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Öfter schwanger, weniger MS ?

Australische Forscher kommen zu dem Schluss, dass Schwangerschaften das Multiple Sklerose Risiko sogar senken können.

In den vergangenen Jahrzehnten stieg der Frauenanteil unter den neu mit Multipler Sklerose diagnosizierten Patienten in Australien. Gleichzeitig bekamen in dieser Zeitspanne weniger Frauen Kinder oder wurden später schwanger. Diesen Umstand nahmen die Forscher zum Anlass den Einfluss von Schwangerschaften auf das MS-Risiko zu untersuchen. Sie wurden fündig.

Mit jeder Schwangerschaft nahm das Rsiiko, später Anzeichen für Multiple Sklerose zu entwickeln ab. Bei Frauen mit 2 oder mehr Schwangerschaften reduzierte sich das Risiko auf ein Viertel. Fünf oder mehr Schwangerschaften bedeuteten nur noch ein Zwanzigstel des Risikos.

Dazu untersuchten die Forscher Patientendaten von 282 australischen Männern und Frauen zwischen 18 und 59 Jahre mit einem ersten MS-typischen Symptom (CIS). Diese verglichen sie mit den Daten von 542 gesunden Männern und Frauen.

Bei den Männern machte die Zahl der Kinder keinen Unterschied im MS-Risiko, was den Verdacht erhärtet, dass ein reduziertes MS-Risiko auf Schwangerschaftshormone zurückzuführen ist. Dass Schwangerschaften einen positiven Einfluss auf bereits MS-Betroffene haben kann, etwa auf die Schubrate der Schwangeren, ist längst bekannt. Studien weisen den Einfluss von Östradiol nach.

Multiple Sklerose | Schwangerschaft | Hormone

Inzwischen raten Ärzte Frauen mit MS auch nicht mehr von Kindern ab - wie noch in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts. Die Entscheidung für oder gegen den Kinder ist allerdings auch von sozialen Faktoren abhängig. Viele MS-betroffene Frauen fragen sich, ob sie in ein paar Jahren noch in der Lage sind, ihren Nachwuchs zu versorgen. Zwei AMSEL-Videos beschäftigen sich mit dem Thema.

AMSEL-Videos: Schwangerschaft, Kinder & Multiple Sklerose

Redaktion: AMSEL e.V., 12.03.2012