MS-Therapie für Neuerkrankte

03.09.08 - Die Entscheidung für eine immunmodulatorische Therapie ist eine "Zukunftsinvestition", so Dr. Walter Pöllmann im AMSEL-Expertenchat.

Moderator Patricia Fleischmann: Verehrte AMSEL-Chatter, die Sommerpause neigt sich ihrem Ende und der AMSEL-Chat öffnet wieder seine Pforten. Dieses Mal speziell für Neuerkrankte, denn gerade am Anfang tauchen viele Fragen auf, wie nun am besten vorzugehen wäre. Wir begrüßen einmal mehr Dr. Walter Pöllmann, der heute Abend für Sie als Experte antwortet!

Maja: Guten Abend, ich würde gerne mal wissen, warum die meisten Neurologen als Ersttherapie die Interferone empfehlen, wo doch aufgrund der vielen Nebenwirkungen die Abbrecherquote bei 40 - 50 % liegt (weiß ich von meiner Krankenkasse!). Hätte ich das vorher schon gewußt, hätte ich erst gar nicht mit Rebif angefangen (sehr schlecht vertragen). Wie kann es sein, daß mir mein Neurologe Antidepressiva gegen die Nebenwirkungen von Rebif verschreiben wollte? Da habe ich echt die Welt nicht mehr verstanden! Mir geht es übrigens wieder bestens, seit ich mit R. aufgehört habe. Wäre es nicht sinnvoller, erst mal die nebenwirkungsärmere Therapie zu probieren (Glatirameracetat)? Soweit ich weiß, wirkt es genauso gut wie die Interferone. vielen Dank,

Dr. Walter Pöllmann: Es gibt 4 Medikamente erster Wahl: neben den Interferonen ist es wie Sie richtig schreiben Copaxone. Bis heute kann man nicht vorher sagen, wie gut jemand auf ein bestimmtes Präparat anspricht. Nebenwirkungen können bei allen genannten Medikamenten auftreten und die Auswahl muss immer gemeinsam mit dem Patienten besprochen werden. Lange Zeit bestand z.B. der Eindruck, dass Interferone "schneller" eine Schutzwirkung bieten als Glatirameracetat; erst neuere Vergleichsstudien zeigen den Unterschied nicht so eindeutig. Sie sollten Ihre konkrete Situation nochmal mit Ihrem Neurologen besprechen: Depressionen kommen bei MS nicht selten vor und sie müssen nicht alleine durch Interferone ausgelöst werden. Schön, wenn es Ihnen jetzt gut geht. Alles Gute weiterhin!

 
 
DR. walter pöllmann
 
 
 
     
     

    Oberarzt der Marianne-Strauß-Klinik, Berg

    • Seit 1988 in der Marianne-Strauß-Klinik tätig
    • Studium LMU München 1972–1979
    • Staatsexamen 1979
    • Promotion 1979, Thema: Neurologische Symptome bei Kohlennmonoxid-Vergiftung

    Anne: Sehr geehrter Herr Dr. Pöllmann, ich habe die Diagnose MS im Alter von 54 Jahren am 7. April diesen Jahres von meiner Augenärztin, nachdem sie das Ergebnis der Kernspin-Untersuchung gesehen hat, erhalten. Ich hatte im März 2008 eine Sehnerventzündung, die im Juli 2005 zum ersten Mal aufgetreten ist, aber weder von Augenarzt noch von der Uni-Augenklinik Freiburg diagnostiziert wurde. Beim Besuch einer Neurologin ist mir, nachdem ich das Thema MS lange verdrängt habe, eingefallen, dass ich Anfang der 90iger Jahre eine Zeitlang "merkwürdige Ausfallerscheinungen" hatte: Ich hatte Probleme, den Suppenlöffel oder ein Glas zum Mund zu führen. Das habe ich damals für mich damit begründet, dass ich angespannt oder nervös war, wobei es mir auch in entspannter Situation zu Hause passiert ist. Meine Neurologin hat dieses Phänomen auch in ihrem Bericht gleich als erste Zeichen von MS gewertet oder eingeschätzt. Meine Frage ist, kann es sein, dass diese Krankheit so lange "schlummert" und sich dann nach ca. 15 Jahren erst wieder meldet? Und wäre das nicht auch ein gutes Zeichen, was auf einen gemäßigten Verlauf hoffen läßt? Meine 2. Frage ist: Sollte ich dem dringenden Rat meiner Neurologin folgen und Betaferon o. ä. spritzen. Das VEP zeigt, dass der Sehnerv links mehr und rechts weniger angegriffen ist, wobei ich die Sehnerventzündung nur links wahrgenommen hatte. Die Sehkraft ist laut Augenklinik wieder in Ordnung, nur spüre ich links ab und zu, dass der Sehnerv irgendwie betroffen ist, es ist keine Beeinträchtigung, erinnert mich nur immer wieder an der Stichwort MS. Ich kann dieses Gefühl nur schwer beschreiben. Ich freue mich über die Möglichkeit dieses Experten-Chat und danke Ihnen schon vorab für eine Antwort.

