Klassische Homöopathie bei MS

08.10.08 - Ein "Trauermittel der 1. Wahl" gibt es in der klassischen Homöopathie nicht, so Norma Gäbler, Heilpraktikerin aus Berlin, im AMSEL-Expertenchat.

Moderator Patricia Fleischmann: Einen schönen Abend, liebe AMSEL-Chatter! Ich begrüße Sie zu einer weiteren Runde, dieses Mal mit Norma Gäbler, Heilpraktikerin, zum Thema "Klassische Homöopathie bei MS" - auf Ihre Fragen sind wir sehr gespannt!

Pia: Hallo u. guten Abend. Ich habe seit 2 1/2 Jahren die Verdachtsdiagnose MS. Danach wurde eine Quecksilberbelastung mit 450 Microgramm im Harn festgestellt. Seither werde ich mit 2L-SEP, Phosphor 1000 aller 4 Wochen per Akutlösung u. Mydocalm behandelt. Was halten sie davon.

Norma Gäbler: Willkommen, liebe Chatter! Das ist ja heute schon mein 3. Chat zum Thema „MS und Homöopathie“ – ich hoffe, dass ich noch etwas Neues beitragen kann, was noch nicht gesagt wurde. Zur ersten Frage von Pia: Für eine hom. Gabe ist entscheidend, was für Symptome, welcher Zustand vorliegt, kein Laborwert. Insofern kann ich Phos. C 1000, eine durchaus sehr hohe Potenz, in vorher festgelegten Abständen nicht nachvollziehen. Zumindest spricht es auf den 1. Blick nicht für eine individuelle Verschreibung.

 
 
norma gäbler
 
 
 
     
     

    Heilpraktikerin seit 1996, Intensivausbildung in TCM (Traditionelle Chinesische Medizin u. Akupunktur), in klassischer Homöopathie.

    • Seit 1998 Praxistätigkeit in eigener Praxis mit Schwerpunkt klassische Homöopathie und klassische Akupunktur.
    • Überwiegend Behandlung von Patienten mit neurologischen und anderen schweren Erkrankungen.
    • Mitarbeit in der Redaktion der Homöopathie Zeitschrift.
      Veröffentlichungen und Vorträge zur Weiterbildung von Kollegen zum Thema "Klassische Homöopathie und MS".

    Sonja: Hallo Frau Gäbler, kann bei LM-Potenz eine Erstverschlechterung im Sinne eines Schubs auftreten? Ist Muratum bei Trauer die erste Wahl( Natrium muratum, Magn. muratum...?

    Norma Gäbler: Ich beantworte Ihre Frage in 2 Teilen, da sie ganz unterschiedliche Aspekte berührt: 1. Prinzipiell kann nach jeder homöopathischen Gabe – besonders bei höheren Potenzen – eine Erstreaktion auftreten, die sich so anfühlt wie ein Schub. Gerade bei MS-Patienten kommt es häufig zunächst zu einer vorübergehenden Verstärkung einiger Symptome, die denen eines akuten Schubes oder einer Verschlechterung sehr ähnlich sein können. Diese sollten genau mit dem Behandler besprochen werden. In der Regel ist das ein positives Zeichen, dass der Organismus auf das Mittel reagiert, und hat nichts mit einem echten klinischen Schub zu tun. Ein erfahrener Therapeut wird Sie vorher darauf hinweisen. Meist äußert sich diese Erstreaktion z. B. in verstärktem Kribbeln, kurzzeitiger Zunahme des Taubheitsgefühls, Veränderung von Harndrang oder Stuhlgang, je nachdem, was zum Zustand gehört, der vom Mittel erfasst wird. Tiefere Störungen wie Koordination, Gleichgewicht, manifeste Lähmungen reagieren naturgemäß viel langsamer. (Bestehen diese bereits sehr lange, ist die Erfolgsaussicht deutlich verringert, wie mit jeder Therapie.) Wenn Patienten vorher nicht gut informiert sind über mögliche Erstreaktionen, werden sie häufig ängstlich und gehen zu ihrem Neurologen, der dann diesen, nicht als solchen erkannten „Pseudo-Schub“ oft mit Cortison behandelt. In solchen Fällen hilft Cortison aber nicht, eher geht es den Patienten danach schlechter, weil eine beginnende Reaktion mit dem homöopathischen Mittel gestört wird und zusätzlich die Nebenwirkungen des Cortisons erlebt werden. Nochmal, weil es so wichtig ist: Solche Mittelreaktionen sind keine Schübe/Verschlechterungen im klinischen Sinn und hinterlassen auch keine neuen Läsionen. In der Regel klingen sie recht schnell ab, und der allgemeine und neurologische Zustand bessert sich. Auf je mehr Ebenen die Besserung zu spüren ist, desto besser passt das Mittel zu dem Patientenzustand und desto besser ist die Prognose. Die Absicht der klassisch homöopathischen Behandlung ist ja, durch ein Mittel eine der natürlichen Krankheit ähnliche „Kunstkrankheit“ zu erzeugen, die stärker ist als die natürliche Krankheit, und diese dadurch mindert. Vielleicht hilft dieses Verständnis dabei, die Erstreaktion besser wahrzunehmen und als positiv zu erkennen. Sollten sich allerdings eindeutige klinische Zeichen wie z. B. das Lhermittezeichen, Doppelbilder oder ein Nystagmus deutlich verstärken, sollte der Behandler sofort unterrichtet werden, um das abzuklären. --- Und hier der 2. Teil: Natrium muriaticum und auch das Magnesiumsalz sowie weitere homöopathisch aufbereitete Salze sind sehr häufig bei Trauerzuständen angezeigt. Allerdings umfasst die große Überrubrik im Repertorium 750 bis 800 verschiedene Mittel für Traurigkeit, darunter auch pflanzliche, mineralische, tierische, metallische sowie Nosoden! Diese nach der spezifischen Problematik und dem Zustand des Patienten zu differenzieren, ist ja die große Kunst in der klass. Homöopathie. Insofern kann man nicht von einem Trauermittel der 1. Wahl sprechen, auch wenn Nat-m. zu den bekanntesten gehört.

    Pia: Sorry, ich vergaß, seit 2 Jahren wird das Hg von einem Experten ausgeleitet, kombiniert mit nun abgeschlossener Vollständiger Sanierung des Gebisses. Ich bin noch nicht beschwerdefrei, hatte aber keinen erneuten Schub. Ihre Meinung würde mich sehr interessieren.

    Norma Gäbler: Vielleicht gehören Sie zu den wenigen Patienten, bei denen die MS durch Quecksilberbelastung zumindest getriggert wird. Wenn es Ihnen danach deutlich besser geht, spricht einiges dafür. Ist allerdings gänzlich unhomöopathisch ;-) Ich wünsche Ihnen alles Gute!

    Michaela: Guten Abend.Können Sie sagen, ob Acetyl-L-Carnitin gegen Erschöpfung hilft, bzw. meht Kraft gibt? Und ist es richtig, daß Vitamin D positiven Einfluß hat? - Danke für die Antwort

    Norma Gäbler: Dazu kann ich nichts sagen, da es nichts mit Homöopathie zu tun hat, und ich Nahrungsergänzungen zumindest skeptisch gegenüberstehe. Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und sollte auf keinen Fall zu viel aufgenommen werden, da es vom Körper nicht einfach ausgeschieden werden kann. Es kann hier zu sogenannten Hypervitaminosen kommen. Insofern bitte gut über Dosierungen informieren und versuchen, Nahrungsmittel, Obst, Gemüse frisch zu essen, damit ist der gesamte Vitaminbedarf ausreichend gedeckt.

    Helga: Kann man bei MS die Schulmedizin mit der Naturheilkunde verbinden,oder macht z,B eine Cortisonbehandlung die langsamen Schritte einer Cranio Sacrale Osteopathi wieder zunichte?

