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Multiple Sklerose: erleichterte Diagnose ?

KIR4.1 als Ziel der Immunantwort. Damit gelang Forschern des KKNMS ein kleiner Volltreffer zu Diagnose, Behandlung und Abgrenzung der MS.

Diagnostizieren, abgrenzen und behandeln - gleich 3 Wünsche auf einmal ? Die Entdeckung des Kaliumkanal KIR4.1 als Ziel der Immunantwort bei Multipler Sklerose könnte alle 3 Wünsche erfüllen.

 

 

Quelle: KKNMS

KIR4.1: Oben das Ergebnis bei Multiple-Sklerose-Patienten, unten bei Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen.

Forscher des Krankheits-Kompetenznetzes MUltiple Sklerose (KKNMS) fanden nämlich heraus, dass fast die Hälfte aller MS-Patienten einen Autoantikörper gegen diesen Kanliumkanal im Blut haben im Unterschied zu Erkrankten mit anderen neurologischen Diagnosen. Und das könnte heißen, dass ein einfacher Bluttest in etwa der Hälfte der Fälle künftig reicht, um die Diagnose MS zu sichern, während Patienten heute trotz aufwändigen MRTs und Lumbalpunktion lange warten.

Darüberhinaus wären mit dem Bluttest auch individuellere Therapien möglich. Erst seit 2004 lässt sich die Neuromyelitis optica (NMO) mittels einem ähnlichen Bluttest von der "normalen MS" unterscheiden und behandeln (je nach Auffassung ist NMO eine Sonderform der MS oder eben keine MS). Und der Kaliumkanal und sei Autoantikörper bilden weitere Bausteine auf dem Weg, das Geheimnis um die Entstehung der MS zu lüften.

Redaktion: AMSEL e.V., 12.07.2012