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Eintrittsalter mit größtem Einfluss auf Verlauf der Multiplen Sklerose

13.08.07 - Zu diesem Schluss kommen die Forscher einer französischen Überblicksstudie.

Schon viel lässt sich über die generelle Entwicklung der MS bei einzelnen Patientengruppen sagen. Schubmerkmale in der frühen Phase und das Eintreten in eine progressive Phase schienen die am besten verstandenen Prognosefaktoren für den weiteren Verlauf.

Jüngere Untersuchungen räumen jedoch ein, dass die progressive Phase ein altersabhängiger, degenerativer Prozess sein könnte, unabhängig von früheren Schüben, und dass die anfänglichen Entwicklungen spätere Behinderungsgrade nicht wesentlich beeinflussen. Ein junges Alter bei Krankheitsbeginn korreliere hingegen stark mit zunehmender Behinderung in jungem Alter. Selbst wenn man bedenkt, dass es bei jungen Betroffenen länger braucht, bis irreversible Schäden auftreten, sind diese in jüngeren Jahren behindert als Patienten mit einem späteren Krankheitsbeginn.

Den Autoren der Übersichtsstudie zufolge könne Multiple Sklerose eher als Krankheit mit unterschiedlichen klinischen Phenotypen, also Ausformungen, betrachtet werden, denn als bloßer Überbegriff für mehrere verschiedene Krankheitsbilder. Zusammengefasst stellen die französischen Wissenschaftler fest, dass Verlauf und Prognose weite mehr vom Eintrittsalter und dem Alter bei Übergang in die sekundär-progressive Phase abhängen, als von Schüben und anderen klinischen Parametern. Individuelle Vorhersagen lassen sich weiterhin nicht treffen.

Quelle: Current Opinion in Neurology, Juni 2007

Redaktion: AMSEL e.V., 07.08.2007