    Norma Gäbler: Kurzzeitige hochdosierte Cortisonanwendungen stören in der Regel keine naturheilkundliche Behandlung. Man kann einige Tage aussetzen und nach dem Cortison konsequent weitermachen. Ich sag mal was zu Basistherapien (BT) allgemein. Basistherapien und Homöopathie: Man KANN beides parallel machen, jedoch sind meist die Erfolge eindeutiger, wenn keine gleichzeitige BT stattfindet. Es wäre nicht günstig, beides zeitgleich zu beginnen, da häufig in der Anfangszeit der BT Nebenwirkungen auftreten, die die Beurteilung der homöopathischen Mittelwirkung erschweren. Außerdem kann dann nicht unterschieden werden, von welcher Behandlung eine Verbesserung oder Verschlechterung kommt. Läuft eine BT schon länger, ist es einfacher, eine zusätzliche Wirkung durch ein Homöopathikum zu erkennen. Dennoch: Unter BT verändern sich häufig die authentischen Symptome des Patienten, werden unspezifischer und damit uniformer, also weniger individuell. Das wiederum ist keine optimale Voraussetzung für eine homöopathische Behandlung. Unter Immunsuppressiva (wie Mitoxantron, Cyclophosphamid, Azathioprin, MTX) ist eine hom. Behandlung sehr viel problematischer. Der Organismus kann aufgrund der unterdückten Immunlage und des tiefen Eingriffs in das Immunsystem selten oder nur schwach auf den gesetzten Reiz reagieren. Zusätzlich sollte man bedenken, dass es sich bei diesen Fällen meist ohnehin um die aggressivsten Verläufe handelt, die durch jede Therapie – ob schulmedizinisch oder homöopathisch – nur schwer zu beeinflussen sind. Gibt es jedoch dennoch gute Symptome für eine Verschreibung, sollte man es versuchen. Erfahrung mit Tysabri-behandelten Patienten habe ich persönlich noch nicht, aufgrund der Wirkungsweise der Antikörper stelle ich mir das jedoch ähnlich schwierig vor wie unter starken Immunsuppressiva.

    Annette: Wie finde ich, woran erkenne ich, ob eine Heilpraktikerin wirklich gut für die Behandlung einer MS-Erkrankten ist. Reicht denn da die Ausbildung in klassischer Homöopathie aus?

    Norma Gäbler: Wenn die Ausbildung in klassischer Homöopathie wirklich gut war (was leider nicht überall so ist), reicht sie zunächst aus. Man lernt, individuelle Zeichen einer Erkrankung zu erfassen, ein Fallverständnis zu entwickeln und - darauf basierend - ein passendes Mittel zu verschreiben, unabhängig von einer schulmedizinischen Diagnose. Zusätzlich wäre es sicher von Vorteil, wenn die Heilpraktikerin sich mit dem Erscheinungsbild der MS auskennt, Fallverläufe sicher beurteilen kann und möglichst auch eigene, einfache neurologische Untersuchungen durchführen kann. Viele klassische Homöopathen sind inzwischen zertifiziert. Wenn Sie einen klassischen Homöopathen suchen, hier ein Tipp: Man kann es z. B. versuchen beim Verband Klassischer Homöopathen Deutschlands, dem VKHD (www.vkhd.de). Oder bei der Stiftung Homöopathie Zertifikat SHZ – dort findet man ausschließlich klassisch arbeitende Homöopathen, die ihre Aus- und Weiterbildung, Dokumentationen von akuten und chronischen Fällen usw. nachweisen mussten, und nach sehr strengen Qualitäts-Kriterien ihre Zertifikation erhalten haben (www.homoeopathie-zertifikat.de). Es gibt dort eine Therapeuten-Suchfunktion nach Postleitzahlen oder Namen. Auch beim deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte kann man fündig werden.

    maria23: Guten Abend Frau Gäbler, nach einem erstmaligem akuten Schub mit erfolgter Cortisonstoßtherapie (Ende August) habe ich jetzt neben einigen Beschwerden in erster Linie Probleme mit Schwindel und Gefühlsschwankungen. Wie kann ich diese Beeinträchtigungen mildern? Grüße und danke von Maria

    Norma Gäbler: Es ist möglich, dass diese Beschwerden noch Nachwirkungen des Cortisons sind, die nach gewisser Zeit von allein verschwinden. Sollten sie jedoch zunehmen oder gar nicht besser werden, sind es möglicherweise authentische Symptome Ihrer Erkrankung. Je genauer Sie diese beobachten können, desto eher ist eine homöopathische Behandlung sinnvoll. Da es im Moment noch etwas ruhig hier ist, erzähle ich mal ein paar Dinge über klassische Homöopathie, damit besser verständlich wird, wie sie funktioniert und wie nicht: Klassische Homöopathie beruht auf dem Ähnlichkeitsgesetz. Das heißt, dass ein Arzneimittel, das am Gesunden bestimmte Symptome oder Zustände hervorruft (Arzneimittelprüfung), solche (der Arzneimittelprüfung ähnliche) Symptome und Zustände am Kranken heilen oder lindern kann. Das Ähnlichkeitsprinzip hat Samuel Hahnemann vor ca. 200 Jahren begründet, der als Arzt zu seiner Zeit erlebte, wie damals Krankheiten mit Brachialgewalt kuriert werden sollten, was selten oder nur durch Zufall zum Erfolg führte, ansonsten die Patienten noch kränker machte. Er war überzeugt davon, dass Krankheiten nur durch Arzneien geheilt werden können, wenn diese beim gesunden Menschen einen Zustand erzeugen können, der dem des Kranken ähnlich ist. Verbrennung und Kühlen Wir alle kennen das Prinzip aus eigenem Erleben: Jeder hat sich schon mal irgendwo heftig verbrannt. Die Haut schmerzt und brennt wie verrückt, der erste Impuls ist: Kühlen! Kaltes Wasser drauf! Erst kommt die kurze Wohltat, wenn der Schmerz nachlässt, aber was, wenn man den verbrannten Körperteil wieder aus dem kühlenden Wasser nimmt? Die Schmerzen sind schlimmer als vorher! Wenn man Pech hat, bilden sich Brandblasen, evtl. bleiben sogar Narben zurück. Es gab und gibt viele gut beschriebene Versuche, auch schon vor Hahnemanns Zeiten(!), in denen bei schwersten Verbrennungen zwei völlig unterschiedliche Methoden als Erste-Hilfe-Maßnahme am selben Organismus zur Anwendung kamen. Z. B. eine Seite kühlen mit kaltem Wasser oder Eis, andere Seite mit möglichst erwärmtem oder heißem Terpentinöl bestreichen oder mit Branntwein o. Ä. Das Ergebnis war immer gleich: Kühlte man die verbrannten Stellen, blieben Schmerzen und evtl. lange bestehende Wunden und Narben zurück. Erwärmte oder erhitzte man die verbrannten Stellen kontrolliert, gab es zu Beginn meist einen kurzen, stärkeren Schmerz, der jedoch schnell nachließ. Rötung, Schwellung, Wunden oder Narben blieben aus. In diesem Beispiel sehen wir beide Prinzipien sehr vereinfacht dargestellt. Das erste nennt man auch Contraria-Prinzip (Entgegengesetztes mit Entgegengesetztem behandeln), hier: Hitze mit Kälte. Dieses Prinzip der Gegensätzlichkeit ist heute in der Schulmedizin noch immer weit verbreitet, wie viele Medikamentennamen schon verraten: Anti-Biotika, Anti-Mykotika, Anti-Emetika etc. Das zweite Beispiel ist bereits ein homöopathisches Prinzip, das Simile- oder Ähnlichkeitsprinzip, hier: Hitze mit einem ähnlichen Phänomen, nämlich Wärme oder Hitze einer ähnlichen Quelle, zu behandeln. Jeder von Ihnen kann das bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren. Sie werden verblüfft sein!