    Dr. Walter Pöllmann: Es kommt recht häufig vor, dass nach Diagnosestellung einer MS Symptome erinnert werden, die vielleicht zum Zeitpunkt ihres Auftretens ganz anders interpretiert wurden. Allerdings kann man im Nachhhinein nur mit Wahrscheinlichkeit sagen, dass es sich dabei u.U. schon um erste MS-Symptome gehandelt haben könnte. Unterstützt wird eine derartige Interpretation dadurch, wenn bei Erstdiagnose im Kernspintomogramnm bereits viele "ältere" Herde gefunden werden. Wir kennen viele Patiente, wo eine beschwerdefreie Zeit zwischen erstem Schub und späteren Symptomen Jahrzehnte betragen hat. Eine Schubtherapie ist gerade dann sinnvoll, wenn jetzt schubförmige Symptome auftreten. Damit soll ja die Krankheit möglichst unter Kontrolle gebracht werden. Alles Gute!

    Natascha: Hallo, ich bin 25 Jhare alt,leide seit meinem 15.Lebensjahr an MS.Nachdem ich Betaferon absetzen mußte wegen starken Nebenwirkunen (Schmerzen im ganzen Körper und schweren Gangstörungen) spritze ich seit einem dreiviertel Jahr Copaxone, die ich bisher gut vertragen habe. Gestern bekam ich direkt nach der Spritze Brustschmerzen, dann Schmerzen im ganzen Körper, alles bitzelte und ich bekam Luftnot. Mein Freund rief daraufhin einen Arzt an, der einen Krankenwagen schickte und mich ins Krankenhaus brachte. Nach ca eienr halben Stunde besserte es sich wieder und im Krankenhaus wurde mir gesagt, so etwas könne beim Spritzen mal vorkommen, sonst nichts. Können Sie mir sagen,wie eine solche Situation einzuschätzen ist, ob ich einfach nur abwarten muss oder ein Arzt rufen muss. Kann dies öfter vorkommen? Ich habe jetzt Angst vorm Spritzen und vor wieder einer solchen Situation. Können Sie mir sagen, wie ich oder meine Angehörigen da handeln sollen? Oder sollte ich Copaxone eher absetzen und wieder mit einem anderen Medikament beginnen? Aber welches? Ich wäre froh, wenn Sie mir kurzfristig antworten könnten. Meinen Neurologen kann ich leider wegen Urlaub nicht ereichen. Vielen Dank.

    Dr. Walter Pöllmann: Ihre Schilderung spricht für ein sogenanntes "systemisches Postinjektionssyndrom" (SPIR). Dabei ist eíne aufsteigende Hitzewallung typisch verbunden oft mit einem Eingegefühl in Brust. Wenn Sie die Infobroschüre zu Copaxone nochmals genau durchschauen, werden Sie eine genaue Beschreibung dazu finden. Dies kommt unter Copaxone bei manchen Menschen nur sehr selten, bei anderen immer wieder vor. Es ist KEINE allergische Reaktion, was Sie schildern, sodass man auch die Therapie fortsetzen sollte. Man vermutet, dass die Ursache für eine SPIR eine raschere Aufnahme des Medikaments über den Blutweg ist: Vielleicht haben Sie beim Herausziehen der Nadel einen Blutstropfen an der Spitze bemerkt? Wenn Sie jetzt verunsichert sind, lassen Sie sich alles nochmal genau von Ihrem Neurologen erklären, evtl. auch die Spritztechnik nochmal überprüfen. Aber es besteht kein Grund zur Panik!! Alles Gute!

    Bea: Guten Abend ! Ich bin selber nicht erkrankt aber mein Freund er hat es schon 5 Jahre , aber ich bin trotzdem neu auf dem Gebiet ! Ich möchte gerne wissen , wie ich mich meinem Freund gegenüber verhalten kann , damit wir eine angenehme Beziehung führen können trotz der MS ? Er ist seit einiger Zeit sehr abweisend zu mir und sagt mir ständig , ich könne ihm nicht helfen ! Das möchte ich nicht einfach so hinnehmen und möchte doch tätig werden , gibt es da irgendwelche Möglichkeiten ? Vielen Dank ! Gruss Bea

    Dr. Walter Pöllmann: Das Problem ist sehr häufig und es ist ja schon der erste Schritt, dass Sie hier etwas unternehmen wollen. Wenn Sie offen mit Ihrem Partner darüber sprechen können, sollten Sie z.B. eine gemeinsames Gespräch mit dem behandelnden Neurologen vorschlagen, damit Sie beide den gleichen Stand der Information haben. Dort kann dann vielleicht auch klar werden, warum Ihr Freund so abweisend wirkt - vielleicht sind es große Zukunftsängste, die vielleicht in Kenntnis der heutigen Behandlungsmöglichkeiten gemindert werden können. Vielleicht bedarf Ihr Partner auch einer psychologischen Unterstützung, die dann weiterhilft. Vielleicht ist aber auch nützlich die gemeinsame Teilnahme an einem Seminar, wie es die DMSG ja öfters veranstaltet. Dort trifft man sicher Paare mit ähnlichen Problemen und Erfahrungen. Lassen Sie sich bei der DMSG informierten. Viel Glück für Sie beide!

