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Remyelinisierung auch bei progressivem Verlauf

07.12.06 - In einer Untergruppe von Multiple Slerose-Erkrankten verläuft die Regeneration sehr extensiv. Geschlecht oder Krankheitsbeginn scheinen ohne Einfluss.

Wenngleich spontane Remyelinisierung bei MS-Lesionen vorkommt, ist das Ausmaß unter Betroffenen unbekannt. Forscher des Center for Brain Research der medizinischen Universität in Wien haben daher das Vorkommen und die Verbreitung von vollständig sowie teilweise remyelinisierten Läsionen in 51 Autopsien von Patienten mit unterschiedlichen klinischen Verläufen und Krankheitsdauern untersucht.

Das Ausmaß der Remyelinisierung war von Fall zu Fall unterschiedlich. Bei 20 Prozent der Patienten war die Remyelinisierung mit 60 bis 96 Prozent des globalen Läsionsgebietes sehr stark. Extensive Remyelinisierung fand sich nicht nur bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose, sondern auch bei Patienten mit progressivem Verlauf.

Längere Krankheitsdauer und höheres Sterbealter gingen in dieser Untersuchung einher mit deutlich erhöhten remyelinisierten Läsionen oder Läsionsgebieten. Keine Korrelation ergab sich zwischen dem Ausmaß der Remyelinisierung und dem Geschlecht oder dem Alter bei Krankheitsbeginn. Diese Ergebnisse - das variable und patientenabhängige Ausmaß an Remyelinisierung - sollten künftig beim Design neuer Studien Beachtung finden, die auf die Reparatur des Zentralen Nervensystems gerichtet sind, so die Forscher dieser Untersuchung.

Quelle: Brain - a Juournal of Neurology, Dez. 2006

Redaktion: AMSEL e.V., 07.12.2006