    Bille: inwieweit kann die Homöopathie die klassische neuropathische Schmerztherapie (Gabapentin, Lyrica etc.) unterstützen oder sogar ersetzen vielen Dank für Ihre Antwort

    Norma Gäbler: Schon länger bestehende neuropathische Schmerzen sind generell mit jeder Therapieform schwer zu beeinflussen, auch mit klass. Homöopathie. Je individueller sich Ihre Beschwerden äußern (eben nicht nur durch den typischen brennenden Schmerz), desto eher ist eine Mittelfindung möglich. Selbstverständlich gehört auch eine weitergehende Exploration des gesamten Beschwerdebildes dazu. Mitunter stellen die neuropathischen Schmerzen auch einen eigenen, von der MS unabhängigen Zustand dar. Das müsste man in einer Fallaufnahme prüfen. Ich selbst habe einige Fälle behandelt, bei denen die Schmerzen deutlich besser wurden und die anderen Medikamente ausgeschlichen oder deutlich reduziert werden konnten. Aber es gab auch Fälle, wo gut gewählte Mittel zeitgleich mit Gabapentin o. Ä. nicht wirkten. Das müsste man im Einzelfall ausprobieren. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

    Karo: sehr geehrte frau gäbler, ich interessiere mich schon lange für alternative medizin, bin leider auf der suche danach in nicht so gute, aber teue hände geraten. die ms wurde bei mir 2006 diagnostiziert, aber erst nach langem leiden. meine frage ist wo finde ich was seriöses was sich mein geldbeutel auch leisten kann.(bin alleinmit 2 kindern).ist es überhaupt möglich die ms mit naturheilung aufzuhalten.

    Norma Gäbler: Zu der Frage nach klassisch arbeitenden Homöopathen hatte ich oben schon Adressen genannt. Was die Kosten betrifft: Oft herrschen ganz falsche Vorstellungen davon. Der erste Termin zur Fallaufnahme, der zwischen 2 und 4 Stunden liegen kann, inklusive neurologischer Untersuchung, anschließend Analyse und Mittelfindung, ist der einzige teurere Termin (liegt meist zwischen 150 und 300 EUR einmalig), die Folgetermine dauern nicht so lange, sind nicht teuer, und finden i.d.R. Anfangs alle 4-6 Wochen statt, später alle 2-3 Monate oder nach aktuellem Bedarf. Bei einkommensschwachen Patienten kann man bei vielen Therapeuten Ratenzahlungen vereinbaren. Einige bieten auch Rabatte an. Aber auch Homöopathen müssen von ihrer Arbeit leben können ;-) Zu dem letzten Teil Ihrer Frage: Prinzipiell ist es möglich – vorausgesetzt, der klass. Homöopath versteht den Fall und findet ein entsprechend gut passendes Mittel dafür – den Verlauf der MS zu verzögern, aufzuhalten oder im Idealfall sogar zu stoppen. Das gelingt nicht bei jedem Patienten gleich gut, es ist abhängig vom bisherigen Verlauf, der Verlaufsform und der noch vorhandenen Reaktionsfähigkeit des Organismus. Und natürlich von der Individualität der Symptome, die erst die Auswahl eines gut passenden Mittels ermöglichen.

    Ann: ich habe vor 2 Jahren mal Lathyrus Sativus wg. einem Herd im Rückenmark genommen (hatte Sensibiltiätsstörungen). Die gingen leider nicht weg, dafür hatte ich in allen Extremitäten so Dauerschauer (habe ich mir nicht eingebildet!), war sehr ungangenhem - ist aber alles verschwunden, nachdem ich es nicht mehr genommen habe. Kennst Du solche Reaktionen und wie läßt sich sowas erklären? Vielen Dank..

    Norma Gäbler: Lathyrus sativus, die homöopathisch aufbereitete Platterbse, ist in meinem Repertorium mit 159 Symptomen verzeichnet. „Entzündung des Rückenmarks“ ist nur eines davon, und auch in dieser Rubrik stehen allein 68 Mittel. Sensibilitätsstörungen kann fast jedes hom. Mittel haben, insofern ist die Auswahl für dieses recht kleine Mittel nicht allein dadurch nachvollziehbar. Dadurch, dass ich diese Frage schon im Vorab-Chat erhalten habe, konnte ich noch etwas zu dem Mittel nachlesen. Von „Schauern“ in den Extremitäten habe ich nichts gefunden, allerdings alle möglichen Arten von Konvulsionen, Krämpfen, Sensibilitätsstörungen, Empfindlichkeit, Steifheit und Lähmungen. Typisch für Lath. sind z. B.: Lähmung der unteren Extremitäten. Befall Vorder- und Seitenstränge des Rückenmarks. Athetosis, torkelnder Gang. Amyotrophe Lateralsklerose. Schwindel im Stehen mit geschlossenen Augen. Brennen der Zungenspitze, wie verbrüht. Kann im Sitzen Glieder nicht strecken oder kreuzen. Beim Gehen schlagen Knie aneinander. Fersen berühren beim Gehen nicht den Boden und die Füße werden schwer aufgesetzt. Kalte Beine tagsüber, brennende Hitze in der Nacht. Fortwährendes Gähnen mit Schläfrigkeit. Verstärkte Reflexe und Lähmung. Myelitis mit spastischen Symptomen. Schwäche nach Grippe und anderen Krankheiten. Abmagerung der Glutealmuskeln und der unteren Glieder... Du siehst also, ein Herd im Rückenmark mit Sensibilitätsstörungen ist kein ausreichendes Kriterium für eine Verschreibung. Um die Reaktion auf das Mittel zu erklären, gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder war das eine Art „Prüfungssymptom“, d. h. Du hast ein bisher noch nicht beschriebenes Phänomen dieses Mittels entwickelt, oder Du hast unter dem Reiz des Mittels ein eigenes Symptom generiert, das auf ein besser passendes Mittel für Deinen Zustand hingewiesen hat. Zweiteres scheint mir wahrscheinlicher. In beiden Fällen scheint es klar, dass das Mittel für Deinen Zustand nicht passend war.

    Moderator Patricia Fleischmann: Liebe Chatter, gerne können Sie sich auch untereinander austauschen über Ihre Erfahrungen und Meinungen zur Klassischen Homöopathie bei MS. Einfach Ihren Beitrag in "Allgemeiner Beitrag" tippen und abschicken. Derzeit sind 14 Chatter online.

    frankenzebra: Schönen guten Abend, bei mir wurde vor gut 1,5 Jahren die MS festgestellt (Sehnerverntzündung, Taubheitsgefühl) und sofort danach mit einer Copaxone-Behandlung begonnen. Inzwischen hatte ich 2 weitere Schübe, seit einem halben allerdings verschlechtert sich mein Zustand kontinuierlich. Vor 1 Jahr bin ich noch Marathon gelaufen, nun gehe ich größten Teils am Stock. Mein Neurologe meint, dass es keine Schub-Ms mehr ist, sondern eine sich schleichend verschlechternde MS. nun bin ich ziemlich down, in Kürze steht die Entscheidung über einen Wechsel des Medikamentes zu Tysabri an. Dieses Medikament ist mir nicht geheuer. Gibt es für mich homäopathische Alternativen?

