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Ambulante neuropsychologische Therapie wird Kassenleistung

Auch Multiple-Sklerose-Betroffene können davon profitieren. Rund 40% der Erkrankten leiden unter kognitiven Störungen. Die Beschwerden können schon früh und unabhängig von körperlichen Einschränkungen auftreten.

Im Rahmen einer Methodenbewertung fasste der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 24.11.2011 diesen Entschluss, dem allerdings noch das Bundesministerium für Gesundheit zustimmen muss.

 

 

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Patientinnen und Patienten mit erworbenen hirnorganischen Erkrankungen - beispielsweise nach einem Schädelhirntrauma oder einem Schlaganfall - können künftig eine ambulante neuropsychologische Therapie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung beanspruchen. Auch für Patienten mit Multipler Sklerose, die unter kognitiven Störungen leiden, können sich damit neue Behandlungsmöglichkeiten ergeben.

Die neuropsychologische Diagnostik und Therapie dient der Feststellung und Behandlung von hirnorganisch verursachten Störungen geistiger (kognitiver) Funktionen, des emotionalen Erlebens, des Verhaltens und der Krankheitsverarbeitung sowie der damit verbundenen Störungen psychosozialer Beziehungen. Sie vereint verschiedene therapeutische Maßnahmen zur Behandlung, Beeinflussung und Wiederherstellung (Restitution) sowohl biologischer Funktionen als auch von bestimmten Verhaltensweisen.

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"Oftmals wird bei Patientinnen und Patienten mit gestörten Hirnfunktio-nen bereits im Rahmen der Akutbehandlung im Krankenhaus und auch in einer sich anschließenden Rehabilitationsphase eine neuropsychologische Therapie begonnen. Mit der künftig möglichen Fortführung in der ambulanten Versorgung werden die Chancen auf einen größtmöglichen Behandlungserfolg verbessert", sagte Dr. Harald Deisler, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzender des Unterausschusses Methodenbewertung.

Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 550.000 Menschen an einer neurologischen Erkrankung oder erleiden Unfallschäden, die zu unterschiedlichen Beeinträchtigungen der Gehirnfunktionen führen. Die Anzahl von Patientinnen und Patienten, für die eine ambulante neuropsychologische Therapie angezeigt ist, wird auf jährlich etwa 40 000 bis 60 000 geschätzt.

Quelle: Pressemitteilung GBA, 24.11.2011
http://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/418/

Redaktion: AMSEL e.V., 25.11.2011