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Pregabalin bei zentralen Nervenschmerzen

05.10.06 - Der Wirkstoff hat seit September die Zulassung auch bei zentralen neuropathischen Schmerzen erhalten. Option bei Quuerschnittsläsionen?

Einer Studie zufolge ließen sich mit Pregabalin (Lyrica®) beim Gros der Patienten die Schmerzen deutlich lindern. Zentrale neuropathische Schmerzen treten nach Läsionen des Zentralen Nervensystems auf, am häufigsten nach Verletzungen des Rückenmarks, Schlaganfällen oder Multipler Sklerose. Das Mittel verringert die pathologische Sensibilisierung zentraler Neuronen durch einen reduzierten Kalzium-Einstrom in die Zelle und indem es die Freisetzung der exzitatorischen Neurotransmitter Glutamat und Substanz P hemmt.

An der Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie nahmen 137 Patienten mit Querschnittläsionen teil. Die Patienten litten seit durchschnittlich zehn Jahren an intensiven chronischen zentralen Schmerzen mit 6,6 Punkten zehn Punkten auf einer Analogskala.

Über zwölf Wochen hinweg erhielten die Probanten entweder Pregabalin oder Placebo. Die mittlere Pregabalin-Dosis betrug 388 mg täglich. Bei Studienende zeigten 42 Prozent der Wirkstoffgruppe eine Schmerzreduktion von mindestens 30 Prozent. In der Placebo-Gruppe lag die Rate bei nur 16 Prozent.

Die Schmerzlinderung trat in der ersten Therapiewoche ein, die Schlafqualität hatte sich verbessert. Als häufigste Nebenwirkungen traten Schläfrigkeit, Schwindel, Asthenie und Mundtrockenheit auf. 13 Prozent der Pregabalin-Patienten brachen die Therapie aufgrund unerwünschter Wirkungen ab.

 
 
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Redaktion: AMSEL e.V., 05.10.2006