    Norma Gäbler: Da Tysabri nicht gerade harmlos ist, würde ich eine Alternative ernsthaft in Erwägung ziehen. Mit klass. Homöopathie kann Ihnen möglicherweise ohne befürchtete Nebenwirkungen geholfen werden. Es kommt auf mehrere Faktoren an. Der wichtigste ist: Können Sie ihre Beschwerden gut präzisieren? Ich gebe mal einige Beispiele für individualisierende Symptome und Zustände, ohne die Homöopathie nicht funktioniert: Mal ein Kribbeln hier und Taubheitsgefühl dort haben fast alle MS-Patienten, später kommen häufig spastische Beschwerden hinzu, sofern eine Krampfneigung besteht. In der Regel kann man diese unspezifischen Symptome homöopathisch nicht verwerten. Interessant wird es für den Homöopathen erst dann, wenn diese Beschwerden entweder immer an der gleichen Stelle auftauchen und/oder besondere Modalitäten haben. Beispiele: Der Drehschwindel in Kombination mit Benommenheit ist besonders morgens stark, wird nach Essen besser, oder durch Öffnen oder Schließen der Augen. Oder: Die Spastik betrifft nur die Streckmuskeln und heftiger Gegendruck lindert. Oder: Das Taubheitsgefühl tritt immer nur rund um die Augen auf, fühlt sich wie eine Taucherbrille an, bei Aufregung, Erregung nimmt es typischerweise zu. Oder: Gehen mit geschlossenen Augen ist nicht möglich. Oder: Schwindel wird schlimmer beim Hinlegen und Umdrehen im Bett. Oder: Schweiß beim Schließen der Augen. Oder: Kürzlich las ich in einem MS-Forum den Bericht einer Patientin, die beschrieb, dass sie in einem sehr komischen Zustand sei, viel Schwindel, Benommenheit wie zugedröhnt, schwierige Konzentration, und sie hatte das Gefühl, „bei jemand anderem aus den Augen zu schauen!“ Solche Symptome sind in jeder homöopathischen Praxis ein Geschenk! Wer ein bisschen Erfahrung hat und das Repertorium und die Arzneimittelbilder gut kennt, wird bei solchen hoch spezifischen Äußerungen sehr gute Anhaltspunkte bekommen für eine individuell passende Arznei für genau diesen Patienten. Ehrlich, wer achtet auf solche merkwürdigen Zeichen? Wer kann sowas präzise beschreiben? In der homöopathischen Fallaufnahme können solche Beobachtungen entscheidend sein, ein spezifisches Mittel von anderen infrage kommenden Mitteln zu differenzieren. Daher möchte ich jeden, der eine homöopathische Behandlung in Erwägung zieht, ermuntern, auf solche Zeichen zu achten! Für Neurologen sind diese Beschreibungen i. d. R. nicht so interessant, da eine derartig starke Individualisierung für eine Medikation nicht nötig ist. Jetzt bitte nicht falsch interpretieren: Die Homöopathie sucht NICHT nach einzelnen Symptomen, die behandelt werden sollen! Es geht immer darum, den gesamten Krankheits-ZUSTAND in seiner besonderen Charakteristik zu erfassen. Aber hoch spezifische und individualisierende Symptome helfen einfach dabei, diesen Zustand zu erkennen, sie liefern sozusagen Ideen für ein Verständnis des Prozesses und eine Verschreibung, aber diese Idee muss selbstverständlich anhand der anderen Zeichen des Organismus und der Vorgeschichte des Patienten verifiziert werden. Also der Gesamtzustand des Patienten ist entscheidend, nicht einzelne Symptome!

    Pia: Kennen sie das Homöop. MS Mittel 2L-SEP?

    Norma Gäbler: s. oben


    Allgemein - frankenzebra: Guten Abend, ist jemand online, der keine Schub-MS mehr hat und bereits Mittel wie Tysabri nimmt?


    Pia: Wie groß schätzen sie den Einfluss von Quecksilber auf MS-Symptomatik ein.

    Norma Gäbler: Als wesentlicher geringer, als allgemein angenommen. Bei echten Quecksilbervergiftungen generiert der Organismus gewöhnlich auch Vergiftungssymptome oder solche, die denen sehr ähnlich sind. Auch hier kann man - in der Regel ganz ohne materielle Ausleitung - gut homöopathisch behandeln.

    Michaela: Ich habe den sekundär-progr.Verlauf und bekomme alle 3 Monate Kortison, etwa anderes gibt es nicht. (Mit Mito bin ich durch). Könnte ich mit Homöopathie vielleicht auch den Verlauf verbessern, bzw. stoppen?

    Norma Gäbler: Das würde ich in jedem Fall versuchen! Gerade in Anbetracht weiterer fehlender Medikationsmöglichkeiten. Auch hier gilt, was ich eben zu der vorangegangenen Frage geschrieben habe. Vorher einfach die präzise Beobachtung trainieren. Und am besten die gesamte Krankengeschichte chronologisch zusammentragen, auch seelische Belastungen im Vorfeld der ersten Symptome. Dann hat es der Homöopath leichter.

    frankenzebra: Raten Sie mir also, so eine Art Tagebuch mit genauen Beobachtungen zu führen, um es dann mit einem Homäopathen zu besprechen? Wie lange müßte ich dies tun? Ich möchte unbedingt wieder Marathon laufen. Allerdings bin ich als Leitender Angestellter auch beruflich sehr angespannt (Termindruck, viele Kritikgespräche, emotionale Anstrengungen). Welche Bedeutung hat die berufliche Beanspruchung? Muss ich diese anpassen, damit die Homäopathie wirkt?

    Norma Gäbler: Für Sie selbst wäre so eine Art Tagebuch eine gute Erinnerungshilfe. Für den Homöopathen bitte nur die wichtigsten Punkte beschreiben, alles andere wird er Sie dann fragen. Es ist normalerweise nicht nötig, seine beruflichen Verpflichtungen und auch die (oft angenehme) Belastung einzuschränken. Eher kann sogar ein typisches Verhalten und Verlangen nach Beschäftigung ein zusätzlicher Hinweis für die Mitteldifferenzierung sein. In akuten Schüben wäre es aus gesundheitlichen Gründen sicher angebracht, einen oder mehrere Gänge zurückzuschrauben. Aber Homöopathie wirkt auch so! Vermeiden sollten Sie allerdings Kaffee, Pfefferminz in jeder Form und Kampferanwendungen. Das sind die wichtigsten Antidote in der Homöopathie. Alles Gute!

    Michaela: Wie lange dauert es eigentlich, bis man eine Reaktion auf homöop-Mittel bekommt?

    Norma Gäbler: Hat ein Patient nach der Fallaufnahme sein individuelles Mittel bekommen und genau nach Vorschrift des Homöopathen eingenommen, sollte er genau beobachten und am besten schriftlich dokumentieren, was er an Reaktionen wahrnimmt. Meistens treten diese nach wenigen Tagen bis Wochen ein.


    Allgemein - Tanja89: hallo zusaqmmen


    Nicole: Hallo Frau Gäbler, tritt bei dieser Cranio Sacrale Osteopathie eine Verbesserung des Allgmeinzustandes ein oder nur Verbesserungen von Teilbereichen ? Und gibt es noch andere ectl ähnliche Heilverfahren ?

    Norma Gäbler: Damit kenne ich mich nicht so gut aus. Ich weiß aber von einigen Patienten, dass Osteopathie eine umfassende Wirkung entfalten kann. Frau Fleischmann müsste zu diesem Thema mal einen Osteopathen zum Chat bitten, das interessiert mich auch sehr!

    Moderator Patricia Fleischmann: Okay: Osteopathie & MS, werde sehn, was sich da tun lässt und danke für den Tipp!

    Mathias: Hallo Frau Gäbler, ich habe die SPMS, nehme Copaxone und bin seit 2,5 Wochen auch beim Homöopathen. Ich habe mich mit ihm über meine Symthome (die mich am meisten belasten) unterhalten nämlich Sehstörungen, Gefühlsstörungen und Gehstörungen (Gleichgewichtsprobleme). Er hat mir dagegen Berbens D12 gegeben, von dem ich morgens 3 Kügelchen in ein Glas Wasser tun muss, von dem ich morgens und nachmittags einen Schluck nehmen soll. Am Anfang gab es ein paar Nebenwirkungen (in der Befindlichkeit), die aber jetzt wieder weg sind. Verbesserungen meiner Symthome hat es allerdings noch nicht gegeben. Kann man am Wirkstoff zweifeln, oder dauert es möglicherweise länger bis eine Wirkung eintritt?

