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Akupunktur ist überall Kassenleistung außer in Baden-Württemberg

18.05.06 - Eigentlich ein Skandal: Die hiesige Landesärztekammer wehrt sich gegen Akupunktur. Dabei hat die bestechende Argumente.

Eine gute Nachricht, dachten wir noch, als uns vor kurzem die Meldung ereilte, dass Akupunktur bei Rücken- und Kniebeschwerden künftig von den Kassen übernommen wird (wir haben berichtet). Doch Pustekuchen. Wer in Baden-Württemberg wohnt, darf auch weiterhin selbst zahlen, denn im Ländle stellt sich Ärztekammer quer.

Bedingung für eine Übernahme der Akupunkturkosten (je Sitzung rund 30 Euro) ist, dass der behandelnde Arzt eine von der Landesärztekammer anerkannte Zusatzausbildung hat, und genau die führte die hiesige Kammer als einzige bundesweit (!) noch nicht ein.

Kein Versäumnis, das man alsbald nachholen möchte, sondern pure Absicht steckt dahinter, wenn man Oliver Erens Argumente anhört. In der wissenschaftlichen Literatur sei die Wirkung von Akupunktur noch nicht nachgewiesen, und außerdem würde jede einzelne Ärzteleistung an Wert verlieren, da die Zusatzausbildung nicht extra vergütet wird.

Eigentlich ein Skandal, dass eine einzelne Landesärztekammer mittels bürokratischer Sturheit eine bundesweit anerkannte Therapiemethode im Alleingang vereiteln kann.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten (16.05.06)

Redaktion: AMSEL e.V., 12.02.2007