    Moderator Patricia Fleischmann: Liebe Bea, schön, dass Sie hier mitchatten! Dr. Pöllmann findet bestimmt gute Tipps für Sie. Darüber hinaus möchte ich auf unsere psychologische Beratung bei der AMSEL aufmerksam machen, an die sich sämtliche (Mit-) Betroffene aus Baden-Württemberg wenden können: beratungsteam@amsel.de oder aber 0711 - 69786-30. Kann ja auch sein, dass einmal Fragen auftauchen, wenn dieser Chat schon vorbei ist. Für Leute aus andern Bundesländern: Unter info@dmsg.de, das ist der Bundesverband der Deutschen MS-Gesellschaft, erfahren Sie Ihre Ansprechpartner.


    Allgemein - Bea: Ich komme aus Hamburg und werde mich dort auf jeden Fall melden , um auch dort noch Hilfe zu bekommen . Vielen Dank !


    Moderator Patricia Fleischmann: Liebe Chatter, nutzen Sie bitte auch die Gelegenheit, über das untere Textfeld "Allgemeiner Beitrag" miteinander zu plaudern. Vielleicht haben Sie ja noch Tipps für Bea oder ähnliche Erfahrungen?

    Sandra: Hallo! Ich bin 26 Jahre alt und habe die MS-Diagnose vor 4 Jahren bekommen. Bislang habe ich mich damit eher wenig auseinandergesetzt. In den vergangen 4 Jahren hatte ich nun 5 definitive Schübe - alles Sensi-Störungen. Eine BT habe ich bislang abgelehnt - auch daher, weil ich die Erkrankung bislang erfolgreich verdrängt und die Diagnose in Frage gestellt habe. Nun habe ich mich nach 4 Jahren - aus aktuellem Anlass - zu einem Kontroll-MRT bereit erklärt, mit dem Ergebnis, dass es einen progredienten Verlauf gibt. Abgesehen von neuen Läsionen die im Laufe der Jahre hinzugekommen sind, sind aber auch die alten Läsionen immer noch vorhanden und reichern - seit nun 4 Jahren KM an. Zudem haben sie an Größe zugenommen. Im Rahmen einer Kortison-Pulstherapie haben sich die Läsionen in der MRT-Nachkontrolle auch nicht verändert, reichern weiterhin KM an. Nun bin ich weiterhin verunsichert. Ist so ein Befund überhaupt mit einer MS zu vereinbaren? Gibt es "chronisch aktive Läsionen"? Inzwischen denke ich über eine BT nach, aber macht die überhaupt Sinn, wenn die Herde auch auf Kortion nicht ansprechen?

    Dr. Walter Pöllmann: Zunächst wird mir aus Ihrer Schilderung nicht ganz klar, ob die 5 Schübe sich immer gut zurückgebildet haben (stets mit oder z.T. auch ohne Cortison?). Jetzt sind Sie wegen eines erneuten Schubes mit Cortison behandelt worden - war die Therapie erfolgreich oder hat sie nichts gebracht? In welchem zeitlichen Abstand nach Cortison wurden die neuen MRT mit wiederum KM-Aufnahme angefertigt? Wurde dann nochmals Cortison gegeben? Worauf stützt sich die Aussage eines "progredienten" Verlaufs? Zu Therapieentscheidungen zählt ja PRIMÄR die von IHNEN erlebte Verlaufsentwicklung Ihrer MS, das MRT unterstützt dann nur die Auswahl. Da ist wohl zusammen mit Ihrem Neurologen noch Klärungsbedarf. Alles Gute!

    rene: Hallo, ich habe zwar die Diagnose schon seit einem Jahr aber bis zum heutigen Tag glaube ich immer noch nicht daran das ich es wirklich haben soll! Ich bin 30 Jahre und habe immer gerne Sport geacht, bis zu dem Tag an dem ich für fast einen Monat nicht mehr laufen konnte! Zwischenzeitlich geht es wieder sehr gut und ich brauch auch keine Hilfe!! Was kann ich machen das ich die Diagnosse endlich akzeptiere? Und bin ich mit meiner Wahl "Imurek zu schlucken" wirklich gut aufgehoben? Ich habe so Angst vor den Nebenwirkung! Bis jetzt hatte ich aber nur, sehr starken Haarausfall!! Aber was ist wenn ich dann irgendwann ein mal Krebs oder einen Tumor davon bekomme?

    Dr. Walter Pöllmann: Am besten sprechen Sie Ihre Zweifel zuerst nochmals mit Ihrem Neurologen - er kann Ihnen darlegen, wie klar die Diagnose ist. Es ist schön, dass es Ihnen nach einem offensichtlich schweren Schub wieder so gut geht. Das sollte man aber auch bewahren durch eine vorbeugende Behandlung, die man auch konsequent fortführen sollte im Sinne einer "Zukunftsinvestition", damit möglichst nicht wieder etwas so Schlimmes passiert. Dass Sie die Diagnose erst mal verarbeiten müssen, ist auch klar. Der Kontakt zur DMSG ist da sicher hilfreich - auch im Hinblick auf eine psychologische Unterstützung. Zur Auswahl des vorbeugenden Medikamentes sollten Sie mit Ihrem Neurologen sprechen. Er wird Ihnen erklären, warum er Ihnen Azathioprin empfiehlt. Über die Homepage der DMSG können Sie sich ja schon vorher über die heute empfohlenen Medikamente im Überblick informieren und dies dann besprechen.

    anagram: Ich nehme seit zwei Monaten Betaferon. Jedes Mal, wenn ich die Packung abhole, macht mich mein Apotheker auf Enzyme (Wobenzym etc)aufmerksam und erzählt mir, dass er damit ja achsogute Erfahrungen gemacht hat und dass er recht viele MS-patienten kennt, denen das hilft. Ich bin da recht skeptisch... gibt es zu den Enzymen irgendwelche Studien oder ist das nur Geschäftemacherei?

