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Positive Ergebnisse für Laquinimod

03.07.08 - Der als Tablette einzunehmende Wirkstoff konnte die Krankheitsaktivität im Kernspin deutlich senken. Teils widersprüchliche Ergebnisse sowie die unklare Sicherheit des Immunmodulators lassen eine endgültige Einschätzung jedoch erst nach Ende der Phase III-Studie zu.

Insgesamt 720 Patienten waren in die drei-armige Studie eingebunden. Getestet wurden über 24 Wochen Laquinimod in einer niedrigen Dosierung (0,3 mg), Laquinimod in einer höheren Dosierung (0,6 mg) oder Placebo. Die angehäufte Zahl der Gadolinum-markierten Läsionen in der Kernspintomografie konnten von 4,2 (im Placebo-Arm) auf 2,6 gesenkt werden. Das entspricht einer Reduktion von 40 Prozent. Die renommierte Fachzeitschrift The Lancet hat darüber berichtet.

Dennoch sind diese positiven Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen: Zum einen ist der Parameter der im Kernspin gemessenen Läsionen nicht immer zuverlässig, was hier auch daran deutlich wird, dass die niedrige Dosierung in der aktuellen Studie keine Wirkung erzielt hat. Und zum anderen muss die Sicherheit des Wirkstoffs noch genauer geprüft werden: Ein Patient erlitt einen thrombotischen Venenverschluss, konnte jedoch erfolgreich gegenbehandelt werden.

Daher sind definitiv erst die Ergebnisse der Phase III-Studie abzuwarten, bevor Laquinimod endgültig eingestuft werden kann. Diese Studie startete Oktober 2007. Etliche deutsche Zentren sind daran beteiligt. Parallel dazu läuft die Phase III-Studie zu einem weiteren oralen MS-Mittel, Fingolimod, das jedoch schwere Nebenwirkungen zeigte. Gut unterrichtete Personen berichten, dass 2 Fingolimod-Patienten schwere Nebenwirkungen erlitten, an denen einer sogar starb.

Mit ersten Zulassungen eines oralen Medikamentes gegen Multiple Sklerose, sollten es die Nebenwirkungen überhaupt erlauben, ist wohl frühestens 2011 zu rechnen.

Quelle: The Lancet, Juni 2008

Redaktion: AMSEL e.V., 03.07.2008