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Vitamin D und neurale Stammzellen

Wichtig bei Multipler Sklerose: Vitamin D fördert die Entwicklung von neuralen Stammzellen zu Oligodendrozyten. Es hat also eine direkte Auswirkung auf das Zentrale Nervensystem, wie Forscher nun zeigen konnten.

Zu wenig Sonnenlicht ist verbunden mit einem erhöhten MS-Risiko. Dies zeigt sich unter anderem an der globalen Verteilung der Multiplen Sklerose. Je näher am Äquator, desto weniger Menschen leiden an MS. Da unser Körper mit Sonneneinstrahlung Vitamin D produziert, assoziierte man das MS-Risiko mit einer nicht ausreichender Produktion von Vitamin D. Auch nach der Diagnose beeinflusst Sonnenlicht die MS - AMSEL.DE hat berichtet.

Können aber Menschen, die in Ländern mit weniger Sonneneinstrahlung wohnen, auch von der direkten Zuführung von Vitamin D profitieren ? Kann man das Sonnenlicht damit umgehen ? Forscher aus Philadelphia sagen: ja, man kann.

Wissenschaftler von der Thomas Jefferson University an der Universität von Philadelphia untersuchten die Wirkung von verschiedenen Konzentrationen von Vitamin D auf die neuralen Stammzellen bei Mäusen. Neuronale Stammzellen sind wichtig, weil sie zu Neuronen und Oligodendrozyten werden, den Myelin-produzierenden Zellen im Gehirn.

Die Forscher isolierten die neuralen Stammzellen aus dem Gehirn von Mäusen und ließen diese Zellen mit oder ohne Vitamin D wachsen. Die Studie zeigte, dass Vitamin D die Proliferation und Transformation von neuralen Stammzellen in Oligodendrozyten direkt fördert. Die Ergebnisse zeigen damit eine direkte Wirkung von Vitamin D auf Entwicklung und Differenzierung des Zentralen Nervensystems und damit auf die Neuroregeneration und Reparatur.

Auch diese Studie konnte nur zeigen, dass Vitamin D bei der Entwicklung des ZNS notwendig ist. Ob Vitamin-D-Ergänzung auch eine bestehende MS günstig beeinflussen kann, ist noch nicht eindeutig nachgewiesen. Sonnenlicht scheint jedenfalls auch für Patienten mit MS einen günstigen Einfluss zu haben. Wichtig für einen normalen Vitamin-D-Pegel ist eine kontinuierliche, möglichst tägliche Exposition auch im Winter. Und Maß zu halten, denn zu viel Sonne schadet der Haut und kann sogar Krebs verursachen.

Quelle: Experimental and molecular pathology, 10.02.2015

Redaktion: AMSEL e.V., 17.03.2015