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Wirkstoff-Kombination bei primär progredienter MS?

18.10.05 - Studienergebnisse zu Mitox und Methylprednisolon könnten eine Behandlung ermöglichen.

Mitoxantron wird bei Patienten mit sekundär chronisch progredienter MS empfohlen. Für Patienten mit primär chronisch progredienter MS fehlt bislang eine sichere Evidenz für die Wirksamkeit von Mitoxantron. Ziel einer Anwendungsbeobachtung an der Ludwig-Maximilians-Universität München war es daher, die Wirksamkeit einer Mitoxantron-Therapie plus Methylprednisolon bei Patienten mit primärprogredienter MS im Vergleich zu sekundär progredienter MS zu prüfen. Methylprednisolon (MP) ist aus der Schubbehandlung bei MS bekannt.

65 Patienten (darunter 20 Patienten mit primär progredientem Verlauf) wurden bislang in die MIMS- (Mitoxantron-in-Multiple-Sclerosis) Studie eingeschlossen. Insgesamt zehn Zyklen einer kombinierten Mitoxantron- und MP-Therapie sind vorgesehen. Die Abstände zwischen den einzelnen Zyklen wurden systematisch verlängert. Die gesamte Behandlungsdauer umfasste so 57 Monate.

Die Ergebnisse der Zwischenauswertung nach fünf Jahren zeigen den Forschern zufolge, dass die kombinierte Mitoxantron- und Kortikosteroidtherapie sowohl bei Patienten mit sekundär progredientem als auch mit primär progredientem Verlauf zu einer signifikanten Reduktion des Krankheitsfortschrittes führt. Weitere Untersuchungen zur Beurteilung der Langzeitwirkung und -sicherheit von Mitoxantron in höherer kumulativer Dosis stehen allerdings noch aus.

Quelle: Der Nervenarzt, Vol. 76

Redaktion: AMSEL e.V., 18.10.2005