    Dr. Walter Pöllmann: Ihre Skepsis besteht zurecht: Es wurde schon eine sehr sorgfältige Studie zur Enzymtherapie bei MS durchgeführt: Sie zeigte klar, dass die Therapie genauso viel (bzw. wenig!) bringt wie Plazebo. Das ist also keine Alternative zu den empfohlenen Medikamenten 1. Wahl (Interferone, Copaxone). Lassen Sie sich nicht verunsichern und suchen Sie sich evtl. einen anderen Apotheker. Viel Glück!

    klaus: guten abend Hr. Dr. Walter Pöllmann ich nehme schon seit ca. 2 jahren copaxone. meine frage: kann man gegen copaxone antikörper entwickeln und wie würde sich das bemerkbar machen? vielen dank im voraus

    Dr. Walter Pöllmann: Im Gegensatz zu den Interferonen spielen Antikörper bei der Copaxone Therapie keine Rolle! Sie können beruhigt die Therapie fortsetzen! Alles Gute!

    Corinna: Hallo, Herr Dr. Pöllmann! Im Oktober letzten Jahres wurde bei mir eine "mögliche MS" festgestellt. Ich hatte ein oberflächliches Taubheitsgefühl zunächst nur im rechten Bein, das sich dann im Laufe einiger Tage über die gesamte rechte Körperhälfte ausbreitete. Im MRT fanden sich >9 Herde, der Liquor war unauffällig. Ein Kontroll-MRT nach 3 Monaten brachte keine Verschlechterung. Nach nun knapp einem Jahr wurde erneut ein MRT gemacht, in dem es "keine signifikanten Veränderungen"gab. Meine Beschwerden in der rechten Körperhälfte dauern an, sind aber nicht dauerhaft vorhanden (nur bei viel Streß o.ä.). Nun sagte mir mein Neurologe, dass die heutige Meinung dahin geht, dass schon bei meiner Symptomatik und dem MRT-Befund bereits mit einer Interferon-Therapie begonnen würde, obgleich ja strenggenommen die Diagnose noch gar nicht gesichert ist. Doch je früher die Therapie beginnt, so liest man inzwischen überall, desto länger zögert man ein Fortschreiten heraus. Ich selber bin sehr zwiespältig, denn einerseits möchte ich natürlich alles tun, damit die Krankheit möglichst lange stagniert, andererseits will ich natürlich auch nicht "umsonst" behandeln und meinem Körper unnötige Nebenwirkungen zumuten. Wie sehen Sie das? Vielen Dank.

    Dr. Walter Pöllmann: Ihre Symptomatik entspricht einem sog. "klinisch isolierten Symptom", da ja nur ein einziges Symptom besteht, ohne dass ein weiteres Ereignis aufgetreten ist. In dieser Situation ist angesichts des initialen MRT-Befundes die Einleitung einer vorbeugenden Therapie eine gute Option, wobei derzeit Avonex und Betaferon zugelassen sind. Wie Ihnen Ihr Neurologe erklärt hat, ist eine Entscheidung über eine immunmodulatorische Therapie immer eine "Zukunftsinvestition" , damit man seinen guten Stand hält und möglicht ein weiteres Schubereignis - und damit die definitive Diagnose MS - möglichst hinausschiebt. Viel Glück!

    tanja: Lieber Dr. Pöllmann, Ich habe nun seit 2 Jahren die Diagnose "wahrscheinliche MS" (MRT zeigt Läsionen, LP oligoklonale Banden, VEP normal, SSEP keine spinale Antwort rechts wie links, cortical links nichts, rechts verzögert). Die zeitliche Dissemination ist nicht eindeutig bewiesen, auch wenn beim ersten MRT aktive und nicht aktive Herde erkennbar waren (intramedullär Th8, supra-, infratentoriell, medulla oblongata). Hatte ausserdem hohes Fieber ein paar Tage nach Beginn der Symptome (Taubheitsgefühl). Bei den folgenden MRTs hat sich nichts verändert (keine neuen Herde, keine Kontrastmittelaufnahme). Würde es aus ihrer Sicht (soweit beurteilbar) trotzdem Sinn machen mit einer Therapie zu beginnen bzw ab wann? Vielen Dank für die Antwort.

    Dr. Walter Pöllmann: Zur Beurteilung zunächst einmal das Wichtigste ist ja, was Sie an Symptomen mit welcher Dynamik (Schübe? chronischer Verlauf? Symptomfreiheit?) erlebt haben, und welche neurologischen Befunde erhoben wurden bzw. aktuell bestehen. Nur anhand dessen lässt sich ein Rat geben, was man unternehmnen soll. Sprechen Sie am besten nochmal mit Ihrem Neurologen. Alles Gute!

