Man kennt das ja auch als gesunder Mensch: Einmal wöchentlich Gymnastik machen, das funktioniert am besten in der Gruppe. Genauso walken oder wandern. Eine Sprache lernen oder backen. Häkeln oder – das ganz besonders! – miteinander plaudern. Alleine macht vieles nur halb so viel Spaß, schlimmer noch: Schnell lässt man ab, von guten Vorsätzen. Die Kohärenz ist einfach größer, wenn man weiß, dass andere mit von der Partie sind (Kohärenz wird hauptsächlich in Bezug auf die Therapie für "Medikamententreue" verwendet, aber es passt auch hier ganz gut).
Viel von alledem, ob Ausflüge, Bewegung oder andere Treffen, machen bei AMSEL traditionell die AMSEL-Kontaktgruppen und Jungen Initiativen vor Ort und verteilt über ganz Baden-Württemberg. Von Main-Tauber-Kreis bis Waldshut, von Freiburg bis Heidenheim, Aalen bis Zollernalbkreis: Hier treffen sich Alt und Jung, tauschen sich aus, beraten, organisieren Fachvorträge und Ausflüge, Benefizveranstaltungen, Theaterabende, Feste und mehr. Alles ist möglich. Kontaktgruppen udn Junge.Inis sind die Allrounder unter den AMSEL-Selbsthilfegruppen. Und: Jede Gruppe "tickt" auch ganz unterschiedlich, je nachdem, wer dort zusammenkommt.
Frühstücks-Chat für Frauen
Die neu eingerichteten "Interessengruppen" kümmern sich dagegen um spezielle Anliegen und spezielle Zielgruppen: Hier geht es beispielsweise um Berufstätige mit MS, um Angehörige von Menschen mit MS oder um Frauen mit MS. Eigentlich immer geht es darum, nicht allein zu sein mit seinen Interessen. Dinge zu wuppen oder nur zu bequatschen, ein bisschen Regelmäßigkeit in den Alltag zu bringen oder vielmehr: eine Pause vom Alltag zu nehmen.
So zum Beispiel bei Ewas Frühstück für Frauen. Immer am 15. eines Monats treffen sich die Frauen um Ewa online. Jede hat eine Tasse Kaffee oder Tee vor sich und dann wird einfach drauflosgeredet, von aktuellen Dingen bis zu allgemeinen.
Berufstätig und MS
Wer einem Beruf nachgeht, hat ein anderes Leben, auch andere Sorgen als Menschen, die (früh) verrentet sind: Da ist der Umgang mit den Vorgesetzten und Kollegen, die Frage, ob man die aufklärt über die eigene MS. Da ist (vielleicht) die Sorge, das alles irgendwann nicht mehr stemmen zu können. Da spielt die viel zu wenige Zeit im Alltag eine große Rolle, die Karriere, das familiäre Umfeld, die Frage, wo man denn jetzt noch regelmäßige Physiotermine unterbringen soll und manches mehr.
Für alle, die Multiple Sklerose haben, aber (noch) arbeiten gehen und in Mannheim und Umgebung beheimatet sind, ist diese Gruppe gedacht. Hier kann man sich Tipps holen, schauen, wie andere mit einer ähnlichen Situation umgehen und frei "von der Leber" reden, was einen so bewegt. Bei monatlichen persönlichen Treffen.
Angehörige online
Wolfgang Brauch sagt über seine Gruppe: "Wir sind eine bunt gemischte Gruppe, in der alle Angehörigen von MS-Erkrankten herzlich willkommen sind. Wir reden aber keineswegs nur über MS, sondern über alles Mögliche und haben auch oft Spaß dabei. - Wir freuen uns über weitere Interessenten :-)"
Jeden zweiten Dienstagabend im Monat ab 19 Uhr trifft sich die Gruppe um Wolfgang in einer Onlineschalte.
Angehörige vor Ort
Wer in der Region Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis wohnt und gern mit anderen Angehörigen sprechen möchte, der kann das auch live und in Farbe tun, beim Persönlichen Treffen für Angehörige MS-Erkrankter.
Sich offen austauschen und über alles, was einen bewegt, reden, ohne die Sorge, den nahestehenden MS-Erkrankten zu verletzen. Miteinander sprechen, lachen und sich gegenseitig unterstützen. – Die Vor-Ort-Gruppe trifft sich monatlich an wechselnden Treffpunkten in und um Eppelheim bzw. im Rhein-Neckar-Kreis.
Merke: Bei AMSEL gibt es mittlerweile drei Arten von Gruppen:
- AMSEL-Gruppen
- Junge Initiativen BW und
- Interessengruppen.
Sie haben eine Idee für eine neue Interessengruppe? Zum Beispiel eine Bewegungsgruppe oder eine für Stadtbummel, Kulturausflüge etc.? Dann dürfen Sie sich gern bei AMSEL e.V. melden. Wir helfen Ihnen beim Gründen!
Redaktion: AMSEL e.V., 09.02.2024