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Nachgehakt: Vitamin P lässt Nerven überleben

Das Molekül 7,8-Dihydroxyflavon könnte auch bei Multipler Sklerose einen positiven Effekt haben, wenigstens auf sekundäre Schäden.

Motorische Nervenzellen in Kultur überleben mit 7,8-Dihydroxyflavon – kurz: Vitamin P – länger. Und Vitamin P kann die Blut-Hirnschranke passieren - eine wichtige Voraussetzung, um im Zentralen Nervensystem zu wirken.

Das fanden Bochumer Forscher heraus. Vitamin P wirkte allerdings nur in sehr geringer Dosis positiv. Zu viel davon, und die Wirkung war hinüber.

Vitamin P könnte auch bei MS positive Wirkung auf das Überleben der Neuronen haben, so Prof. Dr. Stefan Wiese vom Instut für Biologie und Biotechnologie der Ruhr-Universität, Bochum gegenüber der AMSEL-Onlineredaktion – wobei ein direkter Effekt auf Oligodendrozyten oder deren Vorläufern, die ja primär bei MS betroffen sind, nicht untersucht wurde. Es beträfe also eher einen möglichen sekundären Schaden.

In welcher Form und wann "Vitamin P" als Medikament auf den Markt kommen könnte, steht derzeit noch in den Sternen. Nicht auszuschließen, dass dieser Ansatz auch für den progressiven / schleichenden Verlauf der Multiplen Sklerose in Frage käme, jenen Verlauf, gegen den bisher noch kein Kraut gewachsen ist, sondern lediglich symptomatische Behandlung praktiziert wird.

Quelle: Molecular and Cellular Neuroscience 2013

Redaktion: AMSEL e.V., 09.04.2013