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Kein Fingolimod in der Schwangerschaft

Diese Vorsichtsmaßnahme ergibt sich aus Studiendaten mit der Kapsel gegen Multiple Sklerose.

Frauen, die Fingolimod gegen ihre schubförmige Multiple Sklerose einsetzen, sollten in dieser Zeit und noch 2 Monate nach Beendigung der Fingolimod-Therapie verhüten, so der Schluss der Wissenschaftler einer Studie mit dem Medikament.

Die Ergebnisse sind Nebenprodukt einer größeren Studie, von Frauen, die unbeabsichtigt währenddessen schwanger wurden. Die Unbedenklichkeit eines Medikamentes an Schwangeren zu testen, wäre selbstverständlich völlig unethisch.

Die Fallzahlen sind zwar recht klein, insgesamt waren innerhalb der klinischen Studie 66 Embryos dem Mittel ausgesetzt. Doch zum einen war der Anteil an frühen Schädigungen des Ungeborenen mit rund 10 % recht hoch, zum anderen ist bekannt, dass mit Fingolimod ein Rezeptor gehemmt wird, der für die embryonale Entwicklung der Gefäße zuständig ist.

Neu ist die Tatsache also nicht, das hatten auch schon präklinische Studien gezeigt, und Frauen, die eine Fingolimod-Therapie beginnen, dürfen deshalb bei Therapiebeginn auch nicht schwanger sein. Diese Daten unterstreichen allerdings, dass auch während der Fingolimodeinnahme - empfohlen auch 2 Monate danach - eine Schwangerschaft vermieden und Verhütungsmittel eingesetzt werden sollten.

Schließt sich die Frage an, ob alle gesetzliche Kassen bei Frauen im geburtsfähigen Alter unter Fingolimod künftig die Verhütungsmittelkosten übernehmen. Einem - alten - Gesetz nach sind sie dazu verpflichtet, wenn es medizinisch notwendig ist, jedoch fehlen neuere Urteile. Bei Interferonen und Glatirameracetat verhalten sich die Kassen unterschiedlich. Wobei das Risiko fötaler Schädigung hier nicht so hoch zu sein scheint. Exakte Zahlen liegen aus eingangs erklärten Gründen nicht vor.

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juergen.helleramselde


Quelle: Neurology. 24.01.2014; MSIF Research News, 04.02.2014

Redaktion: AMSEL e.V., 06.02.2014