Wer seinen Vitamin-D-Level verdoppelt, könne die Schubrate um bis zu 50 % senken.

Allerdings seien dies sehr frühe Ergebnisse. Man müsse erst die spätere Auswertung abwarten, um eindeutige Zusammenhänge auszumachen, so die Fachleute. Eine größere, Australien-weite Studie über mehrere Jahre ist in Planung.

Gerade im Winter herrscht in Deutschland Licht- und damit auch Vitamin-D-Mangel. Professor Bruce Taylor vom Menzies Institute in Hobart warnt allerdings vor unvernünftigem Vitamin-D-Ersatz. Erst müssten die Calciumwerte und die Nieren der Patienten überprüft sein, bevor man mit einer Vitamin-D-Ergänzung behandelt, sonst könne der Vitamin-D-Ersatz zu Problemen führen.

Außerdem könnte ein Vitamin-D-Mangel auch die genetische Veranlagung für MS erhöhen, wie eine internationale Forschergruppe Anfang 2009 feststellte. Ähnliche Rückschlüsse ziehen schottische Wissenschaftler in jüngst veröffentlichten Ergebnissen: Der Vitaminmangel könnte schon im Mutterleib entstehen. Aprilgeborene seien besonders gefährdet, später eine MS zu entwickeln, da die Schwangerschaft vorwiegend in den dunklen Wintermonaten stattfand. November-Kinder haben demnach das geringste Risiko.

Quelle: The Multiple Sclerosis Research Centre, November 2009 und MSRC Multiple Sclerosis Resource Centre, 04.01.10

Redaktion: AMSEL e.V., 14.12.2009