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MS therapieren, von moderat bis hoch-aktiv

Die Multiple Sklerose ist komplex und ihre Behandlung ist es auch. Darum antwortet Prof. Ingo Kleiter am Dienstagabend, 19. September, auf Fragen im Expertenchat.

Unglaublich, aber es ist wirklich noch keine 30 Jahre her, dass das erste immunmodiulierende Mittel gegen MS in Deutschland zugelassen wurde: Im November 1995 war das das Interferon namens "Betaferon".

Seit dem ist sehr viel passiert. Inzwischen sind rund 20 Präparate auf dem Markt mit der Zulassung für Multiple Sklerose. Und sämtliche Interferone zählen zur Wirksamkeitskategorie 1 - von insgesamt dreien. Das heißt, es gibt mittlerweile auch deutlich stärker wirksame Medikamente gegen MS.

Jeder Wirkstoff hat allerdings seine ganz eigene Wirkweise, kann unterschiedliche schwere Nebenwirkungen auslösen und ist nur für bestimmte Verläufe zugelassen. Dazu kommt die "Qual der Wahl" zwischen oralen Mitteln, Injektionen und Infusionen, solchen Mitteln, an die man zweimal täglich denken muss und andere, die nur alle halbe Jahr angewendet werden, Wirkstoffe, die eine Schwangerschaft nicht gefährden, solche, während deren Einnahme man nicht schwanger werden sollte, und solche, bei denen der Kinderwunsch definitiv vorher abgeschlossen sein sollte.

Viele Wirkstoffe, schwierige Entscheidung

Ganz abgesehen von der Kontraindikationen wie z.B. bestimmten Herz- oder Lebererkrankungen. Und Wirkstoffen, die einen späteren Wechsel leicht oder schwer machen können. Und der persönlichen Einstellung, die reichen kann von einem

  1. sanft Einsteigen und gegebenenfalls späteren Wechsel zu stärkeren Mitteln oder aber
  2. der umgekehrten Strategie "Hit hard and early" - einige Neurologen sehen in dieser Strategie große Vorteile für die langfristige Hirngesundheit.

Die Therapiewahl bleibt jedoch immer eine gemeinsame zwischen Patientin bzw. Patient und dem Arzt bzw. der Ärztin. Um klug mitentscheiden zu können, hilft es, informiert zu sein. Nicht immer reicht das Gespräch beim Neurologen dazu aus, alles zu klären. Oder die wichtigsten Fragen tauchen erst nach der Sprechstunde auf.

Genau da hilft der AMSEL-Expertenchat. Prof. Ingo Kleiter freut sich auf Ihre Fragen am kommenden Dienstagabend, 19.09., 19-20.30 Uhr. Kleiter ist Ärztlicher Leiter und Geschäftsführer der Marianne-Strauß-Klinik in Berg und kennt sich bestens aus mit Multipler Sklerose und ihrer Therapie.

Expertenchat immer am 3. Dienstag im Monat und komplett anonym

Für den AMSEL-Expertenchat braucht es weder Kamera noch Mikrofon oder Lautsprecher, denn der Expertenchat funktioniert sehr niederschwellig und rein schriftlich. Auch eine E-Mail-Adresse o. ä. ist nicht nötig.

Über www.amsel.de/expertenchat-live gelangen Sie am Chatabend in den Chat. Einfach einen erfundenen Namen (ein Nickname) eingeben und die eigene(n) Frage(n) an den Experten/ die Expertin stellen. Das geht sowohl vom Computer aus wie vom Tablet oder Mobiltelefon.

Redaktion: AMSEL e.V., 13.09.2023