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Erstes Urteil gegen Inhaber von Exclusiv Treppenlifte GmbH

23.09.08 - Das Landgericht Nürnberg/Fürth hat ein fränkisches Unternehmerpaar zu Haftstrafen verurteilt, weil sie Geld kassierten ohne die versprochenen Treppenlifte einzubauen.

Gehbehinderten versprachen sie günstige Treppenlifte und haben vorab dafür kassiert, ohne die Ware je ordnungsgemäß zu liefern. Das junge Unternehmerpaar, der 31-jährige Geschäftsführer Felix und seine 27-jährige Ehefrau Daniela S. von "Exclusiv Treppenlifte GmbH" in Wilhelmsdorf bei Emskirchen, "verprasste" das Geld, wie die Bildzeitung schreibt, und führte die Firma in den Bankrott.

Das Landgericht Nürnberg/Fürth hat die Frau nun zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Prozess gegen den Mann geht weiter. Er begründet sein Handeln mit Angstzuständen und muss sich jetzt psychiatrisch begutachten lassen.

Dennoch: Der erste Schritt in Richtung Gerechtigkeit ist mit dem Urteil getan. Ob auch der Geschäftsführer für schuldfähig erklärt werden wird und inwiefern die geprellten Kunden entschädigt werden, bleibt jedoch weiter unklar.

Laut Staatsanwaltschaft soll das Paar aus Wilhelmsdorf (Bayern) von Mai 2006 bis Juli 2007 gehbehinderten Menschen preiswerte Treppenlifte versprochen haben. Insgesamt 109 Rentner reagierten darauf und zahlten zusammen 564.000 Euro.

Von August 2005 an war das Geschäft in Egloffstein (Landkreis Forchheim), später siedelte die Firma um in den Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.

"Seit Dezember 2006 erhielt die Firma immer wieder Besuch von einer Gerichtsvollzieherin", so die Nürnberger Nachrichten über die Machenschaften der Exclusiv Treppenlifte GmbH. Und weiter: "Zwei ARD-Verbrauchermagazine berichteten über die Machenschaften. Schließlich musste im April 2007 der Offenbarungseid geleistet werden. Der Betrieb war am Ende. Nicht so die Inhaber: Sie wurden erst vier Monate später festgenommen - in einem Golf-Resort."

Quelle: Nürnberger Nachrichten, 18.09.08; Bild (Online)

Redaktion: AMSEL e.V., 23.09.2008