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Pflege-Symposium, dritter Teil

04.12.08 - Experten - hautnah, das erlebten die Teilnehmer beim AMSEL-Pflege-Symposium "Alltagsbewältigung bei Multipler Sklerose".

Das Thema Pflege ist so vielschichtig wie spannend. Dies jedenfalls zeigte das AMSEL-Symposium "Alltagsbewältigung bei MS" am Samstag, 22. November 2008 mit rund 150 Teilnehmern. 8 hochkompetente Referenten widmeten sich vielerlei Aspekten. - Heute die Berichte zu zwei Workshops: "Physiotherapie & Pflege bei MS" und "Pflegeversicherung".

PHYSIOTHERAPIE & PFLEGE BEI MS

Stichwort "interdisziplinär": Eine gut abgestimmte Zusammenarbeit von Ärzten, Therapeuten, Pflegern, Angehörigen und natürlich dem Patienten selbst liefert die beste Voraussetzung für mehr Lebensqualität. Dies stellten die beiden Referentinnen Sabine Lamprecht und Mechthild Zeh gleich zu Beginn ihres Tandem-Workshops fest und gingen mit gutem Beispiel voran: "Pflegetherapie" als Form, bei der Pflege und Therapie Hand in Hand gehen.

Das A & O des pflegetherapeutischen Konzeptes ist: Bewegung, Bewegung, Bewegung. Die aktivierende Pflege steht heute im Vordergrund und das bedeutet: "So viel Selbständigkeit wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig."

Bewegungstherapie gibt es auch für den häuslichen Bereich, etwa den Stehtrainer, der es Patienten, die aus eigener Kraft nicht mehr stehen können, ermöglicht zu stehen und so Spastiken reduziert und verhindern kann, dass Arme oder Beine steif werden. Nur eine von vielen Möglichkeiten, die den Alltag Betroffener wie Pflegender erheblich erleichtern.

PFLEGEVERSICHERUNG

Zu wissen, wie man Pflege und Therapie angeht, ist wichtig. Was aber, wenn die Pflegekasse den wirklichen Aufwand nicht zahlt? Darum ging es in Karin Svetes und Anja Bessels Workshops. An verschiedenen Beispielen erklärten die Pflegeversicherungs-Expertinnen den Umgang mit Formularen und Anträgen.

Zum Beispiel die Einschätzung des Zeitaufwandes für einzelne Vorgänge. Von der Pflegekasse sind Zeitmodule für bestimmte Tätigkeiten vorgesehen. Tatsächlicher Zeitaufwand und standardisierter Zeitaufwand klaffen jedoch nicht selten weit auseinander. Notiert also jetzt ein pflegender Angehöriger bei "Essen" nur die vorgegebene Zeit, entgeht ihm womöglich ein Teil des gesamten Aktes. Das ist etwa dann der Fall, wenn zum Essen dazugehört, den MS-Betroffenen an den Tisch zu bringen. Je nachdem, wie weit der Weg ist und ob gar Stockwerke zu überbrücken sind, erhöht sich der Zeitaufwand für das "Essen" natürlich deutlich.

Quelle: AMSEL e.V.

Redaktion: AMSEL e.V., 11.12.2008