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Vergleich von Interferon beta als Initial- oder Folgetherapie

13.10.04 - Beiträge zur MS auf dem 77. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Düsseldorf.

Vorgestellt wurden auf der diesjährigen DGN-Tagung auch die Ergebnisse aus der QUASIMS- Studie, einer Untersuchung zum "Vergleich der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Interferon beta-Präparaten (IFNß), die als Initial- oder Folgetherapie bei der Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose verwendet werden."

QUASIMS (QUAlitätsSIcherung in der MS-Therapie) ist eine retrospektive, offene, multizentrische Studie, die Krankheitsverläufe von MS-Patienten dokumentiert, die für mind. 2 Jahre ununterbrochen mit IFNß (IFNß-1a 30 µg i.m.1x/Woche, IFNß-1a 22 bzw. 44 µg s.c. 3x/W oder IFNß-1b 250 µg s.c. 3,5x/W) behandelt wurden.
Initialtherapie: Hinsichtlich der mittleren Schubrate und des EDSS ergaben sich zu Jahr 1 und 2 keinerlei Unterschiede zwischen den IFNß-Präparaten. Der Prozentsatz schubfreier und progressionsfreier Patienten war vergleichbar. Unterschiede, die beobachtet wurden (p<0,008), fielen zugunsten von IFNß-1a i.m. aus.

Folgetherapie (FU): Beim Einsatz als FU war bei allen Präparaten die mittlere Schubrate höher und der Prozentsatz schubfreier Patienten niedriger. Im Jahr 2 ergaben sich zwischen den Präparaten bis auf die Tatsache, dass mehr Patienten unter IFNß-1a i.m. als unter IFNß-1a 44 s.c. über 2 Jahre schubfrei blieben (p<0,008), keinerlei Unterschiede.

Schlussfolgerungen: Die Resultate aus QUASIMS können die Ergebnisse kontrollierter klinischer Studien bei MS, unter der Berücksichtigung realer Praxisbedingungen, bzw. die Ergebnisse anderer offener Vergleichsstudien bestätigen. Obwohl einige Unterschiede zwischen den Präparaten, bei Initialtherapie, festgestellt wurden, war die Wirksamkeit im Allgemeinen vergleichbar. Bemerkenswerterweise profitierten Patienten, die IFNß als FU-Therapie erhielten, weniger als Patienten, mit IFNß als Initialtherapie.

Redaktion: AMSEL e.V., 13.10.2004