    Moderator Patricia Fleischmann: Und nochmal der Hinweis, weil der vorherige bereits "weitergewandert" ist: Über das Feld "Allgemeiner Beitrag" können Sie sich gern auch untereinander austauschen. Von Chatter zu ChatterWenn Sie möchten.

    stefan: Sehr geehrter Herr Dr. Pöllmann, am vergangenen Freitag wurde bei meiner Freundin "MS" diagnostiziert. Sie wurde aufgrund einer Sehnerventzündung entsprechenden Untersuchungen unterzogen und es wurde nach einer Nervenwasseruntersuchung die Krankheit festgestellt. Da meine Freundin (34 Jahre alt) bereits vor 8 Jahren eine Sehnerventzündung hatte, wurde ihr von der behandelten Ärztin eine Langzeit-Therapie empfohlen. Vorab wurde bzw. wird die Sehnerverkrankung mit Kortison (500 mg) behandelt. Daraus resultiert nun meine bzw. unsere grundsätzliche Frage: Ist der sofortige Start einer Langzeit-Therapie generell nach einem solchen Krankheitsverlauf empfehlenswert, oder überwiegen kurzfristig die Nachteile der Nebenwirkungen der Medikamente (wie z.B. Betaferon), die man sich 3xmal die Woche eine Leben lang spritzen soll? Insbesondere wenn man daran denkt, dass häufig Depressionen als eine Folge dieser Medikamente beschrieben werden. Unmittelbar nach dem Befund ist die Psyche der Patientin ja sowieso angeschlagen. Ist es nicht empfehlenswert, zunächst einmal mit der Therapie abzwarten, bis man sich psychisch so gut wie möglich mit dem neuen Befund arrangiert hat, dass man über eine einigermaßen gute seelische Verfassung bzw. eine entsprechende mentale Stärke verfügt? Über eine Antwort Ihrerseits zu diesen Fragen wären wir sehr dankbar, da wir so unmittelbar nach der Diagnose ein hohes Informationsbedürfnis dazu haben und bereits erste Entscheidungen für die optimale Behandlung der Krankheit zeitnah treffen müssen. Vorab daher herzlichen Dank für Ihre Bemühungen!

    Dr. Walter Pöllmann: Zunächst mal ist ja wichtig, dass die jetzige Sehnerventzündung rasch behandelt wird, damit möglichst keine Beschwerden zurückbleiben. Der Rat zur Einleitung einer immunmodulatorischen Vorbeugung mit einem Medikamernt erster Wahl (Avonex, Betaferon, Rebif, Copaxone) ist sicher richtig. Aber Sie sollten sich jetzt gut informieren über die Behandlungsmöglichkeiten und mit Ihrer Ärztin auch des Für und Wider einzelner Präpartate durchsprechen. Voraussetzung für einen guten Therapieerfolg ist stets, dass der Betroffene auch selbst hinter der Entscheidung steht. Denn Medikamente haben in der Anfangszeit immer einige Nebenwirkungen und die muss man "in Kauf nehmen" für den erwünschten Erfolg einer möglichst guten Zukunft. Zunächst geht es ja nicht um eine Entscheidung "für das ganze Leben" - vernünftig ist eine Festlegung auf mehrere Jahre einer ärztlich gut überwachten Therapie, dann wird man gemeinsam in Abhängigkeit von der MS-Entwicklung weiter entscheiden. Nehmen Sie sich Zeit für eine gute Information, aber schieben Sie die sinnvolle Entscheidung auch nicht endlos hinaus! Viel Glück!

    Hedda: Hallo Herr Dr. Pöllmann, bei mir wurde die Diagnose MS im Mai 2008 gestellt. Ich bin 1955 geboren, und die Diagnose wurde, laut meinen Ärzte, erst sehr spät gestellt (Herde im Schädel-MRT, Wirbelsäulen-MRT ist negativ, im Liquor oligoklonale Banden. (Es sind aber durchaus Ausfälle schon vor zwanzig Jahren zu verzeichnen (z.B. schwere Gleichgewichtsstörungen), die sich mit der Diagnose vereinbaren lassen. Weiter ist die einhellige Meinung, dass all dies für einen sanften Verlauf spricht. O-Ton meines Neurologen: "Im Rollstuhl landen Sie nicht." Meine Basis-Therapie ist Betaferon. Momentan befinde ich mich allerdings in einem zweiten Schub, der mit einer Stoßtherapie behandelt wird. An den Folgen des ersten Schubs laboriere ich massiv herum: . Strumpfgefühl linkes Bein und Fuß, Abschnürung linkes Knie, Strumpfgefühl rechter Fuß, an der Fußsohle rechtsseitig Wattegefühl . Gleichgewichtsstörungen, Seemannsgang -Gehstrecke momentan ca. 300 Meter . Müdigkeit . Konzentrationsschwierigkeiten . Sprachschwierigkeiten . Persönlichkeitsveränderungen: Aggressivität, Reizbarkeit. Der zweite Schub beinhaltet . Sehnerventzündung in beiden Augen . leichte Taubheit des rechten Arms samt Hand . Verstärkung des Tinnitus' Nun stellt sich für mich die Frage, inwieweit ich trotzdem den Aussagen glauben darf, dass es sich bei mir um eine sanfte Form der MS handelt. Herzlichen Dank!

