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Schilling-Forschungspreis für Thomas Misgeld

05.04.07 - Die Göttinger Tagung der DNG zeichnete den Wissenschaftler für seine Forschungen zum Axonabbau aus.

Dr. Thomas Misgeld, Gastwissenschaftler an der Technischen Universität München, wurde auf der 7. Göttinger Tagung der Deutschen Neurowissenschaftlichen Gesellschaft für seine Forschungen zum Axonabbau mit dem Schilling-Forschungspreis 2007 ausgezeichnet. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird von der Schilling-Stiftung im Stifterverband und von der Deutschen Neurowissenschaftlichen Gesellschaft alle zwei Jahre für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Hirnforschung verliehen. Er soll junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis zu einem Alter von 35 Jahren in ihrer Forschungsarbeit unterstützen.

Dr. Thomas Misgeld (Jahrgang 1971) und seine Kollegen am Friedrich-Schiedel-Institut für Neurowissenschaften der Technischen Universität München (Prof. Dr. Arthur Konnerth) untersuchen die Mechanismen des Axonabbaus. Axone bilden Milliarden hochspezifische Verbindungen (Synapsen) zwischen Nervenzellen. Bei ihren Untersuchungen bedienen sich Misgeld und sein Team neuartiger Mikroskopieverfahren, die es ermöglichen, den Umbau von Axonen und Synapsen direkt im Nervensystem lebender Tiere zu beobachten. Ganz wie die direkte Beobachtung anderer 'Lebewesen' in ihrem natürlichen Umfeld, ermöglicht es die Visualisierung von Nervenzellen während der Entwicklung und Schlussfolgerungen in Bezug auf die Signalwege zu ziehen, die einem beobachteten 'Verhalten' zugrunde liegen. Dabei haben die Wissenschaftler erste Hinweise auf ein ungewöhnliches Programm des axonalen Umbaus gefunden. Es ermöglicht unter Beteiligung nicht-neuronaler Zellen (so genannter Gliazellen) den kontrollierten Abbau von Axonen ohne Schaden für das umliegende Gewebe.

Die Forschungsarbeiten Misgelds finden an der Schnittstelle zwischen neurobiologischer Grundlagenforschung und der klinisch relevanten Aufklärung von neurologischen Krankheitsmechanismen statt. Dadurch können zukünftig neurodegenerative Erkrankungen besser erforscht und verstanden werden. 2005 erhielt Thomas Misgeld bereits den Wyeth-Nachwuchspreis Multiple Sklerose und den Robert-Feulgen-Preis der Histochemischen Gesellschaft. 2006 folgte der renommierte Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung.

 

Quelle: idw

Redaktion: AMSEL e.V., 05.04.2007