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Testosteron bei Multipler Sklerose?

21.05.07 - Ein amerikanisches Forscherteam interpretiert die Ergebnisse einer Kleinststudie jedenfalls positiv.

Ein Gel mit Testosteron soll angeblich die Symptome von Multipler Sklerose bei Männern mildern. Größere Studien hatten bereits einen Erfolg des Hormons Östriol bei Frauen mit MS gezeigt. Möglicherweise hängt auch die ungleiche Verteilung (Frauen erkranken weit häufiger an MS als Männer) mit den unterschiedlichen Hormonspiegeln zusammen.

Forscher der University of California berichten in der jüngsten Ausgabe der Archives of Neurology, dass die Gabe von Testosteron Symptome der MS bei Männern ohne Nebenwirkungen abschwäche. In einer unverblindeten, plazebofreien Pilotstudie mit nur zehn MS-Patienten trugen die Probanten ein Jahr lang ein Testosteron-Gel auf ihren Oberarm auf. So soll sich der Abbau von Nervengewebe verlangsamt und kognitive Funktionen verbessert haben.

Doch Vorsicht: In Kleinstudien fallen die Ergebnisse oft besser aus als in größeren kontrollierten Studien. Und: Heilung versprechen sich die Forscher weder von der Behandlung mit Testosteron noch von der mit Östriol, doch könnte das Fortschreiten gebremst werden. Aussagen zu Langzeitnebenwirkungen des männlichen Hormons lassen die Daten nicht zu. Ein Effekt, den die Forscher feststellten, scheint allerdings sehr glaubhaft: Die Testosteron-Männer legten an Muskelmasse zu.

Quelle: Archives of Neurology, Mai 2007

Redaktion: AMSEL e.V., 21.05.2007