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Raum-Zeit-Cluster bei MS

02.08.06 - Italienische Forscher sehen die frühe Kindheit als die empfänglichste Periode für MS und schließen auf Umweltfaktoren.

In einer Studie analysierte das Forscherteam Raum-Zeit-Cluster der nordsardischen Bevölkerung, um sowohl einen möglichen MS-empfänglichen Zeitraum zu bestimmen als auch andere Faktoren, die bei der Entstehung der MS von Bedeutung sind. Die Nordsarden, eine genetisch stabile Bevölkerung, eignet sich darum besonders für Studienzwecke, da sie zwischen 1965 und 1999 ein gesteigertes MS-Risiko aufgewiesen hat.

Die Wissenschaftler zeichneten alle Ortswechsel der MS-Patienten in der Provinz von Sassari von der Geburt bis zum klinischen Beginn der Krankheit zwischen 1965 und 1999 auf. Zeitliche bzw. räumliche Nähe wurde als Altersunterschied von 1, 2 oder 5 Jahren bzw. dem Leben in der gleichen Gemeinde definiert.

Die Analysen reichten von der Geburt bis zum Alter von 25 Jahren oder aber dem Beginn der MS und umfassten demografische und klinische Subtypen. Cluster waren substanziell in der frühen Kindheit. Sehr markiert traten Cluster zwischen den jüngsten Fällen auf, zwischen Frauen, unter Patienten mit frühem Krankheitsbeginn, einem schubförmigen Verlauf und im östlichen Randgebiet der Region.

Cluster blieben aus, wenn man die Zeit als fixe Anzahl von Jahren vor dem Ausbruch definierte, was gegen eine festgelegte latente Periode spricht. Die frühe Kindheit scheint hingegen eine Periode erhöhter Empfänglichkeit darzustellen. Dieser Nachweis und die hohe Verbreitung der MS in Nordsardinien sprechen in den Augen der Forscher für einen Wechsel von Umwelteinflüssen.

Quelle: American Journal of Epidemiology

Redaktion: AMSEL e.V., 02.08.2006