Spenden und Helfen

MS-Diagnose mit Bluttest?

Deutsche Forscher wollen die Multiple Sklerose mit 99-prozentiger Sicherheit diagnostizieren können. Dazu untersuchen sie die micoRNA im Blut der Patienten.

MicroRNA - kleine Steuermoleküle - gibt es in hoher Zahl im Blut. Bei bestimmten Krankheiten sind einige davon entweder gehäuft oder aber in geringerer Zahl vorhanden. Einem deutschen Forscherteam aus Würzburg, Heidelberg, Kiel und dem Saarland gelang es, bestimmte bisher schwer zu diagnostizierende Krankheiten mit einem microRNA-Test zu erkennen, darunter verschiedene Krebsarten, aber auch Multiple Sklerose. Die Trefferquote lag erstaunlich hoch.

Sie untersuchten zig verschiedene microRNA jeweils von gesunden und von Kranken. Im Schnitt waren pro Krankheit über hundert dieser Steuermoleküle in ihrer Anzahl verändert. Mit diesem aufwendigen Untersuchungsverfahren gelang den Forschern bei MS eine hohe Trefferquote von 99 %.

Das Verfahren muss noch näher erforscht und seine Umsetzung für die Praxis angepasst werden. Eine sichere MS-Diagnose würde vielen Menschen, die mit einem ersten MS-typischen Symptom zum Arzt kommen, Gewissheit bringen und die Entscheidung einer frühen Therapie erleichtern.

Darüberhinaus lassen sich aus den bei einer Krankheit veränderten Steuermolekülen aber auch Rückschlüsse auf Entstehen und Krankheitsverlauf ziehen. Das wiederum könnte neue Therapieansätze mit sich bringen.

Quelle: Nature Methods, September 2011

Redaktion: AMSEL e.V., 19.09.2011