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Vererben Väter die Multiple Sklerose häufiger?

25.07.06 - Männer erkranken seltener an MS als Frauen. Die größere physiologische Resistenz führt womöglich zum sogenannten "Carter-Effekt".

Zwei mal so viele Frauen wie Männer erkranken an Multiple Sklerose. Die scheinbar größere physiologische Resistenz gegen MS hat zur Folge, so vermuten Forscher des Mayo Clinic College of Medicine, dass Väter die Krankheit häufiger an ihre Kinder weitervererben als Mütter: Männer mit MS haben eine stärkere genetische Veranlagung als Frauen mit MS. Man spricht vom "Carter-Effekt".

Das amerikanische Neurologenteam überprüfte diese Theorie anhand der Daten von 441 MS-Betroffenen, bei denen jeweils ein Elternteil auch MS hat. In der Tat war die Rate der Weitervererbungen unter erkrankten Väter höher als unter erkrankten Müttern.

Die Forscher sehen Bedarf für größere Studien zu diesem Phänomen. Die Beachtung des vererbenden Geschlechts könnte ihnen zufolge auch andere Studien informativer gestalten.

Quelle: Neurology, Juli 2006

Redaktion: AMSEL e.V., 25.07.2006