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Beeinträchtigt Myelin selbst Remyelinisierung?

09.01.06 - Das jedenfalls ergaben Tests im Reagenzglas.

Demyelinisierung im Zentralen Nervensystem eines Erwachsenen kann normalerweise extensive Remyelinisierung nach sich ziehen, das heißt, das fehlende Myelin wird wieder aufgebaut. Bei Patienten mit MS jedoch wird die Abgrenzung der Oligodendrozyten (der myelinbildenden Zellen) in den demyelinisierten Läsionen von unbekannten Faktoren gehemmt.

Britische Forscher haben getestet, ob Myelinablagerungen und ein Abgrenzungshemmstoff der myelinbildenden Zellen aus dem Reagenzglas die Remyelinisierung beeinflussen. Demyelinisierte Läsionen aus erwachsenen Rattenhirnen und natürlich entwickelte Myelinablagerungen wurden angereichert mit aufbereitetem Myelin. Die anschließende Mikrosezierung des Materials ergab eine signifikante Beeinträchtigung der Remyelinisierung, die auf den Stopp der Abgrenzung zurückzuführen sei und nicht auf die Verstärkung durch eine Zwischenstufe der myelinbildenen Zellen. Diese Daten identifizierten Myelin ebenfalls als einen Hemmstoff der Remyelinisierung, neben der bereits dokumentierten hemmenden Rolle bei der axonalen Regeneration.

Quelle: The Journal of Neuroscience, 04.01.06

Redaktion: AMSEL e.V., 10.01.2006