    Dr. Walter Pöllmann: Hellseher sind wir Ärzte natürlich auch nicht. Ihre Sorge verstehe ich durchaus: Es ist jetzt wichtig, zunächst den aktuellen Schub intensiv zu behandeln, wobei neben Cortison auch die intensive symptomatische Therapie (Krankengymnastik, physikalische Therapie, ggf. symptomatische Medikamernte) dazu gehören sollte, nachdem ja noch deutliche Symptome von Ihrem ersten Schub fortbestehen. Die Beurteilung der Dramatik der Entwicklung hängt ja vor allem davon ab, was jetzt aktuell wieder erreicht wird. Wenn Sie den Stand von vor dem Schub wieder erreichen, ist ja erst mal Entwarnung. Je mehr Sie aber den Eindruck zusammen mit Ihren behandelnden Ärzten gewinnen, dass auch noch eine schleichende Verschlechterung zusätzlich besteht, um so mehr muss man die bestehende immunologische Therapie nochmal überdenken. Wegen der Fatigue, den Konzentrationsstörungen und den Sprechschwierigkeiten sollten Sie mit Ihrem Neurologen nochmal sprechen (Logopädie? Neuropsychologie? Psychologie?). Wichtig ist, dass Sie intensiv an ihrer MS-Behandlung "dranbleiben" . Viel Glück!

    Maria23: Guten Abend Herr Dr. Pöllmann, können Sie mir sagen, was nach einer Cortisonstoßtherapie (3 x 1000, erstmalig) in meinem Körper vor sich geht. Ich bin irritiert, wei ich dachte, meine Beschwerden würden weg sein... Danke im voraus für Ihre Antwort... Maria23 Er

    Dr. Walter Pöllmann: Eine Cortisonpulstherapie soll ja dazu führen, dass MS-Symptome rascher abklingen. Die Besserung tritt aber nicht immer sofort ein, sondern es kann unterschiedlich lange bis zu einer spürbaren Besserung dauern. Nur ein Teil MS-Betroffener ist nach 3 Gaben wieder beschwerdefrei, auch in der Woche nach der Therapie passiert oft noch viel Gutes im Sinne einer Rückbildung eines Schubes. Mit Ihrem Neurologen sollten Sie besprechen, ob ggf. die Therapie auf 5 Tage erweitert werden soll (hängt von der Schwere der Symptome und der Verrträglichkeit von Cortison ab). Nach abruptem Absetzten von Cortison kann es es zu einer kurzen Phase einer Stimmungsschwankung und manchmal sogar zum Eindruck einer flüchtigen körperlichen Verschlechterung kommen - meist gibt sich das ganz von selbst wieder (erklärt sich als kurzzeitiger Absetzeffekt). Wenn schwerwiegende Symptome sich nicht deutlich bessern, kann man eine Cortisontherapie auch nach 10-14 Tagen nochmal wiederholen. Viel Erfolg!

    Moderator Patricia Fleischmann: Kleiner Hinweis: Während Sie Auf Dr. Pöllmanns Antwort warten, können Sie sich über "Allgemeiner Beitrag" auch mit den andern Chattern unterhalten.


    Allgemein - Corinna: Hallo Tanja! Ich sehe, Du hast scheinbar dasselbe Problem wie ich, nämlich: behandeln oder nicht behandeln, wo doch die Diagnose noch gar nicht ganz gesichert ist. Ich finde diese Entscheidung auch sehr schwierig. Denn die zu erwartenden Nebenwirkungen sind ja ganz schön heftig. Und wer weiß schon, ob die Krankheit nicht vielleicht doch so stehen bleibt...


    Moderator Patricia Fleischmann: Liebe Chatter, schon ist es 20.30 Uhr und unser Chat neigt sich dem Ende - haben Sie vielen Dank für Ihre Beiträge ! Die offenen Fragen werden natürlich noch beantwortet. Weitere Fragen können Sie zwischen den Chats gerne auch an expertenrat@amsel.de schicken - hier antworten Mitglieder des Ärztlichen Beirates der AMSEL auf Ihre Mails. Ich lasse den Chat noch bis ca. 21 Uhr geöffnet, das heißt, Sie können sich hier noch ein Weilchen untereinander austauschen.

    Moderator Patricia Fleischmann: Mein ganz herzlicher Dank geht natürlich an Dr. Pöllmann für das Engagement heute Abend!

    Moderator Patricia Fleischmann: Liebe Chatter, Sabrinas Frage beantwortet Dr. Pöllmann eben noch, danach ist für heute wirklich Feierabend. Der Chatroom selbst bleibt wie versprochen bis mind. 21 Uhr geöffnet. Am 16. September antwortet Daniela Krusche über die physiotherapeutische Praxis bei MS. Bis dahin: allen eine möglichst schöne Zeit !

