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Daclizumab halbiert Schubrate

Das bescheinigen aktuelle Studienergebnisse dem monoklonalen Antikörper gegen Multiple Sklerose. Weitere Studie vor möglicher Zulassung nötig.

Daclizumab HYP (HYP steht für High-Yield Process) könnte eine weitere Option für MS-Patienten mit schubförmigem Verlauf darstellen. Die heute im Lancet veröffentlichten Studienergebnsise aus SELECT bescheinigen dem monoklonalen Antikörper eine Schubratenredukton von 54 % in der 150-mg-Gruppe.

Innerhalb eines Jahres hatte Daclizumab die Schubrate gegenüber Plazebo um 54 % reduziert. Außerdem verzögere Daclizumab HYP das Fortschreiten der körperlichen Behinderung und würde gut vertragen, so die Autoren. Der Wirkstoff muss alle 4 Wochen per Infusion gegeben werden.

Professor Ralf Gold, Direktor der Neurologischen Klinik am St. Josef-Hospital, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum und Mitglied des Ärztlichen Beirates der DMSG, ist der Leiter der Multicenterstudie. Zuvor war Daclizumab HYP in Kombination mit Interferon Beta getestet worden. Nun zeigte es auch in der Einzeltherapie (Monotherapie) seine Wirkung.

Daclizumab HYP blockiert einen Rezeptor (IL-2) und beeinflusst so das Immunsystem. Möglicherweise werden spezifische natürliche Killerzellen dazu gebracht, die entzündlichen Prozesse der Multiplen Sklerose zu unterdrücken. Eine weitere Studie ist notwendig vor der möglichen Zulassung von Daclizumab HYP.

Quellen: Pressemitteilung der DGN, 04.04.2013;
Daclizumab high-yield process in relapsing-remitting multiple sclerosis (SELECT): a randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Lancet 2013; Vol. 381, Online First, 04.04.2013

Redaktion: AMSEL e.V., 04.04.2013