    Norma Gäbler: Berberis ist mir nicht als ein Mittel mit starkem Bezug zum ZNS bekannt. Allerdings weiß ich nicht, aufgrund welches Zustandes es noch verordnet wurde, denn für die von Ihnen genannten Beschwerden ist es nicht typisch. Ist es denn ein KLASSISCH arbeitender Homöopath, der das verschrieben hat? Auch die Potenz erscheint mir für eine klassische Behandlung zumindest ungewöhnlich niedrig. Allgemein sind allerdings 2,5 Wochen keine ausreichende Zeit, um bei einer chron. KH eine Mittelwirkung zu beurteilen. Bei akuten Infekten ist das etwas anderes, da muss es schnell gehen. Ich hab Ihnen mal schnell einige Leitsymptome des Mittels kopiert. Vielleicht finden Sie Ihre Beschwerden dort wieder? Berberis vulgaris, Berberitze, Sauerdorn. Arthritis, Gicht, Lumbago: Brennen und Empfindlichkeit in Nierengegend. Koliken bei Nephrolithiasis (vgl. Hyper. Schmerz strahlt aus zur Körpermitte, Kalm. den Arm hinunter); Nierenkolik: stechender, schneidender Schmerz von der linken Niere, den Verlauf des Ureters entlang zur Blase und in die Harnröhre (rechts: Lyc.), ausstrahlend zu Oberschenkel und Hoden; kommt und geht plötzlich. Sprudelndes Gefühl in Nieren (Med.). Zystitis mit Schmerzen, die in verschiedene Richtungen ausstrahlen; Schmerz, Agg.: nach dem Wasserlassen; Sedimentbeimengung. Urin: grünlich, blutrot, mit dickem Schleim; durchsichtig, rötlicher oder gallertartiger Satz. Gallensteinkolik: Cholestase mit Ikterus; lehmfarbige Stühle. Analfistel mit Gallensymptomen und Jucken der entsprechenden Körperteile; kurzer Husten und Brustbeschwerden, besonders nach Fisteloperation. Arthritis, die von einer Körperseite zur anderen wandert. Blasser Teint mit eingesunkenen Wangen und hohlen Augen. Gefühl einer engen Kappe, die auf die Kopfhaut preßt. Übelkeit vor dem Frühstück. Neuralgie unter den Fingernägeln mit Schwellung der Fingergelenke. Flache Warzen, juckend, brennend. Polypen in Larynx, Stimmbänder.


    Allgemein - Tanja89: hallofrau fleischmann


    Moderator Patricia Fleischmann: Hallo Tanja, na auch wieder da - freut mich sehr!

    Tina: Hallo, Frau Gäbler:Bei mir steht eine größere Zahnsanierung an (einige Amalgamfüllungen und Kronenerneuerungen)! Ich bin sehr besorgt (evtl. Schubauslösung?) und zögere deshalb die Behandlung heraus. Kann ich homöopathisch vorbeugen oder begleiten?

    Norma Gäbler: Hallo Tina, wenn die Zahnsanierung in jedem Fall erfolgen muss, hilft es am besten, sich einen Zahnarzt zu suchen, der nur unter Kofferdamm das alte Amalgam entfernt, zusätzlich mit modernen, leistungsfähigen Absauganlagen. Am besten nicht zu viele Füllungen auf einmal entfernen, sondern lieber mehrere Sitzungen in Kauf nehmen. Homöopathische Prophylaxe ist dabei sehr umstritten. Besser wäre es, erst DANN bei auftretenden Beschwerden zum Homöopathen zu gehen. Denn vorher kann man nicht wissen, ob der Körper überhaupt Symptome produziert und wenn ja, welche. Weil wir gerade beim Thema Prophylaxe sind, schiebe ich noch mal etwas Allgemeines ein. Homöopathische Vorbeugung? Geht das? Ich werde häufig gefragt, ob man hom. Mittel zur Vorbeugung gegen bestimmte Infekte, Erkältungen etc. einnehmen kann. Dazu gehen die Meinungen verschiedener Homöopathen weit auseinander. Ich persönlich sehe das auch sehr kritisch. Es gibt eine Ausnahme: Wenn nämlich eine bestimmte Infektionsform grassiert, die in allen Fällen mit ganz bestimmten Charakteristika einhergeht, die auf ein bestimmtes hom. Mittel hinweisen. In der Homöopathie nennt man das auch Genius epidemicus. Das hat auch früher schon bei bestimmten Epidemien wie dem Scharlachfieber geholfen, wenn z. B. die Fiebersymptome und die Hautausschläge die charakteristischen Merkmale von Belladonna aufwiesen. Durch rechtzeitige Einnahme des Mittels konnten so viele Erkrankungen verhindert werden oder diese verliefen deutlich milder als üblich. Ansonsten würde ich bei einem akuten Infekt – bei chronisch Kranken! – nur ein Mittel verordnen, wenn es eindeutige Hinweise auf ein individuell passendes Mittel gibt. Ein wenig unspezifisches Fieber und „Schnupfen“ reicht für eine solche Verschreibung nicht aus. Gibt man bei ansonsten gesunden Personen mal ein Mittel nach bewährter Indikation, ist es nicht schlimm, wenn es nicht genau passen sollte. Chronisch Kranke können aber empfindlich reagieren, wenn zumindest eine partielle Ähnlichkeit besteht, das Mittel aber ansonsten nicht passt. Es ist möglich, dass sich der Verlauf des Infektes dadurch nur unnötig verlängert. Passt das Mittel überhaupt nicht auf den Zustand, passiert in der Regel gar nichts. Ich empfehle meinen Patienten für die Erkältungszeit, sich so gesund wie möglich zu ernähren, viele Vitamine und Mineralstoffe durch die frische Nahrung, nicht über Tabletten und Kapseln, aufzunehmen, sich oft an der frischen Luft aufzuhalten und – sofern es geht – sich viel zu bewegen. Ist es doch mal passiert, dass man sich einen Infekt eingefangen hat, gibt es ein paar bekannte Hausmittelchen, die durchaus gute Wirkung haben. Brustwickel, Honig in warmer Milch; bei sehr hohem Fieber und heißem Körper und Extremitäten(!) lauwarme Wadenwickel. Bei Kälteempfinden und aufsteigendem Frösteln mit kalten Füßen helfen auch ansteigende Fußbäder sehr gut, und sie belasten den Kreislauf nicht so stark wie ein Vollbad. Es ist auch nichts dagegen zu sagen, mal ein Aspirin oder Ähnliches zu nehmen. All das ist besser, als ein nicht gut passendes homöopathisches Mittel einzunehmen! Bei Patienten, die ein tief wirkendes homöopathisches Mittel im Rahmen ihrer neurologischen Erkrankung bekommen haben, ist es oft so, dass Infekte kaum noch auftreten oder so leicht verlaufen, dass eine Behandlung gar nicht nötig ist. Ich weiß, dass viele MS-Patienten große Angst haben, durch einen Infekt mit Fieber einen neuen Schub zu riskieren. Aus meiner 10-jährigen Praxiserfahrung kann ich aber sagen, dass das – bei meinen Patienten - ganz und gar nicht so häufig passiert, wie allgemein angenommen. Möglicherweise spielt hier die Furcht vor einem Schub eine größere Rolle, als der tatsächliche Infekt. Das ist meine persönliche, etwas ketzerische Hypothese. Daher halte ich auch eine Fiebersenkung um jeden Preis nicht für das beste Mittel, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Das Fieber ist eine „vernünftige“ Abwehrreaktion des Organismus, die hilft, den Infekt schneller und ohne Folgen zu überstehen. Und in der Regel beruhigt sich das Immunsystem ganz schnell wieder, ohne dass verstärkte neurologische Symptome zurückbleiben.