    Sabrina: Guten Abend, ich habe noch ein nicht unbedingt medizinisches Problem. Ich bin 24, Berufsanfängerin (Sozialpädagogin) und soll nun zum Betriebsarzt. Ich habe die Diagnose seit einem halben Jahr und spritze Rebif, was gut klappt. Wird der Betriebsarzt über eine Blutentnahme meine Erkrankung bemerken und somit möglicherweise der bereits unterschriebene neue Arbeitsvertrag ungültig? Was, wenn er nach geröteten Einstichstellen genauer fragt? Was muss ich ihm sagen? Bin da wirklich sehr verunsichert. Vielen Dank!

    Dr. Walter Pöllmann: Ein schwieriges Problem könnte die Frage nach den Injektionsrötungen werden. Aus dem Blut kann man keine MS diagnostizieren. Ist der Betriebsarzt in der Firma selber beschäftigt oder ist es ein unabhängiges betriebsärztliches Zentrum? Vielleicht lässt sich auch die Untersuchung durch ein Attest eines Arztes Ihres Vertrauens ersetzen? Viel Glück?


    Allgemein - tanja: Hallo Corinna,


    Moderator Patricia Fleischmann: @ tanja, einfach weiterschreiben, nochmals abschicken - sind noch ein paar Chatter online :-)


    Allgemein - tanja: Hallo Corinna, hab jetzt keine Ahnung ob du noch da bist. Bin noch in der Arbeit und schaue nur zwischendurch. Momentan bin ich eigentlich eher gegen eine Therapie. Geht mir auch soweit gut. Ziemliche Tagesschwankungen und sehr temperaturabhängig. Habe zwei Freunde, die eine BT gemacht angefangen haben und wegen der Nebenwirkungen abgebrochen haben. Hin und wieder stell ich mir halt doch die Frage, ob ich nicht doch besser was tun sollte.


    Moderator Patricia Fleischmann: Und noch ein Tipp: Rund um die Uhr unterhalten können Sie sich auf www.amsel.de/foren Dort finden Sie viele Gleichgesinnte, egal ob neu diagnostiziert oder schon länger MS-betroffen, ob betroffen oder Angehöriger.

    Moderator Patricia Fleischmann: @ Sabrina: Fragen Sie doch auch mal Mechthild Zeh, unsere med.-pflegerische MS-Krankenschwester nach einem Tipp: beratungsteam@amsel.de


    Allgemein - Corinna: Hallo Tanja, bin noch da. Ich quäle mich immer dann mit der Entscheidung herum, wenn wieder einmal ein Besuch beim Neurologen ansteht... Oder ein neues MRT... Grundsätzlich hatte ich eigentlich schon den Entschluß gefasst, zu behandeln. Als dann aber im ersten Kontroll-MRT kein Fortschreiten zu erkennen war, war ich froh und dankbar, dass mein Neurologe zunächst einmal abwarten wollte. Aber es ist doch nicht so ganz einfach, definitiv "nein" zu sagen, denn es könnte ja auch genau das Falsche sein... Ganz schön quälend...



    Allgemein - Kai: Hi Sabrina, Blut abnehmen geht auch an der Fingerkuppe ;-)



    Allgemein - Sabrina: Hallo Corinna, hallo Tanja, bei mir ist ja auch noch alles ganz neu, ich hatte bislang nur 2 leichte Schübe mit Taubheitsgefühlen im rechten Daumen und Kribbeln im linken Knie. Ich bin daraufhin ca. 6 Wochen nach Diagnosestellung mit dem Spritzen von Rebif angefangen und wollte nur mal Mut machen, dass es nicht immer schlimme Nebenwirkungen geben MUSS. Ich komm beispielsweise gut damit zurecht, man merkt natürlich, dass man was macht, aber der Körper soll ja auch irgendwie damit umgehen und darauf reagieren - ich will ja auch, dass es mir hilft. Ich bin recht viel müde, habe starke Kopfschmerzen (krieg ich aber mit Ibuprofen super in den Griff), mal ist mir heiß, mal kalt und hab n bißchen Haarausfall, aber insgesamt geht´s wirklich. Ich habe das Gefühl, ich tu mir was Gutes und ich kann die Sache aktiv in die Hand nehmen. Ich möchte nicht auf den nächsten Schub warten. Das motiviert mich ungemein. Eine grundsätzliche Sorge habe ich natürlich auch, dass es nicht so bleibt. Aber wer kann mir sagen, dass es ohne das Spritzen besser wäre? So bin ich der Krankheit nicht ganz so ausgeliefert.



    Allgemein - tanja: Kenn ich gut. Meistens kann ich mich ja ganz gut ablenken, aber hin und wieder ... Wer weiss ausserdem was das Leben sonst noch so für Überraschungen bereit hat. Habe in meinem Bekanntenkreis einige Schicksalsschläge erlebt. Autounfälle, Reitunfall, Krebs, ... Spritzen und dann kommt vllt sowas dazwischen



    Allgemein - Sabrina: Danke für die Tips wegen dem Betriebsarzt!



    Allgemein - Corinna: Hallo Sabrina! Danke für's "Mut machen". War denn bei Dir die Diagnose eindeutig, als Du mit Rebif angefangen hast? Das ist ja bei mir das Problem, denn die Diagnose ist bisher nur "wahrscheinlich". Ich sehe immer pro und contra und weiß einfach nicht, was richtig ist. Aber das geht vermutlich allen so.



