Sativex zeigt Wirkung

24.02.09 - Die Ergebnisse einer kleinen Vorab-Studie weist nach, dass der auf Cannabis basierende Wirkstoff spastische Symptome bei MS-Patienten mindern kann. Im März sollen die Daten einer größeren Studie vorliegen.

Lediglich 36 Patienten nahmen an der doppelblinden, randomisierten "Absetzungsstudie" in England teil: Das heißt, alle Patienten hatten zuvor Sativex erhalten, im Durchschnitt über 3,6 Jahre hinweg, und wurden nun per Zufall in 2 Gruppen aufgeteilt: Eine, die weiterhin Sativex bekam und eine andere, die ein Plazebo erhielt.

Mit dieser Methode konnten neben der Wirkung bzw. nachlassenden Wirkung nach 4 Wochen auch eventuelle Entzugserscheinungen gemessen werden, die man bei einem auf einer Droge basierenden Medikament nicht ausschließen darf.

Keine Entzugserscheinungen?

Entzugserscheinungen stellten die Forscher der Herstellerfirma GW Pharmaceuticals zufolge nicht fest. Wohl aber nahm die Spastizität im Plazeboarm nach dem Absetzen von Sativex zu, während sie im Wirkstoffarm weiterhin eingedämmt war. "Nebenwirkungen" sollen in beiden Armen ähnlich gewesen sein, sowohl die Häufigkeit als auch die Stärke betreffend.

Ergebnisse der größeren Phase-III-Studie sind für März 2009 angekündigt. Dabei geht es um die Zulassung für England bzw. Europa. In Kanada ist Sativex bereits zur Behandlung MS-bedingter Spastik zugelassen.

MS-Forscher gehen heute davon aus, dass Cannabinoide nicht allen MS-Betroffenen mit Spastik helfen. Warum sie beim einen wirken und beim anderen nicht, würde den Einsatz - Zulassung vorausgesetzt - erleichtern.

Quelle: Mitteilung von GW Pharmaceuticals, 24.02.09

Redaktion: AMSEL e.V., 25.02.2009