    Allgemein - Nicole: Hallo Frau Fleischmann, kennen Sie einen guten Osteopathen, den Sie zum Chat einladen könnten oder uns auch privat empfehlen könnten im Raum Ulm / Augsburg ? Vielen Dank!


    Moderator Patricia Fleischmann: Tut mir leid, Nicole, ich bin da nicht informiert, werde mich jedoch kundig machen. Tipps, etwa zum pflegerisch-medizinischen Bereich erhalten Sie auch über beratungsteam@amsel.de. Genau die Kollegen dort in der Beratung werde ich auch fragen.

    Michaela: Kann man mit homöop.Mittel auch gezielt Beschwerden wie Fußheberschwäche, Spastik behandeln bzw, verbessern?

    Norma Gäbler: In der klass. Homöopathie gibt es generell nie ein Mittel für oder gegen Diagnose/Symptom XY. Spastik oder Fatigue oder Fußheberschwäche sind ja Begleitsymptome einer schwerwiegenden chronischen Erkrankung, können und sollten also nicht isoliert betrachtet und therapiert werden. Ist nach einer gründlichen Fallaufnahme und neurologischen Untersuchung ein individuelles Fallverständnis möglich, wird auf diese Arbeitshypothese ein Mittel verschrieben. Idealerweise sollten vorher Verlaufsparameter festgelegt werden, und an diesen wird dann die Wirkung des gegebenen Mittels untersucht. In der Regel bessern sich bei einem gut passenden Mittel auch die Belastbarkeit, die Krampfneigung und noch einige andere Begleiterscheinungen, wenn sie zum selben Zustand gehören. Das können auch die Bereitschaft zu häufigen Infekten sein, Blasenschwäche, Fußheberschwäche, Potenzstörungen, Schweißneigung, Essverhalten oder Sehstörungen usw. Konkrete Mittelempfehlungen per Ferndiagnose oder Internet sind nicht nur zurecht(!) verboten, sondern in der klassischen Homöopathie auch nicht möglich. Es erfordert immer eine gründliche Fallaufnahme und - wenn nötig - eine körperliche Untersuchung, um überhaupt ein Fallverständnis entwickeln zu können. Erst DANACH kann die Suche nach einem passenden Mittel beginnen. Ich kann in diesem Rahmen hier beim Expertenchat nur versuchen, Ihnen die Vorgehensweise und Methodik der Homöopathie näherzubringen.

    frankenzebra: Vielen Dank für die Informationen. Ich werde es mal ausprobieren. Hoffentlich komm ich an Tysabri vorbei. Schönen Abend noch...

    Norma Gäbler: Danke, Ihnen auch einen schönen Abend.


    Allgemein - Tanja89: frau fleischmann: habe mal wieder viel um die ohren gehabt, aber heute klappte es mal wieder und das freut mich auch sehr :-)


    Moderator Patricia Fleischmann: @tanja89: Ich hoffe, es waren auch ein paar schöne Dinge darunter, und nicht nur Wartezimmer...


    Allgemein - Tanja89: leider nein, aber ich interessiere mich schon dafür, denn bezüglich der basistherapie komme ich ja an diesen hämmern nicht vorbei, deswegen würde ich gerne bei anderen medikamenten auf homöopathisches zurück greifen


    frankenzebra: Ach, eine Frage habe ich noch: wenn Kaffee nicht gut ist, was ist mit entcoffeiniertem und was ist mit Schwarz- bzw. Grüntee oder Cola?

    Norma Gäbler: Da noch nicht genau geklärt ist, WAS genau am Kaffee antidotiert, und es vermutlich nicht (nur?) das Coffein ist, würde ich auch entcoffeinierten Kaffee weglassen. Getreidekaffe dagegen ist erlaubt. Grüntee macht nix, soweit meine Erfahrung, Schwarztee nur bei bestimmten Mitteln (z. B. Sepia). Manche Kollegen "verbieten" auch Cola, allerdings habe ich da noch nichts feststellen können.


    Allgemein - Tanja89: das infusionszimmer kenne ich mittlerweile auch ganz gut ;-) aber nicht nur, habe viel auf arbeit zu tun usw


    Moderator Patricia Fleischmann: @tanja89: Es freut mich jedenfalls, Dich einmal mehr hier im Chat zu haben. Hast Du schon Erfahrung mit Homöopathie gesammelt?

    nasanin: wie kann man mit Hlmeopatie an MS arbeiten?

    Norma Gäbler:

    Antwort auf diese Frage finden Sie in den anderen Antworten des Chats und auch unter folgendem Link zu einem Bericht: www.amsel.de/wir/index.php

     


    Allgemein - Annette: Ich habe mich mein halbes Leben homöo. behandeln lassen, kein Antibiotika, kein Cortison, einfach nichts. Und dann plötzlich die Diagnose MS. Mein Homöopath hat nach den Schub, vor der Diagnose nichts erreichen können. Irgendwie habe ich die Hoffnung verloren (oder den Glauben)


    Tina: Vertragen sich klassische Homöopathie und Schüssler Salze?

    Norma Gäbler: Ich würde sie nicht zusammen anwenden. beides sind zwar homöopathische Präparationen, haben aber einen ganz unterschiedlichen Therapieansatz. Generell niemals gleichzeitig zu einem homöopathischen Mittel andere Homöopathika nehmen. Das ist zumindest nicht klassisch und führt oft zu unklaren Reaktionen, die sich einer Analyse entziehen.

    Tanja89: guten tag frau gäbler, kurz zu meiner frage: bekomme nun bald rituximab und möchte deshalb bei anderen medikamenten, wenn es möglich ist, gerne auf etwas homöopathisches zurück greifen. deshalb würde ich sie gerne fragen, ob es etwas gutes gegen fatigue und blasenprobleme gibt? vielen dank

    Norma Gäbler: Hallo Tanja, Rituximab? Devic-Syndrom? Ich vermute, dass es unter dieser Therapie nicht einfach sein wird, eine hom. Mittelwirkung zu erzielen, obwohl ich damit noch keine persönlichen Erfahrungen habe. Bitte lies mal die Antworten zu den anderen Fragen nach bestimmten Begleiterkrankungen zu chron. KH durch. Wenn ein Fallverständnis Deiner Beschwerden gelingt, kann man auch ein linderndes Mittel zur Unterstützung finden. Ich wünsche alles Gute und viel Erfolg!

    manu: Hallo Frau Gäbler, ich habe seit 8 Jahren einen schubförmigen Verlauf. Bisher hatte ich 1 Schub pro Jahr, dieses Jahr habe ich zum ersten Mal einen 2. Schub. Ich spritze Avonex, habe die üblichen Nebenwirkungen (Gliederschmerzen) aber mein Hauptproblem ist die Nadel, die sich beim Spritzen in den Oberschenkel verbiegt (ich ziehe sie oft krumm heraus). Ich sehr schlank und habe eine kurze Nadel. Da ich nur noch in den rechten OS spritzen kann, tut der mittlerweile sehr sehr weh. Jetzt steht Tysabri zur Diskussion. Ich bin unsicher und nun wurde mir von einer Bekannten das Mittel Juv110 empfohlen zur Abwehr und für das Immunsystem. Haben Sie damit Erfahrungen? Außerdem ist mein Hauptproblem: Schlafstörungen - und zwar vor allem wegen eines Restless-Leg-Syndroms. Kann die Homoöpathie hier helfen? Danke und Gruß Manu

    Norma Gäbler: Juv110 ist mir nicht bekannt, es handelt sich zumindest nicht um ein klassisches homöopathisches Mittel. Die Frage drängt sich mir auf, weshalb bei so niedriger Schubfrequenz Tysabri zur Diskussion steht. 1-2 Schübe im Jahr sind nicht unbedingt eine ausreichende Indikation dafür. Auch für das RLS gilt, was ich an anderer Stelle geschrieben habe: Am besten im Zusammenhang mit den anderen Beschwerden betrachten, und versuchen, so präzise wie möglich zu individualisieren. Oh sorry, ich wiederhole mich, aber Individualisierung ist das A und O für so eine Behandlung. Dann klappt´s hoffentlich auch mit dem Homöopathen ;-)

    nasanin: wie kann man mit experten chaten?