    Allgemein - Kai: Gern. Kannst ja was erzählen von großflächigen Hämatomen nach jeder Abnahme am Arm. Das versteht jeder Arzt.



    Allgemein - tanja: Hallo Sabrina, das mit der Fingerkuppe geht nur wenn wenig Blut benötigt wird für die Tests



    Allgemein - Corinna: Hallo Sabrina! Meines Wissens hat auch ein Betriebsarzt Schweigepflicht. Eigentlich kannst Du ihn über die Krankheit informieren, ich glaube nicht, dass er das so weitergeben darf.



    Allgemein - tanja: Für mich sind es auch nicht nur die Nebenwirkugen, die mich abhalten. Bin eigentlich sehr spontan und gerne auf Reisen. Zur Zeit auch im Ausland. Ich weiss, dass sich alles organisieren lässt. Aber so kurzfristige Entscheidungen, wie aber gerne fahre ich morgen mit nach Italien, sind dann doch nicht immer möglich.



    Allgemein - Sabrina: Ja, meine Ärztin hat mich nach der Cortison-Therapie im Krankenhaus nach einem gründlichen MRT mit der Diagnose entlassen. Die Nervenwasseruntersuchung und deren detailierten Ergebnisse und die sichtbaren (alten und neuen) Entzündungsherde im Gehirn haben sie zu der Diagnose gebracht. Natürlich ein Schock, denn ich war eigentlich "nur" Heiligabend von der Treppe gefallen und dachte, das Taubheitsgefühl käme von einem eingeklemmten Nerv. War dann ja leider nicht so. Aber ich hatte bislang zum Glück auch noch keine starken Schübe, das hat auch gefälligst so zu bleiben ;) Aber ich verstehe deine Bedenken. Ich sage mir: Ich bin jung und es ist als Glück zu werten, dass durch so einen blöden Sturz die Krankheit aufgedeckt wurde. Jetzt kann ich mich ernährungstechnisch u.ä. darauf einstellen und eben auch mit dem Spritzen. Sonst wäre es vielleicht erst in 10 Jahren erkannt worden, weil ich einen schlimmen Schub bekommen hätte oder so. Und ich muss sagen, ich hab mich auch gut daran gewöhnt zu spritzen, das geht ja recht schnell und ich mach´s eh vor´m Zubettgehen, das ist schon ein festes Ritual geworden.



    Allgemein - Sabrina: Ich war gerade vor 2 Wochen in Frankreich und im Juni in Spanien...auch sehr reisefreudig, alles kein Problem! Man nimmt mit, was man braucht, man bekommt ne tolle Tasche, wo alles reingeht ;)



    Allgemein - tanja: Aber man sollte die nötige Menge für die Zeit gerade lagernd haben. ;-) Bin etwas chaotisch.



    Allgemein - Corinna: Es ist auch nicht die Angst vor dem Spritzen oder die Angst vor den Nebenwirkungen, die mich abhalten. Da freue ich mich zwar nicht drauf ;-) aber das werde ich schon irgendwie wegstecken. Es ist einfach die Sorge, dass es nicht nötig ist, das ich meinem Körper also eher schade als nutze...



    Allgemein - Sabrina: So wie ich das verstanden habe, sind diese Interferone ja Botenstoffe, um das Immunsystem zu stärken und ein künstlicher Schutz sozusagen aufgebaut wird, dass sich keine neuen Entzündungsherde mehr bilden. Also würde dein Körper das ja eigentlich sowieso machen und die Krankheit ist, dass er diesen Schutz nicht aufbauen kann. Ich stell mir das deswegen nicht so besonders schädlich vor. Ich hoffe nicht, dass das zu naiv ist...



    Allgemein - tanja: Ich werde mich dann mal verabschieden. Der Hunger treibt mich nach Hause. Ich wünsche euch alles Gute und hoffe für euch auf einen harmlosen Verlauf. Vllt treffen wir uns ja einmal im Amsel Forum



    Allgemein - Corinna: Ich glaube, ohne ein bisschen Naivität geht es nicht, sonst wird man vermutlich wahnsinnig. Das ist alles so furchtbar kompliziert und ungewiss...



    Allgemein - Sabrina: Ja, so sehe ich das auch. Man weiß im Leben nie, was noch so kommt. Ich wünsch dir jedenfalls, dass du bald zu einer Entscheidung kommst, hinter der du auch stehst, in welche Richtung auch immer sie geht. Und dass du bald eine vernünftige Diagnose bekommst. Ich weiß ja nicht, wo du herkommst, aber ich habe gehört, dass das Klinikum Bremen-Ost für seine neurologische Abteilung einen sehr guten Ruf genießt. Da war ich auch. Ich hatte das Gefühl, ich war gut aufgehoben und letztlich finde ich es echt besser, zu wissen, woran man ist, als sich immer wieder Sorgen zu machen � la hätten tuten täten...So, ich muss dann jetzt auch mal spritzen...alles Gute an alle hier!



    Allgemein - Corinna: Euch auch allen alles Gute! Und danke für die guten Tips und Ratschläge!


    Redaktion: AMSEL e.V., 03.09.2008