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Flupirtin bei Sehnerventzündung

23.10.08 - Ein deutsches Forscherteam erbringt am Tiermodell den Nachweis für weitere Wirkungen des bereits als Schmerzmittel zugelassenen Medikamentes. Parallel dazu läuft an der Charité eine Kombinationsstudie mit MS-Patienten.

Während der chronisch-progressiven Phase von MS besteht ein starker Zusammenhang zwischen Neurodegeneration (dem Verfall von Nervenzellen) und Behinderung. Die zugelassenen Therapieformen können dies bislang nicht aufhalten.

Forscher der Universitäten in Göttingen, Homburg/ Saar und Ulm setzten Flupirtin in einem Tiermodell der autoimmunen Optikusneuritis ein. Die Therapie erhöhte signifikant das Überleben retinaler Ganglionzellen, jener Zellen also, welche die Axone des Sehnervs bilden. Beim Einsatz von Interferonen und Flupirtin in Kombinationstherapie verbesserten sich die optischen Funktionen der Tiere während der akuten Phase, und zwar zusätzlich auf andere Art und Weise als die bisherigen Forschungsergebnisse zur neuroprotektiven Wirkung von Flupirtin zeigen konnten.

Gerade die geringen Nebenwirkungen des nicht-opioiden Schmerzmittels bei Langzeittherapie gegen chronische Schmerzen sprechen für einen Einsatz des Mittels bei Multipler Sklerose. Flupirtin soll nicht abhängig machen und auch nicht zu einer Toleranzentwicklung führen.

Derzeit läuft an der Charité eine Kombinationsstudie mit MS-Patienten zu Flupirtin (wir haben über "FloriMS" berichtet).

Redaktion: AMSEL e.V., 23.10.2008