    Norma Gäbler: s. Antwort von P. Fleischmann

    Moderator Patricia Fleischmann: @nasanin: Indem Sie einfach Ihre "Frage an den Experten" in das Feld davor eingeben. Heute geht es um Multiple Sklerose und klass. Homöopathie. Alle 2 Wochen ist ein anderer Experte zu einem andern Thema rund um die MS an der Reihe.

    Rossi:
    Was hat Pfeifferisches Drüsenfieber mit MS zu tun

    Norma Gäbler: Hm, das ist noch nicht abschließend geklärt. Sicher scheint zumindest zu sein, dass es einen noch nicht näher beschreibbaren Zusammenhang zwischen dem Epstein-Barr-Virus und einer Affizierung des Immunsystems gibt. Möglicherweise gehört das Virus mit zu den multifaktoriellen Faktoren, die das Entstehen einer MS begünstigen.

    manu: Hallo, habe noch eine weitere Frage: Die Verdauungsschwierigkeiten, die ich seit 2 1/2 Jahren (seitdem ich Avonex spritze) habe, sind heftig. Ich habe jetzt Milchzucker gekauft, den ich in Joghurt rühre, aber auf Dauer? Gibt es eine Empfehlung Ihrerseits? Danke - Manu

    Norma Gäbler: "Verdauungsschwierigkeiten" ist ein allgemeiner und unspezifischer Ausdruck. Sie sollten einem guten Kollegen ganz genau beschreiben, WIE sich das Problem genau darstellt. Schmerzen, Unverträglichkeiten, wenn ja, wie äußern die sich, Durchfall, Verstopfung, wenn ja, wie genau? Allgemeine Mittelempfehlungen sind generell nicht möglich. Das hätte was von bewährter Indikation, und as kann man im Akutfall mal machen, aber nicht bei schweren destruierenden Krankheiten. Zum bessern Verständnis ein Beispiel zur bewährte Indikation: Jeder hat schon mal von Arnika gehört – DAS „Verletzungsmittel“ schlechthin. Manche wissen auch, dass die Verletzungen, die zu Arn. passen, eher stumpfe Verletzungen sind, sowas wie Hämatome, also blaue Flecke mit Blutaustritt ins Gewebe, keine Riss- oder Schnittwunden(!), stumpf, mit Berührungsempfindlichkeit, Schmerzen, Kühlen bessert. Dann hört es meist mit dem Wissen um dieses große Mittel auf. In einfachen Fällen reichen diese wenigen Modalitäten auch aus, um das Mittel akut zu verabreichen. Liegt der Fall aber nur etwas anders, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Mittel nicht hilft. Das tut es aber nicht, weil die Homöopathie nicht funktioniert, sondern weil das Mittel den Charakter der Störung nicht erfasst hat! In komplexeren Fällen oder chronischen Erkrankungen muss man das Mittel aber sehr viel besser kennen, um es erfolgreich anzuwenden. Wer weiß schon, dass Arnika auch angezeigt sein kann bei Rheuma, Epilepsie, Gicht, Herzstörungen und Hautausschlägen, wenn diese dem Charakter des Mittelbildes entsprechen? Ich habe es kürzlich aufgrund weniger spezifischer Symptome bei einer wochenlangen Dauerblutung (Menstruation) mit heftigsten Schmerzen verordnet. Die individualisierenden Symptome waren: Hellrote Blutung, Abneigung, angesprochen zu werden und Taubheit der Teile, auf denen die Patientin lag. Innerhalb von 2 Stunden nach Mittelgabe war der Spuk vorbei. Auch hier gilt: Selbst Mittel, die oberflächlich bekannt zu sein scheinen, sollten immer nach spezifischen Gesichtspunkten gewählt werden. Ich hoffe, das macht es verständlicher, weshalb ich mich mit Mittelempfehlungen für bestimmte Arten von Infekten sehr zurückhalte. Zu oft musste ich erfahren, dass chronisch kranke Patienten nach jedem Bericht über hom. Behandlungen – ob diese substanziell oder grottenschlecht waren – bei sich die gleichen Symptome interpretierten oder einfach aufgrund einer Diagnose wahllos ein empfohlenes Mittel einnahmen. So funktioniert Homöopathie natürlich nicht!! Aber oft wird dann behauptet, man habe es bereits homöopathisch versucht, das würde aber nichts bringen. Und so entsteht mitunter ein Bild von diesem fantastischen Therapieverfahren, das der Homöopathie überhaupt nicht gerecht wird. Dazu möchte ich nicht beitragen.

    Moderator Patricia Fleischmann: @nasanin: Sehe gerade, dass Sie unten schon eine Frage an Frau Gäbler gestellt haben. Es wird leider eztwas dauern bis alle Fragen beantwortet sind, daher bitte ich um etwas Geduld.

    Annette: Sie Haben geschrieben, sie haben mal schnell einige Leitsymptome des Mittels kopiert. Meine Frage: woher kopiert, gibt es eine iwww.adresse in der ich selber stöbern könnte? und Symptome vergleichen?

    Norma Gäbler: Nein, ich habe diese Symptome aus meinem (sehr teuren!) Repertorisationsprogramm kopiert. Im Internet gibt es unglaublich viele Quellen zum Nachlesen, aber es steht auch viel Müll drin. Und es wird sehr viel reininterpretiert, was absolut nicht seriös ist. Es war nur als kleine Kostprobe gedacht, ich hoffe, das ist rechtlich einwandfrei. Für Patienten ist es nicht immer hilfreich, wenn sie sich im Internet über ihr Mittel belesen, eben, weil oft so Quatsch drin steht.


    Allgemein - susi: Hallo, ich habe seit ca. 20 Jahren MS. Seit Beginn bin ich bei einem Allgemeinmediziner, der sich auf Homöopathie spezialisiert hat in Behandlung. Bis jetzt habe ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht und kann zu dieser Behandlungsmethode nur ermutigen.


    Pia: Kennen Sie das MS-Mittel 2L-SEP?

    Norma Gäbler: Nein, ist mir nicht bekannt.


    Allgemein - nasanin: gibt es speziel für ms mit hömeipatie medikamente?



    Moderator Patricia Fleischmann:
    @nasanin: Diese Frage müssten Sie bitte an den Experten richten, also in das andere Feld schreiben. Wenn ich Frau Gäbler richtig verstehe, lässt sich dazu aber ohnehin keine allgemeingültige Antwort geben. MS selbst ist eine sehr individuelle Krankheit mit ganz unetrschiedlichen Symptomen und entsprechend individuell kommen auch die homöopathischen Mittel zum Einsatz, die ja nicht nur auf die eine Erkrankung, sondern den ganzen Menschen eingehen. Habe ich das so korrekt ausgedrückt, Frau Gäbler ?


