Riskantes Netz

23.08.04 - Unseriöse Seiten gefährden den Patienten.

Dass das Internet nicht nur hilfreich und gut sein kann, sondern auch ärgerlich, das ist jedem bekannt, der bereits einmal unfreiwillig Stunden vor dem Rechner verbracht hat, ohne zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. Dass unseriöse Seiten nicht nur Zeit kosten, sondern sogar Patienten gefährden können, zu diesem Schluss kommt eine Studie zu Krebs-Homepages: Eine von zehn Seiten zum Thema "alternative Therapien bei Krebs" gibt laut dieser Studie Ratschläge, die dem Patienten schaden können (Hier lesen Sie dazu einen Bericht in Englisch).

Leichte Opfer

Auch unseriöse Seiten zur Multiplen Sklerose tummeln sich im weltweiten Netz. Diese spielen mit der Hoffnungslosigkeit, die aus Patienten leichte Opfer macht. Nicht selten sind kommerzielle Zwecke damit verbunden. Im besten Fall schaden diese "Heilmittel" oder Nahrungsergänzungsmittel nicht, sondern sind lediglich teuer. Im weniger guten Fall kommt der Patient zu Schaden, vergiftet sich oder gefährdet seine weitere Entwicklung, indem er (schulmedizinische) Therapiemethoden zugunsten des angepriesenen Allheilmittels vernachlässigt.

Nachrichten richtig einschätzen

Der Paritätische, die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Selbsthilfegruppen, die Bundesärztekammer und die kassenärztliche Bundesvereinigung haben zur besseren Orientierung eine Patienten-Information online gestellt, die helfen soll, die Qualität von medizinischen Seiten einzuschätzen.

Noch eine Anmerkung in eigener Sache: Die AMSEL-Onlineredaktion bemüht sich, aus der Fülle von Nachrichten, die uns täglich erreicht, die wichtigsten auszuwählen und diese im richtigen Licht darzustellen. Alle Beiträge sind sorgfältig recherchiert. Für Anregungen und Kritik an unserem Internet-Auftritt haben wir dennoch jederzeit ein offenes Ohr!

Redaktion: AMSEL e.V., 23.08.2004