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Senkt Glatirameracetat die Schubrate stärker als angenommen?

27.09.06 - Nun liegen erste Daten zur Dauertherapie mit Copaxone bei Multiple Sklerose vor.

Glatirameracetat gilt als Alternative zu Interferonen bei der Behandlung von Multiple Sklerose. Bislang wurde der Wirkungsgrad mit dem der Interferone gleichgesetzt. Das jüngst auf der DGN vorgestellte Konsensuspapier zur Immunmodulatorischen Stufentherapie (Pdf) berichtet über keine Veränderung dieser Einschätzung.

Die Ärztezeitung meldete hingegen gestern eine kontinuierlich sinkende Schubrate von über 80 Prozent in der Dauertherapie mit Glatirameracetat. An der zugrundeliegenden Studie - den ersten Langzeitdaten zu Copaxone von zehn und mehr Jahren - nahmen 251 Patienten teil. Zu Anfang betrug die jährliche Schubrate demnach im Schnitt 1,2 Schübe im Jahr. Nach einem halben Jahr nur noch 50 Prozent davon, im vierten Jahr ein Viertel und bis zum zwölften Jahr 0,2 Schübe je Jahr.

Glatirameracetat zählt zu den Copolymeren und ist ein Gemisch aus verschiedenen Aminosäuren, die Ähnlichkeiten mit dem Aufbau der Markscheide besitzen. Das Glatirameracetat (Gemisch aus Glutaminsäure, Lysin, Alanin, Tyrosin) stellt eine antigenspezifische Immuntherapie der MS dar.

Quelle: Ärztezeitung, DMSG, Bundesverband e.V.

Redaktion: AMSEL e.V., 04.10.2006