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Fingolimod auf der AAN 2009

06.05.09 - Weiter eine zweischneidige Sache: Der experimentelle orale Wirkstoff bringt nicht nur Nutzen, sondern auch heftige Nebenwirkungen mit sich.

Der Pharmakonzern Novartis wird voraussichtlich noch in diesem Jahr die Zulassung für sein Multiple-Sklerose-Präparat "FTY720" beantragen. Ursprünglich hatte er geplant, noch 2009 damit auf den Markt zu gehen. Diese Pläne scheinen inzwischen Makulatur zu sein. Die jüngsten medizinischen Ergebnisse wurden auf dem Kongress der American Academy of Neurology (AAN) in Seattle vorgestellt.

Es habe sich gezeigt, so der Hersteller, dass das Mittel eine bessere Wirkung erziele als der derzeitige Marktführer "Avonex" (Interferon Beta 1-a) des US-Unternehmens Biogen Idec Inc.

Die Erfolgsquote bei mit "FTY720" behandelten Multiple-Sklerose-Patienten - gemessen am Ausbleiben von Rückfällen innerhalb einer Einjahresfrist der Studie - betrage 80% bis 83%, im Vergleich zu 69% bei "Avonex".

Eine Studie der Phase II habe ebenfalls nach vier Jahren Therapie anhaltend tiefe Rückfallquoten erwiesen. Auch das Risikoprofil des Medikaments habe sich nach vier Jahren kaum verändert.

Schwere Nebenwirkungen

Die Kehrseite der Medaille sind sehr schwere, teils tödliche Nebenwirkungen. Sieben Fälle von Hautkrebs zählten die Forscher in der FTY720-Gruppe gegenüber nur einem Fall unter Avonex. Analysten hatten sich in der Vergangenheit mit Blick auf die Sicherheit von "FTY720" daher besorgt gezeigt.

Laut Wikipedia ist Fingolimod (ältere Bezeichnung FTY720) ein experimenteller Arzneistoff: eine synthetische Nachbildung des natürlichen Wirkstoffs Myriocin. Myriocin stammt aus dem in der traditionellen chinesischen Medizin genutzten Pilz Isaria sinclairii.

Quelle: Focus online, 29.04.09; cash.ch, 29.04.09

Redaktion: AMSEL e.V., 06.05.2009