    Allgemein - Annette: Vielleicht mal einen Bericht schreiben, was Homöopathie ist, sie wie ich hier sehe, verwechseln viele irgendeine alternative Madikation mit Homöopathie


    Moderator Patricia Fleischmann: @Annette: Danke, das ist eine gute Anregung. Ich werde daran denken, wenn im Themenplan mal Luft ist. Hier finden Sie schon einen Bericht zur Klassischen Homöopathie bei MS: https://www.amsel.de/wir/index.php?kategorie=ausdemlandesverband&cnr=13&anr=1914&search
    key=homöop&wholewords=0&scnr=

    Pia: Wird von der Firma Labo-Life vertrieben. Es handelt sich um Microimmuntherapie. Ich halte sehr viel davon, bin aber immer wieder erstaunt, das es von Homöopathen nicht gekannt wird. Die Wirkung soll ähnlich denen der Interferrone sein, nur eben Homöop.

    Norma Gäbler: Darüber werde ich mich gern bei Gelegenheit belesen.


    Allgemein - Annette: sorry, vertippt, sie - so und Medikation


    manu: Wo haben Sie Ihre Praxis (Adresse möglich?)? Danke - Manu

    Norma Gäbler: Ich glaube, meine Praxis stand mal in der Ankündigung des Chats? Zur Not einfach meinen Namen bei Google eingeben.

    Pia: Wie wollen sie eine schwere chronische Hg-Intoxikation ohne Ausleitung behandeln? Es ist doch im Organismus u. toxisch. Ohne Ausleitung können sie doch hier auch nur die Symptome behandeln, nicht jedoch die Sache an sich beheben. Oder sehe ich das falsch?

    Norma Gäbler: Siehe Ihre Frage oben.

    Pia: Haben sie Erfahrung mit Hg-Vergiftungen, u. wie behandeln sie diese?

    Norma Gäbler: Ich selber hatte noch keine hoch toxische HG-Vergiftung in der Praxis. Aber wenn, dann würde ich sie wie jede andere Erkrankung versuchen zu behandeln. Es gibt Berichte von alten Homöopathen, dass bei der richtigen Mittelgabe das gelöste Metall von allein aus dem Körper geleitet wird. Da müsste ich noch mal nachlesen, das hab ich jetzt nicht alles im Kopf. Aber eine interessante Frage. Meist haben wir Homöopathen es in der Praxis ja mit "Quecksilber-/Mercurius-Zuständen" zu tun, die denen einer akuten tox. Vergiftung eben nur ähnlich sind. Es gibt auch Homöopathen, die auf eine Schwermetallausleitung schwören.

    Pia: Ich berichtete anfangs von meiner Behandlung unter anderem mit Phosphor C 1000. Ich habe mich etwas undeutlich ausgedrückt. Es wurden schon x-Versch. andere Mittel getestet. Letztlich sind wir aber doch wieder dabei gelandet. Allerdings erst jetzt bei der 1000-er Potenz. Da es mir damit recht gut geht, kann ich es wenn nötig 4-Wöchentlich einnehmen. Bei Wohlbefinden natürlich in größeren Abständen. Kann ich mir damit schaden?

    Norma Gäbler: Auch darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Manche Kollegen sagen, das richtige Mittel oft geben schadet nichts. Andere behaupten, mit der Zeit bekäme man Prüfungssymptome. Ich selbst halte es ganz lege artis: In eine Verbesserung hinein gebe ich niemals ein Mittel! Erst, wenn der alte Zustand des Mittels sich wieder ankündigt, kann man wiederholen.


    Allgemein - Annette: nasarin, einfach frage hier oben im kästchen eingeben


    Moderator Patricia Fleischmann: Verehrte Chatter, schon geht unser Chat zu Ende. In 14 Tagen, am 21. Oktober, antwortet Dr. Rudolf van Schayck zum Thema "Blasenstörungen". --- Die bereits gestellten Fragen versuchen wir noch heute, zumindest im Lauf der nächsten Tage zu beantworten. Die Antworten finden Sie alle zusammen auf www.amsel.de unter "Chatprotokolle". Ich danke Ihnen für die rege Teilnahme, Frau Gäbler natürlich ganz besonders für Ihr Engagement als Expertin, und wünsche allen miteinander noch einen schönen Abend!


    Allgemein - Annette: die antwort kommt dann nach ner zeit


    Tina: Danke

    Norma Gäbler: Der Chat ist schon zu Ende. Falls noch offene Fragen zum Thema da sind, beantworte ich sie gern noch, und sie werden in den nächsten Tagen ins Protokoll eingefügt. Das hab ich eben mit Frau Fleischmann so telefonisch besprochen. Vielen Dank für die interessanten Fragen, es hat Spaß gemacht hier! Und das freundliche Feedback entschädigt mich dafür, dass ich nun „Dr. House“ verpasse, der mit seiner diagnostischen Brillanz vielleicht ein sehr guter Homöopath geworden wäre ;-) Tschüß und alles Gute!

    Mathias: Der Wirkstoff Berbensist wahrscheinlich falsch. Er heißt wahrscheinlich Berberis!

    Norma Gäbler: Ja, das vermute ich auch, daher hatte ich das gleich so geschrieben in meiner Antwort.

    Moderator Patricia Fleischmann: Der Chat schließt zwar, doch können Sie gern weiter mit andern Chattern plaudern, solange Sie online sind.


    Allgemein - Tanja89: dankeschön und schönen abend noch frau fleischmann


    Pia: Es gibt einen Experten in Elsterberg. Er ist unter anderem der Präsident der dGfAN, falls ihnen das etwas sagt. Er hat mit einem Amerikaner ein spezielles Verfahren entwickelt, um es überhaupt mgl. zu machen das Hg ohne weitere Schädigung der Organe auszuleiten.

    Norma Gäbler: Ist mir leider nicht bekannt.

    Anne: Guten Tag, Kann man bei primär progredierter MS auch Spirulina benutzen. Die Patientin hat Läsions im Rückenmark.

    Norma Gäbler [Anwort aus dem Homöopathie-Chat von 2006; Anm. d. Red.]: Spirulina zählt nicht zu den klassischen Homöopathika. Was man generell homöopathisch einnehmen kann, ist so nicht zu beantworten, da in der klass. Homöopathie jedes Arzneimittel individuell für den Patienten ausgewählt werden muss. Diese Auswahl wird ermöglicht, indem in der mehrstündigen Fallaufnahme alle individuellen Beschwerden mit den typischen Modalitäten des Patienten erfasst werden und nach dem spezifischen Krankheitszustand ein Einzelmittel ausgesucht wird. Eine Behandlung nach Diagnose oder Symptom gibt es in der klass. Homöopathie nicht.

    Petra: Guten Abend, mein Name ist Petra und ich bin seit 1998 an MS erkrankt. Da sich in meiner Familie die Krebsfälle häufen, verzichte ich auf Medikamente wie Interferon. Meine Frage lautet: Kann die Homöopathie bei MS helfen oder zumindest unterstützend wirken?

    [s. die Antworten oben, etwa zu Michaela und frankenzebra; Anm. d. Red.]

    Petra: Hallo, hier ist noch mal Petra mit folgender Frage: In wieweit unterstützt die Krankenkasse (speziell DAK, reine Grundversicherung) eine homöopathische Behandlung?

    Norma Gäbler: Die gesetzlichen KK übernehmen die Kosten in der Regel nicht, außer man hat eine Zusatzversicherung für hom. Behandlung (bei Heilpraktikern). Im Zweifelsfall bei der zuständigen KK anrufen. Bei Privatkassen gibt es meist keine Probleme. Die hat aber kaum ein chronisch Kranker. Da die Kosten aber recht übersichtlich sind, kann sich wirklich jeder, der das machen möchte, eine klass. homöopath. Behandlung leisten.


    Allgemein - Tanja89: tschhüssi, scg



    Allgemein - Tanja89: tschhüssi, schönen abend noch



    Allgemein - Tanja89: -h


    Moderator Patricia Fleischmann: Tschüß Tanja89!

    Redaktion: AMSEL e.V., 20.10.2008