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Immuntherapie beim ersten verdächtigen Symptom?

05.10.05 - Schering interpretiert Studienergebnisse positiv.

Eine frühzeitige Behandlung mit Betaferon® (Interferon-beta-1b) nach einem ersten Multiple Sklerose-verdächtigen neurologischen Symptom soll die Entstehung einer klinisch sicheren MS verzögern können. Zu diesen Ergebnissen kam Schering bei der multinationalen BENEFIT-Studie, die auf dem ECTRIMS/ ACTRIMS Kongress In Thessaloniki/ Griechenland vorgestellt wurden.

Die Daten würden belegen, dass Patienten, die mit Betaferon® behandelt wurden, doppelt so gut vor der Entstehung einer MS geschützt sind wie Patienten, die mit einem Plazebo behandelt wurden. Erfolgt keine Behandlung, so würde bei 85 Prozent der Patienten mit einem ersten klinischen Ereignis innerhalb von zwei Jahren MS diagnostiziert. Im Rahmen der BENEFIT-Studie wurde erstmals eine Hochdosis-Beta-Interferontherapie bei diesem Patientenkreis untersucht.

Im Vergleich zu Plazebo stellte Ludwig Kappos, Professor für Neurologie und Klinische Neuroimmunologie an der Universität Basel, Schweiz, und Studienleiter der BENEFIT-Studie, einen 50-prozentigen Rückgang des MS-Risikos unter den behandelten Patienten fest. Diese bemerkenswerten Ergebnisse zeigten, dass eine frühzeitige Behandlung mit hochdosiertem, hochfrequentem Interferon einen eindeutigen Nutzen für den Patienten biete und darüber hinaus auch noch ein günstiges Nebenwirkungsprofil habe, so der Neurologe. Je früher eine wirkungsvolle Therapie begonnen würde, desto besser sei das Ergebnis.

Betaferon® sei von den Studienteilnehmern gut akzeptiert worden. Fast 95 Prozent aller Patienten haben die zwei Jahre dauernde Studienphase abschlossen. Diese gute Compliance wurde unter anderem durch eine einschleichende Dosierung bei Behandlungsbeginn und durch den Einsatz von Auto-Injektomaten für die einzelnen Injektionen erreicht. Schering wird diese Daten bei den Zulassungsbehörden einreichen, um eine Erweiterung der Zulassung für Betaferon® zu erreichen.

Inwiefern Nebenwirkungen des Betaferons diejenigen Patienten beeinflusst, bei denen das verdächtige Symptom gar keine Multiple Sklerose bedeutet, die also, ob mit oder ohne Therapie, nie an MS erkranken, bleibt abzuwarten.

Redaktion: AMSEL e.V., 05.10.2005