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Britischer Neurologe erhältSobek-Forschungspreis 2002

Sobek-Stiftung zeichnete am 06.12.02 in Stuttgart drei Mediziner für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Grundlagenforschung der Multiplen Sklerose aus.

Die AMSEL, der DMSG-Bundesverband und die Sobek-Stiftung verliehen bereits zum dritten Mal den Sobek-Forschungspreis 2002 für herausragende Leistungen in der MS-Forschung. Der Festakt anlässlich der Preisverleihung fand im Neuen Schloss in Stuttgart statt.

Der renommierte Direktor der Neurologie-Abteilung am Addenbrooke's Hospital in Cambridge Prof. Dr. Alastair Compston bekam den mit 100.000 Euro dotierten Sobek-Forschungspreis 2002. Prof. Compston wurde für seine wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie und Immungenetik der bis heute unheilbaren Krankheit Multiple Sklerose ausgezeichnet.

Michael Sieber, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der die Laudatio für Prof. Compston hielt, bezeichnete die Arbeiten des weltweit anerkannten Neurologen als "bahnbrechend in der MS-Forschung". "Sie haben die Frage nach den genetischen Faktoren für die Entstehung der MS angeschnitten und langfristige Konzepte zur Forschung entwickelt." Außerdem habe er "entscheidendes" zur Klärung der Frage beigetragen, was man tun kann, um einmal eingetretene Schädigungen rückgängig zu machen.

Prof. Compston erhielt den Sobek-Forschungspreis, "eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der MS-Forschung europaweit" als Anerkennung für sein Lebenswerk. "Die Mitglieder des Auswahlgremiums haben sich einstimmig für Prof. Compston als Preisträger ausgesprochen", so Prof. Dr. Klaus V. Toyka, Vorsitzender des Ärztlichen Beirates der DMSG.

Er überreichte den mit 10.000 Euro dotierten Sobek-Nachwuchspreis 2002 zu gleichen Teilen an die Mediziner Dr. Ralf Linker und Dr. Christian Bien. Dr. Ralf Linker, Neurologische Universitätsklinik Würzburg, bekam den Nachwuchspreis für eine Studie, in der er zeigte, das ein Gendefekt, "der Wachstumsfaktor CNTF (Ciliary Neurotrophic Factor) tatsächlich entscheidenden Einfluss auf den Schweregrad der Entzündung besitzt", so Prof. Toyka.

Neue Impulse für die MS-Forschung bringen auch die Studien des zweiten Nachwuchspreisträgers, Dr. Christian Bien, vom Universitätsklinikum in Bonn. Er beschrieb mit seiner Arbeitsgruppe ein neues Erklärungskonzept zu Entstehung, Verlauf und Behandlung der Rasmussen-Enzephalitis - einer Nervenkrankheit, die in gewisser Verwandtschaft zur MS steht.

Mit dem Sobek-Forschungspreis und dem Sobek-Nachwuchspreis werden richtungsweisende Leistungen von Wissenschaftlern an Hochschulen und ausseruniversitären Forschungseinrichtungen im Bereich der Multiplen Sklerose und der dazugehörenden Grundlagenforschung ausgezeichnet.

Bilder des Tages finden Sie in der Online-Galerie, der Vortrag des Preisträgers Prof.Dr. Alastair Compston kann bei der AMSEL, Patricia FLeischmann, patricia.fleischmannamsel-dmsgde, angefordert werden.

Redaktion: AMSEL e.V., 25.07.2005