Welt MS Tag !

Nicht vergessen: Der Vierte seiner Art wird am Mittwoch, 30. Mai 2012 begangen, weltweit.

Aufmerksamkeit ist wichtig, gerade bei einer komplizierten Krankheit wie Multipler Sklerose. Die hat nämlich - locker - 1.000 Gesichter. Bei jedem fällt sie anders aus.

  • Schubförmig ?
    Meist startet sie mit Schüben, bei manchen aber auch "schleichend" (etwa 5-10 %).
  • Diagnose ?
    In der Regel beginnt MS bei jungen Erwachsenen (25-40 Jahre), gelegentlich aber auch schon bei Kindern oder erst mit über 50.
  • Erstes Anzeichen ?
    Seh- und Blasenstörungen gehören oft zu den ersten Symptomen. Aber MS kann auch mit Taubheit und Kribbeln, mit Kognitionsstörungen oder Fatigue anfangen. Oder mit einem der vielen anderen Symptome.
  • "Schlimmstes" Symptom ?
    Eine eingeschränkte Mobilität empfinden Betroffene als störend. Als noch störender empfinden die meisten allerdings die Fatigue, die übermäßige Ermüdbarkeit.
  • Unsichtbare Symptome ?
    Viele der Symptome sind von außen nicht zu sehen, oder nicht auf den ersten Blick. Dazu gehört die Fatigue, aber auch z.B. Seh-, Aufmerksamkeits- und Blasenstörungen. Sichtbar oder nicht: Der Leidensdruck kann enorm hoch sein.
  • MS = Rolli ?
    Der Rollstuhl kann zwar im Laufe der MS-Karriere zum Hilfsmittel der Wahl werden, muss es aber nicht. Viele MS-Betroffene bleiben ohne Rolli mobil.
  • Rolli forever ?
    Ein MS-Betroffener steht aus dem Rollstuhl auf und läuft das letzte Stück bis zu seinem Sitzplatz. Steht im Supermarkt plötzlich auf und greift etwas oben aus dem Regal. Das irritiert viele Menschen. Aber genau so ist es mit der MS. Viele der Rollifahrer brauchen ihr Gefährt nur für längere Strecken, können selbständig aufstehen oder sich umsetzen. Nutzen den Rolli nur während eines Schubs, danach sind sie wieder Fußgänger.
  • Erblich ?
    Kinder oder Geschwister von MS-Betroffenen haben zwar ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken, als Erbkrankheit zählt Multiple Sklerose dennoch nicht. Die Hauptursache liegt vermutlich in Umweltfaktoren.

Diese Zwar-Abers ziehen sich durch das gesamte Krankheitsbild. Deshalb dauert es etwas, bis man einem Laien die MS erklärt hat. Die AMSEL berät und informiert das ganze Jahr über landauf, landab. Im Netz bieten ihre Aufklärungstools unterhaltsame und anschauliche Informationen:

Am Welt MS Tag sind die AMSEL-Mitarbeiter sogar am Stuttgarter Hauptbahnhof zu finden, um dem "Laufpublikum" am begehbaren Hirnmodell Einblick in die Multiple Sklerose zu geben. Infos gibt es auch von Prof. Dr. med. Horst Wiethölter, der um 10, 12, 14, 15.30 und 17 Uhr live vor dem Gehirn über MS berichtet. In der Bahnhhofshalle, Höhe Gleis 14.

Die internationale MS-Organisation MSIF hat eine passende Aktion zum Welt MS Tag gestartet: "1.000 Faces of MS". Hier sind MS-Betroffene weltweit aufgefordert mitzumachen, eine Postkarte mit Bild und kurzem Text auszufüllen. Zu sehen ab morgen unter:

Redaktion: AMSEL e.V., 29.05.2012