Spenden und Helfen

Nachgehakt: Ergebnisse zum Grünen Tee bei MS erst im Frühjahr 2009

23.11.07 - Die AMSEL-Onlineredaktion sprach mit Orhan Aktas von der Berliner Charité.

Still blieb es um den Grünen Tee seit unserer letzten Meldung Mitte diesen Jahres. Da hieß es: Studie gestartet. Und zwar jene Studie zu EGCG, einem Stoff, der aus dem allseits bekannten grünen Tee gewonnen wird und in recht hoher Dosierung neuroprotektiv wirken soll. Ob und wie stark dieser Effekt ist und welche Nebenwirkungen bei hoher Dosierung eventuell in Kauf zu nehmen sind, das erforscht die Berliner Charité in ihrer Studie. Um Schubratenreduktion geht es dabei allerdings nicht. Dafür stehen die bekannten basistherapeutischen Mittel zur Verfügung.

Wie die AMSEL-Onlineredaktion nun in einem Gespräch mit Dr. Orhan Aktas, Facharzt für Neurologie und Stellvertretender Leiter der Cecilie-Vogt-Klinik für Molekulare Neurologie, wird es vor 2009 wohl keine Ergebnisse zu EGCG geben, denn bis April 2008 läuft die Rekrutierungsphase; die Studie selbst dauert ein Jahr.

Primäres Kriterium für den Erfolg der Studie sind Kernspin-Parameter. EDSS-Messungen werden zwar auch vorgenommen, Erfolge wären hier bei der kurzen Studiendauer von nur einem Jahr jedoch schwer nachzuweisen. In der Laborvorarbeit zeigte EGC sich bereits effektiv, allerdings nur im Modell. Von Selbsttests mit grünem Tee ist dringend abzuraten, denn die Substanz EGCG ist in der Supermarktvariante nur in sehr geringen Mengen enthalten.

 
 
Was ist EGCG?
 
 
Sunphenon ist ein Extrakt aus dem grünen Tee, der wiederum zu 95 Prozent aus EGCG - Epigallocatechin-Gallate - besteht. EGCG hat vermutlich antientzündliche und neuroprotektive Wirkung. Es durchläuft bereits Tests zu verschiedenen Erkrankungen, unter anderem zur Tumorunterdrückung.
 

Studieninteressierte können sich unter dem Studientelefon der Charité, 030 - 45 639 057, informieren. In einer Sprechstunde vor Ort in Berlin erfolgt Aufklärung und Untersuchung. Danach müssen die Probanten sich ein Mal monatlich in der Charité einfinden.

 

Redaktion: AMSEL e.V., 23.11.2007