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Ministerium fördert Studien zur individuellen Therapie der Multiplen Sklerose

17.07.09 - Mit zwei Untersuchungen zu Immuntherapien gegen Multiple Sklerose gelangten Bochumer Neurologen in das BMBF-Kompetenznetzwerk. Ziel des Netzwerks ist die Erforschung "wichtiger Erkrankungen".

Über 1.000 Patienten mit Multipler Sklerose werden Bochumer Neurologen um Prof. Dr. Ralf Gold (RUB-Klinikum St. Josef Hospital) in zwei vom Bundesforschungsministerium geförderte Studien einschließen. Ziel ist es, anhand umfassender Datensammlungen herauszufinden, wie man individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmte Immuntherapien auswählen kann.

Die Studien werden im Kompetenznetzwerk MS des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit 900.000 Euro für die nächsten drei Jahre gefördert. Die Kompetenznetzwerke dienen der intensiven Erforschung "wichtiger Erkrankungen".

Klinische Daten und molekulare Untersuchungen

Ziel der Bochumer Untersuchungen unter Leitung von Prof. Gold und PD Dr. Andrew Chan ist es, deutschlandweit langfristig über 1.000 Patienten mit Multipler Sklerose bereits ab frühen Phasen der Erkrankung systematisch zu erfassen. Klinische Daten sollen dabei mit Ergebnissen innovativer Untersuchungsmethoden in Beziehung gesetzt werden.

Dazu gehören molekulare Untersuchungen der Gene und Proteine der Patienten sowie Kernspintomographie. Die Forscher wollen daraus Erkenntnisse gewinnen, die künftig helfen werden, individualisiert - also auf den Patienten abgestimmt - geeignete Immuntherapien auszuwählen. Der Einschluss von Patienten in die Studie soll im Herbst 2009 beginnen.

Gute Stellung im internationalen Vergleich

Nach bundesweiter Ausschreibung Anfang 2008 wurden von den ursprünglich neun Anträgen vom BMBF nach internationaler Begutachtung nur zwei Verbundanträge zur Immuntherapie und Pathogeneseforschung, sowie ein Einzelantrag zur kindlichen Multiplen Sklerose ausgewählt, die nun in diesem Netzwerk vereint sind. Die Förderung des Netzwerks mit insgesamt 7 Mio. Euro läuft zunächst über drei Jahre, ist aber grundsätzlich auf zwölf Jahre angelegt. "Für die deutsche MS-Forschung stellt das BMBF Netzwerk im internationalen Vergleich eine sehr gute Entwicklungschance dar", freut sich Prof. Gold.

Quelle: Pressemitteilung der Ruhr-Universität Bochum, idw, 14.07.09

Redaktion: AMSEL e.V., 17.07.2009