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Aufgeklärte Patienten sind konsequenter

06.10.05 – DGN-Kongress in Wiesbaden: Studienteilnehmer brechen seltener ab.

Bis zu 20 Prozent der Multiple Sklerose-Patienten brechen ihre immunmodulatorische Behandlung innerhalb eines halben Jahres ab. Nach fünf Jahren setzen nur noch zwei Drittel der Patienten die Behandlung fort. Mit fatalen Folgen, da die Entzündungshemmung zu Beginn der Erkrankung entscheidend ist.

Alltags-Compliance
Bei klinischen Studien sei die Abbruchrate mit acht bis 15 Prozent dagegen deutlich geringer, wie Professor Ralf Gold von der Universität Göttingen bei einem Satelliten-Symposium auf dem Neurologen-Kongress in Wiesbaden feststellte. Mehr Wissen über den natürlichen Krankheitsverlauf sowie Aufklärung, vor allem bei Behandlungsbeginn, würden auch realistische Erwartungen an die Therapie generieren, meint Gold. Die Alltags-Compliance ist bei Studienteilnehmern stärker.

Scheinbare Unwirksamkeit
30 Prozent der Patienten brächen die Interferon-Therapie wegen scheinbarer Unwirksamkeit und mehr als die Hälfte wegen unerwünschter Wirkungen wie grippeähnlichen Symptomen, Depressionen und anderem ab. Das Global Adherence Projekt (GAP), eine internationale Beobachtungsstudie bei bis zu 2.000 Patienten mit schubförmiger MS, die auf Interferon-beta-1a/ b oder Glatirameracetat eingestellt worden sind, geht der Compliance-Problematik nun genauer nach.

Quelle: Ärztezeitung

Redaktion: AMSEL e.V., 06.10.2005